Messergriff wackelt leicht. Hilft Ölbad?

alterzapp  28.07.2023, 17:04

Hast du ein Bild von deinem Griff?

Speerolf 
Fragesteller
 28.07.2023, 17:05

Kann leider gerade keins hochladen

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also eine Feile mit Steckerl? Wie hast du den Erl in den Griff gebracht? Hast du ihn durchgebrannt?

Normalerweise sollte man einen Steckerl mit Epoxidharz in der Grifffassung befestigen. Nieten ist beim Steckerl soweit ich weiß weniger zu empfehlen, da der Erl hier relativ schmal ist und das ganze instabil macht wenn man ein Loch durchbohrt.

Den Griff sollte man vorher passgenau bohren und ggf. mit Feile nacharbeiten bis er passt, dann mit Epoxid auffüllen und die Klinge in den Griff einsetzen. Brennst du den Erl durch den Griff, verkokelt das Holz im inneren. Dadurch kann der Griff hinterher nicht mehr passen und die Klebekraft des Epoxid kann nachlassen. Hab selber aber noch kein Messer gemacht. Beruht nur auf dem was ich in der Theorie über die Messerherstellung weiß.

Ansonsten hab ich mal irgendwo gelesen, dass früher Handwerker z.b. ihre Hämmer 1 - 2 Tage in Wasser gelegt haben wenn der Hammerkopf gewackelt hat. Dadurch hat sich das Holz mit Wasser vollgesaugt, sodass er danach besser hielt. Ob das zu empfehlen ist? 🤷‍♂️

Ich bezweifle es. Weil das Holz trocknet ja mit der Zeit wieder und dann sollte man das selbe Problem wieder haben.

Bei dieser Antwort gebe ich aber keine Garantie auf Richtigkeit. Weil ich wie gesagt selber noch keinerlei Erfahrung mit dem bauen von Messern habe.

Speerolf 
Fragesteller
 30.07.2023, 14:38

Danke für die Antwort.

Ich habe den Griff der Länge nach durchbohrt und dann den Erl durchgebrannt. Am knauf habe ich dann den überstand vom Erl wie eine niete flach geschlagen. Auf Nieten/Stifte habe ich verzichtet weil ich keinen schwachpunkt einbauen wollte.

Statt einem Wasserbad habe ich das ganze jetzt über Nacht in öl eingelegt, das Holz hat sich etwas aufgeschwämmt und es wackelt nur noch leicht.

Nächstes Mal brenne ich den erl wieder ein aber nicht ganz bis zur endgültigen Position, so kann ich den Ruß entfernen und den Griff mit pech ausfüllen dann dürfte alles straff sitzen.

Auf moderne Kleber und Harze möchte ich verzichten, da ich meine "Werkstücke" so traditionell wie möglich halten möchte.

Das "Heft" wackelt noch ganz dezent aber mit ein paar Hammerschlägen dürfte das auch bald geschichte sein.

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peace87  30.07.2023, 14:46
@Speerolf
Ich habe den Griff der Länge nach durchbohrt und dann den Erl durchgebrannt

Na dann liegt ziemlich sicher da das Problem. Wirst nen neuen Griff machen müssen.

Am knauf habe ich dann den überstand vom Erl wie eine niete flach geschlagen. 

Ah ok so meinst du das. Nieten ist für mich seitlich durch Griff und Erl durchbohren. So ist das aber ok und sollte Sinn machen.

Nächstes Mal brenne ich den erl wieder ein aber nicht ganz bis zur endgültigen Position, so kann ich den Ruß entfernen und den Griff mit pech ausfüllen dann dürfte alles straff sitzen.

Würde ich nicht machen. Soweit ich weiß ist diese Methode nie zu empfehlen. Also Erl einbrennen...

Auf moderne Kleber und Harze möchte ich verzichten, da ich meine "Werkstücke" so traditionell wie möglich halten möchte.

Mh... Dann wirds vermutlich schwierig... Dann solltest du mal nach nicht modernen Alternativen suchen. Vielleicht Birkenpech? Das verwendet man schon seit der Steinzeit...

Ansonsten viel Erfolg. Lad mal ein Bild hoch wenn es fertig ist. Nur aus Interesse. 😉

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Da Holz in Öl kaum bis garnicht quillt hast Du vermutlich nur geringen Erfolg. Ein "trocknendes" Öl würde mit der Zeit im Spalt aushärten und ihn füllen. Da dieser Prozess aber nur duch eindiffundierenden Sauerstoff abläuft wird er, je tiefer der Spalt ist, umso langsamer fortschreiten, wenn erst die Oberfläche fest geworden ist.

Das Verfüllen des Spaltes mit Zweikomponentenkleber oder Gießharz (niederviskos, lange offene Zeit) wird das Problem besser beheben, da er nach bekannter Zeit ausgehärtet ist und man seine Härtung über die Umgebungstemperatur steuern kann.

Speerolf 
Fragesteller
 29.07.2023, 11:15

Alles klar, danke. Ich versuche bei meinen Messern auf "moderne" klebstoffe/Harze zu verzichten.

Ich werde heute mal in den Wald spazieren und mur etwas pirkenpech herstellen und damit die Lücken auffüllen. ich denke, dass das eine funktionierende Alternative ist.

Zukünftig werden ich zwischen hölzer und messing ein stück Leder packen, dann dürften keine Wackeleien mehr entstehen

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Glaskocher  29.07.2023, 11:23
@Speerolf

Upsups,, einein doppeldoppel-Kommentar.

Beim Birkenpech wirst Du darauf achten müssen, daß es den richtigen "Garheitsgrad" bekommt, um später fest genug werden zu können. Wenn Du es einbringst, dann achte auf vorsichtiges und ausreichendes Vorwärmen der Klebestelle, damit Du das Pech tief genug in die Fuge bekommst. Das Pech kann bei späterer Nutzung von Kunstharzen als Trennmittel wirken.

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Speerolf 
Fragesteller
 29.07.2023, 11:16

Sry für doppelt schreiben

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Normalerweise kann man die Nieten nachschlagen. Dazu nimmt man einen Gegenhalter (Metallstift oder Durchtreiber oder so im Schraubstock auf der einen Seite der Niete und einen passenden Durchtreiber auf der anderen Seite und dann mit einem Hammer die Niete nachschlagen. Aufquellen würde ja mit Wasser gemacht werden. Aber das Holz verliert die Feuchtigkeit wieder über die Zeit.

Woher ich das weiß:Hobby – Heimwerker, Bastler, Reparierer, Erfinder, Gartenfreund
Speerolf 
Fragesteller
 28.07.2023, 17:10

Danke für die antwort. Also ich hab keine nieten in dem Griff sondern wie bei einem Schwert den erl selber oberhalb vom knauf wie eine Niete geschlagen

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Wenn es nicht klappt, die Nieten nachzuschlagen, kannst du sie nur heraus bohren. Dann solltest du die Schalen mit richtig gutem Kleber ankleben und zusätzlich neu vernieten.

peace87  30.07.2023, 14:13

Werden das überhaupt Griffschalen sein oder mehr ein Rundgriff? Ist ja aus einer alten Feile. Die haben doch in der Regel nen einfachen Steckerl..?

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Speerolf 
Fragesteller
 30.07.2023, 14:40
@peace87

Ist ein durchgehender Erl ohne Nieten.

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