Menschen in meiner Umgebung haben sich verändert wegen Krebserkrankung?

4 Antworten

Großen Respekt vor dir, wie du deine Erkrankung angenommen hast und trotz allem versucht hast, positiv zu bleiben! Echt toll!

Viele Menschen wenden sich in den schwierigen Situationen ab, hauptsächlich aus zwei Gründen: Sie wissen nicht, wie sie mit dir umgehen sollen und trauen sich nicht zu fragen. Sie wissen nicht, wie sie mit sich und ihrer Angst, ihren Befürchtungen, ihren negativen Gefühlen umgehen sollen.

Ich wünsche dir, dass dein engster Freundeskreis weiterhin für dich da ist und du gemeinsam mit denen diese Zeit gut überstehst!

Ich weiss jetzt nicht, ob sie sich wirklich davor fürchten, dass sie sich anstecken können. Ich wusste von klein an, obwohl in meiner Familie damals noch niemand krebs hatte, dass dies nicht ansteckbar ist.

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass manche freundschaften aufgrund deiner erkrankung sich wie ein bisschen auseinander gelebt hat. Das hat ja dann nichts damit zu tun, ob du etwas falsches gemacht hast oder deine Freunde, sondern es ist ja völlig klar und verständlich, dass man wenn man krebs hat, egal ob bestrahlungen oder chemotherapie, dass auch körperlich an den kräften zerrt und man öfter müde ist, weniger ausgehen oder abmachen möchte, mehr zeit für sich und die genesung braucht, das man öfter im krankenhaus ist, öfter erbrechen muss usw. Vielleicht haben einige deiner Freunde auch einfach gedacht, sie geben dir die Zeit die du brauchst und so habt ihr euch wie ein bisschen auseinander gelebt, so wie manche Freundschaften sich auseinanderleben, wenn jemand weiter weg zieht, weil man sich einfach weniger sehen kann wie davor.

und ja vielleicht wussten auch manche deiner Freunde nicht so recht, wie sie damit ungehen sollten, es kann durchaus auch sein, dass manche tatsächlich mit der angst konfrontiert wurden, dich zu verlieren und um sich selbst zu schützen, haben sie sich von dir entfernt. In manchen schwierigen situationen reagieren Freunde immer sehr verschieden. Die einen reagieren total unverständlich und andere sind für einen da, das kommt auch immer daruf an, wie gut deine Freunde mit deiner Situation umgehen können.

Vielleicht wissen manche Freunde auch nicht, wie sie jetzt mit dir umgehen sollen, oder haben angst, das der krebs zurück kommt und sie wieder dassselbe durchmachen. Irgendwie gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten. Ich weiss ja nicht, was du für eine Person vor der Erkrankung warst und was sich jetzt verändert hat. Vielleicht bist du noch dieselbe wie davor, vielleicht warst du früher viel öfter feiern und hast was mit freunden unternommen, und hast heute weniger lust dafür. Vielleicht verzichtest du jetzt aufgrund deiner erkrankung auf lebensmitteln die krebsfördernd sind wie zucker und alkohol usw. wo andere vielleicht nicht so wissen, wie damit umgehen oder denken, es würde ja dann weniger spass machen. Es gibt auch viele Menschen, die vor der krebserkrankung eher weniger etwas schätzen konnten und als ihr leben in gefahr war, dass sich komplett geändert hat. Für manchen ist es vielleicht unverständlich aber es gibt einfach Menschen, die mit dieser ,,ich weiss mein leben zu schätzen und alles was ich habe'' nichts anfangen können, weil sie ja nicht in dieser lage waren oder es als etwas übertrieben empfinden.

Das sind nur lauter beispiele, was ja nichts auf dich zutreffen muss, da ich ja nicht genau bescheid weiss, worin du dich verändert hast und wie fest. Einige werden auch richtig paranoid oder ängstlich, was ja dann verständlich ist, wenn anstrengend wird mit so einer Person. Ich gehe jetzt aber mal nicht so davon aus, dass du sojemanden bist.

Meine Freundin hatte eine schwere Kindheit und leidet daher auch unter psychischen erkrankungen, wie ich auch, aber ich habe jetzt das nicht so erlebt wie sie. Wir gehen beide in dieselbe christliche freikirche und wir sind eigentlich alle füreinander da, nicht im sinne, einander immer helfen müssen, oder zu wissen, wie ich jetzt jemanden in so einer situation da sein sollte, sondern einfach quatschen, oder füreinander beten, miteinander über gott und die welt oder was sich eben gerade ergibt sprechen, lachen usw. dennocht hat es jemanden gegeben, die dann zu meiner freundin sagte ,,sorry, aber ich habe keine ahnung wie sich eine depression oder so anfühlt und kann damit nicht umgehen, deswegen rede ich lieber mit anderen als mit dir.'' und die freundschaft hat sich nur deswegen gespaltet, obwohl meine freundin überhaupt nicht jemanden ist, der man es gut anmerkt, wie es ihr geht oder worunter sie leidet und sie hängt das jetzt auch nicht so an die grosse glocke. Sie ist offen, aber sie jammert nicht rum. Aber es gibt einfach menschen, die nicht damit umgehen können, weil sie es selbst nicht erlebt haben bzw. eine gute Kindheit hatten und dann manches nicht verstehen und nachempfinden können. Manche können das besser, weil sie sensibler sind, ohne das sie so etwas erlebt haben müssen.

Vielleicht fragst du mal bei den freunden und deinem Nachbarn nach. Du musst zwar davon ausgehen, dass du wahrscheinlich eher keine ehrlichen antworten bekommen wirst, aber es könnte auch sein, dass es jemanden gar nicht so aufgefallen ist, weil dieser prozess von sich auseinander zu leben, langsam geschah und vielleicht kommen einige dann wieder öfter auf dich zu und sie bemühen sich, mit dir abzumachen. Dann weisst du auch, wer es wirklich ernst meint und wer einfach kein bock auf dich und die erkrankung hatte. Deinem nachbarn könntest du ja auch fragen und sagen, warum er denn kaum mehr mit dir spricht. eine krebserkrankung sei ja nicht ansteckbar und niemand von euch hat ja irgendwas getan oder gesagt, was begründet, warum man jetzt nicht mehr miteinander spricht. Vielleicht hat er einen grund, ob er nun wahr und nicht ist, kannst du nicht beeinflussen, aber du weisst es dann wenigsten. Vielleicht entschuldigt der nachbar sich auch und ihr könnt wieder besser miteinander reden usw.

Manchmal kann man leider nicht wissen, was wirklich der grund ist und ja, manchmal merkt man gerade in schwierigen situationen, welche die wahren freunde sind und welche nicht. Es kann aber wie schon gesagt auch sein, dass jemand unbewusst und nicht mit böser absicht sich von dir entfernt hat, oder jemand kann dir seine begründung oder auch sorgen äussern und du kannst ihm vielleicht helfen, damit umzugehen.

Versuch einfach mal mit denen, die dir wichtig sind, zu reden. Das wäre deine letzte möglichkeit, wo du auch noch betonen kannst, das du gemerkt hast, die freundschaft hat sich verändert, dass du nach deiner erachtens nicht voll gejammert hast, das man mit dir zwar nicht mehr so viel machen konnte, du dir aber jetzt nicht vorstellen kannst, dass dies der einzige grund ist, dass du dich jetzt nicht komplett verändert hast, bzw. ein anderer mensch wurdest, das die erkrankung nichts ansteckendes ist und du jetzt wieder dein leben geniessen kannst und nicht mehr oft im krankenhaus usw. sein musst. Versuch freundlich und verständlich zu formulieren, dass du die freundschaft vermisst und du dir gerne eine ehrliche antwort wünscht, auch wenn du dir die antwort vielleicht nicht gefällt oder du sie nicht nachvollziehen kannst. Schliesslich hilft es dir ja zu wissen, ob aus dieser freundschaft noch etwas werden kann und es sich lohn noch dafür zu ,,kämpfen'' oder ob alle mühe umsonst wäre. So weisst du, auf welche menschen du dein ,,fokus'' legen kannst und solltest.

viel glück und viel kraft.

Die meisten wissen einfach nicht wie sie damit bzw. mit dir umgehen sollen. Um nichts falsch zu machen entfernen sie sich einfach.
Wie du schon sagst: jetzt sieht man wenigstens wer wahre Freunde sind!

ich denke, sie wissen nicht, wie mit der Situation umgehen, udn aus Angst, etwas falsch zu machen, machen sie es falsch, indem sie dich eher meiden.

wie offen gehst du selbst ihnen ggü mit deiner Erkrankung um?
meine Erfahrung ist nämlich: je offener und unverkrampfter die Leute mit ihrer Erkrankung umgehen, desto leichter fällt dies auch deren Umfeld.

Himynameissusi 
Fragesteller
 29.06.2022, 22:49

Ich bin offen damit umgegangen auch wenn es schwierig war. Ich habe mich nicht beklagt und habe es angenommen

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