Meine Tochter rutscht ab, was kann ich als Mutter machen?
Hallo,
ich habe eine Tochter von 18, seit einem halben Jahr hat sie eine Freund der mir gar nicht passt.
Durch ihn hat sie sich dermaßen verändert, das man wenn man sie kennt nicht mehr wieder erkennt. Ich bin allein erziehend und habe immer mein Bestes versucht, meine Tochter war immer so lieb und anständig vor allem und man konnte sich immer auf die verlassen. Sie hat sogar ehrenamtlich in der Kirche geholfen, von sich aus, aber seit sie diesen "Kerl" kennt ist sie nicht mehr das Mädchen was mal meine Tochter war.
Sie veränderte sich in den letzten Monate rapide, sie trug auf einmal enge und vor allem sehr aufreizende Kleidung, kurze Röcke , tief ausgeschnittene Oberteile usw so lief sie vorher nicht rum. Klar trug sie im Sommer mal einen Minirock aber so wie sie sich in letzter Zeit gibt, wäre sie nie vorher herum gelaufen.
Auch dieses übermäßige schminken, sie trinkt Alkohol und rauch und auch diese Art die sie an den tag legt, so hätte sie sich vorher nie benommen seit sie diesen Kerl an ihrer Seite hat.
Sie ist frech und aufmüpfig, verspätet sich und diesen Ton den sie mir entgegen bringt, so spricht man nicht mit seinen Eltern ich habe es ihr gesagt da bekam ich zur Antwort das ich doch selber Schuld sei.
Ich bat sie auch mir diesen "Kerl" vorzustellen, das tat sie auch nach mehreren auffordern und als er dann zu uns kam war ich alles andere als begeistert. Die Schule hat er geschmissen, raucht, trinkt, fährt Motorrad, spielt in einer Band und macht nicht gerade einen anständigen Eindruck. Seit meine Tochter diesen Kerl kennt, hat sie sich um 180 Grad gedreht, ich habe doch nur Angst um sie, das versteht sie aber nicht, ich habe angst das er sie zur Prostitution zwingt und weiss Gott noch was.
Doch es kommt nur das ich mich raus halten soll, wenn ich mal mit ihr reden möchte. Sie hatte so große Pläne sie wollte Studieren usw. Auch ihre Schulischen Leistungen sinken rapide ab, vorallem die Noten aber wenn ich sie darauf anspreche kommt auch nur, halte dich raus meine Sache.
22 Antworten
DU pubertierst und schiebst es Deiner Tochter in die Schuhe. Auch noch als Schuld. Das finde ich unerhört und hat mit Erziehung nicht das Geringste gemein.
Nein. Meine ersten Sätze müssen Dir nicht gefallen.
Zu akzeptieren hast Du allerdings, dass der Weg hin zu Erwachsen-Sein mit Ablösung verbunden ist.
Dir muss der neue Freund nicht gefallen. Das bitte schreibe Dir hinter die Ohren.
Je mehr Du gegen ihn bist, je mehr wird Deine Tochter an ihm hängen. Das ist natürlich.
Insgesamt machen Deine Ausführungen auf mich den Eindruck als erwartetest Du, dass Deine Tochter ein Leben nach Deinen Wahnvorstellungen zu führen hat. - Das Wort Wahnvorstellungen ist hier mit Bedacht gewählt. -
Deine Tochter ist ein eigenständiger Mensch. Und sie ist alt genug selbst zu entscheiden.
Recht hat sie: Hättest Du ihr vorher die Möglichkeit eingeräumt davon ausgehen zu können
dass Du sie immer liebst, egal, was ist
würde sie jetzt womöglich nicht so über irgendwelche Stränge schlagen.
Wobei:
Die Frauen in meinem Umfeld hatten so zwischen dem 13. - 15. Lebensjahr auch mal so eine Phase des Überschminkens. Und ich bin heute Uropa. Neu ist das Verhalten also keineswegs. Nur halt ein wenig spät.
Und wenn sie kein Abitur macht, dann geht die Welt auch nicht unter. Dessen sei versichert.
Einer Meiner Opas (bzw. Uropas meiner Kinder) würde dir vollkommen Recht geben, in allem, was du gesagt hast, der Andere würde sagen "Das Mädel braucht eine ordentliche Trachtprügel". Ach die Unterschiede innerhalb einer Generation.
Das hast du echt i'll gesagt.Wenn aucb ein bisschen hart manchmal aber so ist das Leben nun mal
Hätte dich gern als Uropa
Ach du Arme!
So ähnlich ging es mir mit meiner Tochter auch, nicht ganz so schlimm, aber für mich sehr belastend.
Je mehr du dich dazwischen stellst, desto mehr wird sie von dir abrücken. So schwer es auch fällt, dir bleibt nichts weiter übrig, als sie machen zu lassen und zu hoffen, dass sie irgendwann mal wach wird.
Das Einzige, was dir bleibt, ist ihr zu signalisieren, dass du immer für sie da sein wirst.
Mal überlegt das es genau deine Vorurteile und Einschränkungen sind die sie zu diesem aufmucken verleiten?
Ne, das fällt so spießige Helikopter-Eltern leider nicht auf. Kinder die locker und offen großen geworden sind, neigen viel weniger so solchen "Extremen".
Mit 18 Ist sie volljährig und das weis sie ... Es wird schwer für dich werden, sie noch als Mutter zu erreichen , aber du hast bessere Chancen, wenn du ihr als Freundin begegnest ... Überrasch sie mal und geh mit ihr schoppen und dann kaufst auch du dir mal was verücktes ... Zeig ihr das du kein Spießer bist, der nur herrumkommandieren will... Sie muss selbst ihre Erfahrungen machen auch mit dem Typ ... Du weisst doch selbst am besten, das am Anfang der Himmel immer voller Geigen hängt ;)
Na Klasse , sehe gerade das die Frage 3 Jahre alt ist :(
Liebe Isabell,
da bekam ich zur Antwort das ich doch selber Schuld sei.
Hast du diese Aussage deiner Tochter mal auf dich wirken lassen?
Dann würde dir klar, dass das Wort Schuld nicht passt, denn ich bin sicher, du hast jederzeit das Beste für deine Tochter gewollt.
Leider hast du nie bemerkt, wie eng dein Weltbild ist, das dir deine Eltern und deine Lebenserfahrung vermittelt haben. Solche unbemerkt übernommenen Muster werden gewöhnlich erst hinterfragt, wenn es Probleme gibt. Und die sind nun da.
Das Geschehen im Zusammenhang mit deiner Tochter ist genau genommen kein Problem, doch du machst eines daraus.
Wenn du sehen könntest, dass deine Tochter dabei ist, das über einige Generationen zu enge Weltbild gründlich zu hinterfragen und in Richtung mehr Toleranz und Risiko zu öffnen, könntest du sehen, dass deine Tochter die Ahnenreihe, aus der du stammst, liebevoll für eure Nachfahren weitet und öffnet.
Das ist für sie ebenso schwer, wie für dich, doch sie ahnt, wofür sie kämpft, während du noch im Dunklen suchst.
Alles Liebe....