Mein Vater will 100€ im Monat von mir. Ist das gerechtfertigt?

14 Antworten

Ich finde es kommt immer auf den Grund an. Wenn 100,- Euro eine Unterstützung, bei den laufenden Betriebskosten bedeutet, finde ich es zu 100% berechtigt 100,- Euro zu fordern. Du schreibst, außer den Wohnraum und Essen bezahlen deine Eltern nichts. Das klingt, als ob du das als "ist ja nicht viel" siehst. Da gehört einiges mehr zu was sie bezahlen. Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Versicherungen, Telefon, GEZ Gebühren, Müllabfuhr, Straßenreinigung usw. Dein Vater wird die 100,- Euro bestimmt nicht von dir fordern um sich an dir zu bereichern, sondern wird einen Grund haben sie zu fordern.

Klar, deine Eltern sind unterhaltsverpflichtet solange du einem Studium nachgehst. Was aber nicht direkt bedeutet, dass Eltern immer ihre Unterhaltspflicht leisten können, selbst wenn sie es wollten.

Eigentlich sollte man sich freuen und stolz drauf sein, wenn man seine Eltern unterstützt und nicht jammern das man 100,- Euro abgeben "muss". Es sollte immer ein nehmen und ein geben sein. Das "nehmen" als selbstverständlich sehen, aber das "geben" als unfair betrachten, da sollte man selber drüber nachdenken ob man das richtig findet.

Zu vergleichen wie es bei Freunden abläuft bringt gar nichts. Nur weil es da anders ist, heißt es nicht das es bei dir auch so ablaufen muss. Nur weil die Eltern deiner Freunde das so ermöglichen, heißt es noch lange nicht das deine Eltern dir das auch ermöglichen müssen. Es gibt Eltern die haben die Mittel um die Kosten zu tragen, es gibt genauso Eltern die nicht die Mittel haben um die Kosten zu tragen. Deshalb sollte man die eigene Situation bedenken und keine Vergleiche zu Freunden machen, die in einer ganz anderen "eigene Situation" sind.

Natürlich sind 100,- Euro viel Geld für dich und ich verstehe auch das du sie lieber behalten möchtest. Aber es sollte genauso natürlich für dich sein, die 100,- Euro deinen Eltern zu geben und verstehen, dass sie die 100,-Euro vielleicht gebrauchen können und sich nicht daran bereichern wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Familienbande
Happykeks989  08.11.2023, 07:25

Ich muss warscheinlich 500€ abgeben, bin bereits auf wohnungssuche und das macht es nicht leicht dafür zu sparen wenn mir nur noch so wenig übrig bleibt

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Ja, diese 100,00 Euro sind durchaus angebracht. Das sind nicht mal 30% deines Verdienstes.

Eine gesetzliche Regelung wieviel Kinder vom Verdienst abgeben müssen gibt es nicht, allerdings eine Faustregel zwischen 15 und 30% des Verdienstes.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Meine Eltern haben auch "Miete" verlangt sobald wir gearbeitet haben. Bei so wenig Verdienst dann aber nur 50 Euro (also alles unter 500).

Als ich Vollzeit verdient habe hab ich 200 gezahlt, das fand ich okay.

Vllt kannst du nochmal mit deinem Vater verhandeln, du machst viel im Haushalt und hilfst mit, das wären Argumente das zu mindern.

Hi,

Jetzt will mein Vater plötzlich 100€ im Monat von mir von meinem 480€ Gehalt.

Die Frage ist natürlich: warum gerade jetzt?

Ich mache viel im Haushalt und während des Studium sind meine Eltern doch auch Unterhaltspflichtig oder?

"(1) Unterhaltsberechtigt ist nur, wer außerstande ist, sich selbst zu unterhalten." - § 1602 BGB

Durch den Minijob bist Du zumindest teilweise in der Lage, dich selbst zu unterhalten. Zugleich gilt natürlich auch § 1619 BGB, was gerade auch bei elterlicher Unterhaltspflicht ein "Kostgeld" ermöglicht.

Sinnvoll wäre natürlich zu klären, ob die Höhe angemessen ist - und die Mitwirkung im Haushalt ist durchaus ein Argument, welches man zumindest vorbringen kann.

Außer den Wohnraum und Essen bezahlen mir meine Eltern nichts

Wohnraum und Essen sind wahrscheinlich auch die größten Kostenfaktoren, die es im Leben gibt.

Die umgekehrte Überlegung wäre natürlich, wie viel Wohnraum und Essen man selbst mit 250 € Kindergeld plus 100 € Kostgeld bekommen würde...

Ich habe nur den Vergleich zu Freunden, die nie was bezahlen mussten oder sogar eine eigene Wohnung plus Unterhaltskosten von den Eltern gestellt bekommen haben, während dem Studium.

Es ist auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten - einige Eltern können (und wollen) es sich leisten, Ihren Kindern das Studium mit allem drum und dran zu finanzieren. Bei anderen ist das nicht möglich, ohne, dass es an die eigene Existenz geht.

Wie die finanzielle Situation Deiner Familie aussieht, kann außer Dir selbst niemand beurteilen.

Würde mich über Meinungen freuen

Sowohl meine Schwester, als auch ich selbst durften entsprechend "Kostgeld" zahlen, sobald wir Geld verdient haben - ich sehe grundsätzlich kein Problem darin, seinen Beitrag bzw. seinen Anteil an den Kosten zu leisten.

LG

In den meisten Fällen befürworte ich es wenn von den Kindern bei eigenem Einkommen ein "Kostgeld" verlangt wird, in Deinem Fall halte ich das aber für überzogen.