Mein Vater ist tot?
Hallo, mein Vater ist seit 2 Wochen in der Klinik gewesen, ist aber leider heute Nacht verstorben.
Ich wäre der einzige Erbe, da Einzelkind. Ich weiß auch, dass ich mich um seine Bestattung kümmern muss.
Ich studiere Pharmazie in einem anderen Bundesland und erhalte Bafög Höchstsatz, da mein Vater seit 2014 vollständig erwergsgemindert war. Er bekam eine Kombination von Rente und Sozialhilfe, was genau weiß ich nicht.
Ich habe mich bisher immer um ihn gekümmert, auch wenn ich ihn nicht immer besuchen konnte. Mein Vater hat kein Vermögen und etwas Schulden (etwa 800€, von ursprünglich 2600€, die er monatlich abbezahlt.
Jetzt war die Frage, ob ich mich um die Wohnungsauflösung etc kümmer und das Erbe antrete.
Ich werde seine Bestattung mit dem Geld finanzieren, womit ich mein Führerschein machen wollte. Das wäre damit gedeckt.
Aber wie sollte ich den Rest machen und was würde alles kosten? Was muss denn generell gemacht werden? Sollte ich das Erbe in dem fall antreten?
6 Antworten
Erst einmal mein Beileid.
Wenn du das Erbe ablehnst, musst du die Schulden nicht bezahlen.
Aber dann darfst du auch nicht die Wohnung auflösen und nichts von seinen Sachen entfernen.
Nimmst du das Erbe an, musst du seine Schulden bezahlen und dich um die Haushaltsauflösung kümmern.
Die Beerdigung hat mit Erbe, bzw. Ablehnung des Erbes nichts zu tun.
Du musst als Sohn die Beerdigung bezahlen, wobei die Frage ist, ob du aufgrund deiner finanziellen Situation herangezogen werden kannst.
Wenn du mit deinem Vater nicht verkracht warst, bist du es ihm sozusagen schuldig, dich um seine Bestattng und den Nachlass zu kümmern.
Es ist KEINE Schande, eine Bestattung möglichst unaufwendig zu machen.
Theoretisch kannst du auch das Erbe ausschlagen, was zu empfehlen wäre, wenn riesige Schulden aufgelaufen wären. Aber so hast du aus dem Erbe auch Zugriff auf Erinnerungen, Fotoalben und all den Kram, den du vielleoicht nicht brauchen kannst. Diese Aktion erlaubt es dir aber auch, von deinem Vater noch einmal Abschied zu nehmen,
Du kannst das Erbe ausschlagen, dann musst du dich um die Wohnungsauflösung nicht kümmern, denn hier musst du auch noch weiter Miete und Nebenkosten zahlen bis zur Kündigung.
Wegen der Bestattungskosten solltest du dich schnell an das zuständige Sozialamt wenden, mit Bafög bist du nicht leistungsfähig und dann würde das Sozialamt die Kosten übernehmen, das musst du dann auch dem Bestattungsinstitut sagen, damit die wissen, was gemacht werden kann.
Men herzliches Beileid. 😥✝🙏🖤
Schau mal, ob du ein gutes Bestattungsunternehmen findest. Als mein Vater vor knapp 21 Jahren starb, hat der Bestatter den gesamten Papierkram übernommen und alles organisiert, sogar die Briefmarken für die Einladungskarten zur Beerdigung inklusive Leichenschmaus.
Alles in einer Hand und dann nur eine Rechnung, das macht dir die Trauerverarbeitung leichter.
Eine Wohnungsauflösung musste allerdings nicht vorgenommen werden, weil meine Mutter damals noch lebte.
Aber das wäre dann vielleicht die einzige Aufgabe, neben der Frage, ob du das Erbe antrittst oder nicht. Das würde ich rein nach Gefühl entscheiden.
Wenn du die 800 zahlen kannst ok. Denn die Schulden erbst du auch.
Die Wohnungsentrümplung kostet ebenso.