Mein Therapeut will nicht mehr mit mir zusammenarbeiten?

8 Antworten

Aussenstehende können nicht wissen, was sich der Therapeut gedacht hat, weil wir dich auch nicht kennen. Im besten Falle, wollte er das bezwecken, was er erreicht hat. Wenn du Geschichten über Zen Buddhismus liest, da passiert es auch oft, dass einen der Meister in eine Lage bringt, in der man mit seiner eigenen Begrenztheit konfrontiert wird und in einer Sackgasse landet. Nicht immer hilft es, wenn man jemanden nur mit Samthandschuhen anfasst. In vielen Fällen geht man in eine Therapie, weil man mit seinem Latein am Ende ist, weil man mit den Bewältigungsstrategien, die man sich angeeignet hat oder in die man hinein geschliddert ist, nicht weiter kommt. Veränderung wird aber meistens gefürchtet und dann läßt man den Therapeuten ins Leere laufen, so dass er das Handtuch wirft, wenn er soviel Anstand hat, zuzugeben, dass er nicht weiter kommt. Er könnte ja auch noch weitermachen, solange das Geld fließt. Mein bester Tipp wäre, bleib bei deinen Gefühlen. Wenn du gekränkt bist, dann überleg, warum. War er denn gut beim Nachäffen? Konntest du dich da wiedererkennen? Ist es eher gut, wenn einem ein Spiegel vorgehalten wird, falls man es ansonsten eher vorzieht, sich lieber durch eine rosarote Brille zu sehen, oder ist das fies von ihm? Ich glaube, er hat den Eindruck gewonnen, dass du davon ausgehst, dass er kein Recht hat, sich über dich aufzuregen. Schließlich kriegt er ja fürs Helfen Geld. Allerdings wäre er der einzige Mensch in deinem Leben, der sich für Geld dir gegenüber ständig wohlverhalten und unbeeindruckt zeigen müsste. Vielleicht wollte er dir zeigen, dass dich der Rest der Welt wohl kaum ständig wie ein rohes Ei und rücksichtsvoll behandeln wird.

Na vielleicht braucht dieser Therapeut auch mal eine Auszeit oder eine Psychologische Betreuung 😏

 Wenn das ganze Jahr die Menschen ihren seelisch Müll beim Therapeuten abladen, dann kann ich schon verstehen, daß er mal auf den Tisch haut und  nein sagt. 

Warum sollte er verpflichtet sein, alles geduldig zu ertragen. Er ist auch nur ein Mensch. 

Suche dir einen neuen, robusteren  Therapeuten, der noch nicht ausgebrannt für deine Behandlungen. 

Dahika  08.03.2017, 12:56

dafür ist Supervision da.

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quantthomas  08.03.2017, 14:29
@Dahika

Ja klar, aber diese Supervision denke ich ist nicht das Allheilmittel gegen die Berge von abgeladenen Seelenmüll. 

Gottseidank sitze ich nicht in so einem "Beichtstuhl " drinnen, aber ich kann mir vorstellen, was für schlimme Sachen man sich da dauernd anhören muss. 

Mann braucht nur hier bei gutefrage.net den Eingang der Fragen verfolgen, die dann selbstverständlich wieder sofort gelöscht werden. 

Nach einer halben Stunde hat man den Eindruck, daß es nur noch Verrückte gibt. 

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Du hast offenbar das Bild von einem Therapeuten, der emotional völlig unbeteiligt, kühl und überlegen sein sollte.

Nun hast Du das Gegenteil kennen gelernt und könntest zu dem Schluss kommen: "das sind auch nur Menschen".

Oder Du machst es Dir ganz ganz schwer und verbietest Dir diese simple Erkenntnis.

Also eigentlich klingt das recht unprofessionell von deinem Therapeuten. Umso mehr solltest du dir einen anderen suchen. Ihr harmoniert nicht - dass er da auf die Gefühlsebene geht und so persönlich wird ist nicht in Ordnung. Es war richtig eure therapeutische Verbindung in Frage zu stellen - das zumindest kann man ihm nicht vorwerfen.
Dass dich das gekränkt hat ist klar - besprich das am Besten mit deinem nächsten Therapeuten mit dem das besser funktioniert. Achte diesmal schneller darauf, ob du dich wohl fühlst.

Das ist schlecht. Könnte auf der anderen Seite aber auch eine Art "Provokationsgespräch" gewesen sein um zu schauen wie du mit diesem druck klar kommst. War bei mir schon einmal der Fall, aber da hat der Therapeut das einen Oberarzt machen lassen, damit ich noch ein gutes Verhältnis zu ihm habe (glaube ich zumindest).