Mein sozialistischer Freund sagt der Kapitalismus frisst sich selbst auf?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Nein 57%
Ja 43%

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

die erde besitzt weder Genug Rohstoffe, noch Materialien.
Der Kapitalismus erfordert jedoch eine immer steigende Wirtschaft damit es dem Arbeiter gut geht, d.H. er muss immer weiter arbeiten und es muss immer mehr Produziert werden.
as Wachstum der Wirtschaft steigt exponentiell, doch gibt es nicht genügend Rohstoffe, wir müssten also immer neue mittel finden, doch braucht so etwas viel Zeit.

Nein

Waren müssen nicht ressourcengebunden sein, Beispiel digitale Produkte. Dort ist unbegrenztes Wachstum möglich.

Ja

Der Kapitalismus frisst sich selbst auf, aber die Begründung ist etwas anders:

Kapitalismus bedeutet Mehrwertproduktion, also aus Geld mehr Geld zu machen. Dieser Mehrwert wird erzielt durch den Einsatz von Lohnarbeitern: die Lohnarbeiter kosten weniger als der Wert, den sie produzieren. Ohne Lohnarbeit also kein Mehrwert, ohne Lohnarbeit kein Kapital. Durch die Automatisierung, Digitalisierung und andere Formen der Produktivitätssteigerung nimmt die Lohnarbeit aber immer mehr ab (Stichwort: Das Verschwinden der Arbeit). Damit wird die Grundlage des Kapitalismus untergraben. Um sich noch eine Zeitlang am Leben zu halten, finanziert der Kapitalismus den weggefallenen Mehrwert über Schulden. Genau diese Situation haben wir seit einigen Jahren: bekanntlich wächst die Schuldenlast immer mehr, es wird von den Zentralbanken immer mehr Geld gedruckt usw. Natürlich hat auch das irgendwann ein Ende.

Das in aller Kürze. Im Einzelnen müsste man das natürlich noch genauer erklären.

Ja

Es gab bis jetzt noch keine Wirtschafts- oder Gesellschaftsform unter der niemand leiden musste und auf Dauer nicht zum Scheitern verurteilt war, also bleibt abzuwarten was noch so passiert und was nach dem Kapitalismus kommt.

Tonis9706  13.12.2020, 08:58

Wenn etwas danach kommt. Man muss natürlich erwähnen, dass der Kapitalismus die meisten Menschen aus dem Leid geholt hat, als jemals eine Wirtschaftsform vorher.

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Graddelbob  13.12.2020, 18:31
@Tonis9706

Im ersten Moment vielleicht. Mittlerweile erhebt sich eine Schicht von Superreichen die Geld anhäufen und vererben gegenüber einer riesigen Schicht an Menschen die unter der Armutsgrenze leben.

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Tonis9706  13.12.2020, 19:05
@Graddelbob

Diese Schicht gab es schon immer. Vom früheren relativen Wohlstand hat sich relativ wenig verändert. Die wenigen 61 hatten schon immer so viel, wie eine absolute Mehrheit. Im übrigen ist deine Aussage statistisch auch völlig falsch. Die bevölkerungsreichsten Länder gewinnt derzeit exorbitant an Mittelschicht.

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Das hat mit Sozialismus nichts zu tun, sondern mit Ökonomie.
"Die Grenzen des Wachstums" beschrieb bereits der Club of Rome in den 1970er Jahren, ungehört.

Eine Ökonomie ist wie ein Dampfer auf dem Ozean, den kriegt man nicht einfach gebremst oder gewendet, sowas braucht Zeit.
Die Rahmenbedingungen lassen sich ändern, das nennt sich Gestaltungshoheit der Politik.

Unter neoliberaler Politik findet das nicht statt.

Tonis9706  13.12.2020, 08:57
Unter neoliberaler Politik findet das nicht statt

Hat es einen bestimmten Grund, dass du immer den Neoliberalismus "frontest"?

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soisses  13.12.2020, 20:40
@Tonis9706

Vom Ergebnis aus betrachtet, nach 40 Jahren neoliberale Poltik.

Nichts ist mit "Wirtschaft findet in der Wirtschaft statt", gerade aktuell nicht.
Der Staat, was immer gerade die Politik ist, zahlt nun die Zeche für Fehler, nicht zu knapp. Zu knapp ist es nur bei den Bürgern.
Da entweicht gerade die Luft wie aus einem Luftballon, aus Merkels Mantra, "Leistungsträger und Eliten", die sehen doch recht bedröppelt aus.

Für die bislang fälligen 400 Milliarden € Staatshilfen (Corona) hätte man HartzIV verzehnfachen können.
Ganz im neoliberalen Stil "Hartz IV für alle, so ist es schließlich gedacht" Tilo Sarrazyn (SPD).

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