Mein Hund kommt immer erst zur Ruhe, wenn mein Freund weg ist/den Raum verlässt?

3 Antworten

Wie verhält sich denn Dein Freund ihm gegenüber?

Für mich hört sich das nach einer schon vorhandenen Grundunsicherheit an, die bis hierhin übersehen worden ist.

Zudem kommen die Spooky Periods (Fremdelphasen), mit 16 Monaten ist er in der 4. Phase der Spooky Periods und in dieser reagiert der Hund an sich ängstlicher, zurückhaltender gegenüber neuen Reizen aber auch altbekanntes wird neu bewertet.

Ist eine Unsicherheit bis dahin übersehen worden, so zeigt sich das oftmals mit dem älter werden in genau diesen Phasen.

Da kann also schon eine Grundunsicherheit gegenüber Männern bestanden haben, vielleicht schlechte Erfahrung beim "Züchter"? falls er von einem stammt, zu wenige gute Erfahrungen mit Männern beim Züchter und ein eher vorsichtiger Charakter oder aber auch eine prägnante schlechte Erfahrung mit einem Mann kann dann in Folge auch auf alle Männer übertragen (generalisiert) werden.

"...oder wir auf einer Wiese Pause machen, verbellt er alles, was direkt auf uns zu kommt."

D.h. auch Frauen, Kinder?

Dann denke ich wird da eine Unsicherheit oder gar Angst nicht wahrgenommen worden sein.

Hunden liegen 4 grundlegende Verhaltensweisen zur Verfügung (bei uns Menschen auch so)

Freeze = erstarren, einfrieren

Fiddle about/Flirt = Übersprungsverhalten, Beschwichtigungsverhalten

Flight = Flüchten

Fight = Kämpfen

Wird Freeze und Fiddle about/Flirt übersehen, so wird logischerweise Flight spätestens durch die Leine verhindert und so wird Fight (kämpfen) oder auch Angriff zur besten Verteidigung.

Da bin ich der Meinung, das ihr Euch einen guten Trainer zur Seite nehmt der sich das vor Ort anschaut, bitte einen wirklich gut ausgebildeten Hundeverhaltensberater, dieses die gut ausgebildet sind, sagen nichts von körpersprachlicher Korrektur, sie reden nicht von einer Rangordnung und sie sanktionieren auch kein Verhalten, sondern empfehlen Training dann schon bevor es auftritt und lassen den Hund nicht erst ins Verhalten rennen um dann zu sanktionieren.

Von hieraus eine Anleitung zu geben ist grob fahrlässig.

Bedingt Deines Freundes würde ich da aber empfehlen, das Dein Freund den Hund nun erst einmal komplett in Ruhe lässt und ihn ignoriert nicht wenn der Hund von sich aus gestreichelt werden möchte, sondern um jetzt erst einmal die Grundeinstellung des Hundes zu Deinem Freund zu verbessern.

Dein Freund packt sich Leckerchen in die Tasche und IMMER wenn er an dem Hund vorbeiläuft, lässt er eines HINTER sich fallen, denn Hund dabei nicht angucken, nicht ansprechen und nicht anfassen, einfach das Leckerchen hinter sich fallen lassen.

Jedwede Handlung sollte nun vom Hund ausgehen und nicht von Deinem Freund.

So sollte sich zumindest in recht kurzer Zeit das Verhältnis vom Hund zu Deinem Freund verbessern.

Bezüglich des Verhaltens draussen würde ich da wie schon oben erwähnt einen Verhaltensberater zur Hilfe nehmen, der sieht das Verhalten und kann da genauer sagen wann ihr mit dem Training beginnt und was genau die Ursache ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Vielleicht hat er schlechte Erfahrungen mit deinem Freund gemacht und meint dich vor ihm beschützen zu müssen.