Mein Glauben zu Gott wird schwächer , weshalb?

19 Antworten

Ich selbst bin zwar Atheist, mein bester Freund ist aber christlich, und durch ihn habe ich einiges über die Sicht von Gläubigen erfahren. Viele (so gut wie alle) Christen haben in ihrem Leben mindestens einmal eine "Glaubenskrise", wo sie an Gott, an seiner Existenz oder Gerechtigkeit zweifeln. Manchmal passiert das aufgrund einer schlimmen Erfahrung, z.B. ein Todesfall in der Familie, manchmal durch ein persönliches Unglück, manchmal aber auch einfach so. Meistens geht das mit der Zeit wieder von selbst weg, wenn derjenige einsieht, dass das Negative auch etwas Gutes hatte, oder er einen Grund dafür findet, warum es wohl passiert sein mag. Man sollte sich einfach Zeit geben, in sich selbst hineinhören und nichts erzwingen. Mehr kann man nicht machen. Und nein, mit der Kirche hat das rein garnichts zutun. Man muss nicht in die Kirche gehen, um ein guter oder wahrer Christ zu sein. Das behaupten die Kirchen nur, um dein Geld zu bekommen. 

Liebe Tatjana

neben all dem Guten, dass bereits hier gesagt wurde, möchte ich dich auf diese Predigt hier aufmerksam machen. Sie passt meiner Meinung nach genau in deine Situation. Schau doch mal rein.

Zitat: 

Jesus folgen war nie Mainstream. Und wenn Du nicht aktiv gegenlenkst, wird Dein Feuer abnehmen und Dein Leben an Klarheit verlieren. Derweil braucht diese Zeit nichts so dringend wie Menschen, die einen geraden Weg gehen und sich nicht dafür entschuldigen.

http://www.gebetshaus.org/medien/vortrag/gerade-leben-einer-verdrehten-zeit#comment-1865

Zum Glaubensleben gehören Zweifel durchaus dazu. Lass dich nicht davon verunsichern. Häufig ist es so, dass der Glaube nachher umso stärker erscheint und die Zeiten der Zweifel, Bedrängnisse und Ängste wichtige Erkenntnisse und Stärke gebracht haben.

Paulus wurde wegen seines Glaubens verfolgt, misshandelt und ins Gefängnis geworden. Er schrieb: "Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung" (Römer 5,3.4).

Und: "Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet"
(Römer 12,12).

Sehr interessant zu deiner Frage ist auch das Gedicht "Spuren im Sand". Falls du es nicht kennst, kannst du den Titel mal in einer Suchmaschine eingeben.


Was du machen kannst, um deinen Glauben zu stärken:


- In der Bibel lesen. Am Anfang vielleicht eines der 4 Evangelien des Neuen Testaments und danach den Römerbrief.
- Bibelstellen aufschreiben, die dich besonders ansprechen.
- Christliche Literatur zur Bibel lesen oder Predigten hören. Im Internet gibt es eine große Auswahl, z. B. bei http://www.sermon-online.de
- Mit anderen Christen über den Glauben sprechen.
- Eine christliche Kirche/ Gemeinde besuchen.
- Weiter Gott im Gebet deine Gedanken mitteilen, ihm alles anvertrauen und mit ihm wie mit einem Freund und Vater sprechen.

Wichtig auch: Ganz fest darauf vertrauen, dass Gottes  Verheißungen, die in der Bibel aufgeschrieben sind, die absolute Wahrheit sind. Du kannst dich also fest darauf verlassen. Beispiele dafür:


"Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen." Johannes 5,24

"Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes." 1. Johannes 5,13


"Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn!" Psalm 40,5

"Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit." 2. Timotheus 3,16

Ich denke du hast noch den angenommenen Glauben deiner Eltern und noch keine eigene persönliche Beziehung zu Gott aufgebaut. Die Glaubenskrisen sind meiner Meinung nach nötig, um aus dem Kinderglauben zu einem "Erwachsenenglauben" zu kommen , so ähnlich wie man sich von den Eltern abgrenzt um sein eigenes Leben und somit seinen Lebenssinn zu finden.

Hallo Tatjana63,

leider leben wir in einer Zeit, in der viele Menschen mit Gott nicht mehr viel im Sinn haben. Vor allem gilt es unter jungen Leuten nicht mehr als "in", an Gott zu glauben. Hinzu kommt das, was man dann im Biologieunterricht über die Evolutionstheorie gelehrt bekommt. Glaubt man ihr, dann scheint Gott überflüssig zu sein.

Auch könnte Deine Vermutung, dass Dein schwindender Glaube mit der Pubertät zusammenhängt, richtig sein. Je älter und erwachsener ein junger Mensch wird, desto mehr Fragen stellt er im Hinblick auf das Leben und auch auf den Glauben. Wenn es dann an überzeugenden Antworten fehlt, dann mag eine Abkehr vom Glauben die Folge sein. Was aber kannst Du dagegen tun?

Das, was einen am meisten im Glauben stärkt ist, wenn man sich mit Gottes Wort, der Bibel, beschäftigt. Dazu braucht man die Bibel nicht gleich von vorn bis hinten durchzulesen. Dazu würde Dir sicher die Zeit und auch die Lust fehlen. Man muss nicht unbedingt ganz vorn in der Bibel anfangen, sie ist ja nicht wie ein Roman geschrieben. Nicht schlecht wäre es, mit den vier Evangelien zu beginnen und dann vielleicht mit den Psalmen weiterzumachen. Es kommt beim Lesen der Bibel auch nicht auf die Seitenzahlen an, sondern ob man das, was man gelesen hat, auch richtig verstanden und mit dem Herzen erfasst hat. Dazu ist es nötig, öfter mal innezuhalten und über das gerade Gelesene nachzudenken.

Je mehr Du Dich mit seinem Wort beschäftigst, desto größer wird auch Dein Vertrauen in ihn und seine Vorhersagen. Auch wirst Du im Laufe der Zeit ein enges persönliches Verhältnis zu ihm entwickeln können und Gott wird für Dich immer mehr zu einer Realität.

Es wird allerdings immer etwas geben, das einen davon abhalten kann, sich mit Gott und der Bibel zu beschäftigen. Wir leben in einer Zeit mit viel Hektik, Stress und Ablenkung. Wenn man nicht aufpasst, dann hat man ruck zuck seine Zeit komplett verplant und es bleibt keine Zeit mehr dafür übrig, Gott besser kennenzulernen. So jedenfalls geht es den meisten Menschen und deswegen nimmt auch der Glaube immer mehr ab. Am besten wäre es, für das Beschäftigen mit der Bibel und dem Glauben eine bestimmte Zeit zu reservieren und sich auch daran zu halten. Mit der Zeit wird es dann zu einer guten Gewohnheit und man möchte es nicht mehr missen.

Es geht ja auch nicht darum, sich einfach nur theoretisch mit dem Thema "Glauben" zu beschäftigen. Es geht um weitaus mehr! Es geht darum, den Höchsten kennenzulernen, denjenigen, der uns Menschen und das gewaltige Universum erschaffen hat!

Der Schreiber eines Psalms sagte einmal: "Wenn ich deine Himmel sehe, die Werke deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist [der] sterbliche Mensch, dass du seiner gedenkst, und der Sohn des Erdenmenschen, daß du für ihn sorgst? (Psalm 8:3,4). Es ist schon etwas Besonderes, dass dieser mächtige Gott, der Himmel und Erde hervorgebracht hat und dessen Macht grenzenlos ist, sich für uns kleine Menschen interessiert und sich um uns kümmert! Doch interessieren wir uns auch für ihn?

Er braucht für uns nicht der große Unbekannte bleiben, sondern er kann zu unserem besten Freund werden! Erst dann hat unser Leben einen echten Sinn und Zweck und nur dann sind wir auch wirklich glücklich. Außerdem zeigt uns dieser Gott, der ja nicht nur mächtig, sondern vor allem sehr liebevoll ist, einen Ausweg aus der schlimmen Krise, in der sich die ganze Menschheit befindet. Sind das nicht alles gute Gründe, sich ein wenig auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist und auf den, der der Wichtigste ist?

Wenn man anfängt, Gott kennenzulernen, dann ist das so, als wenn man einen großen und wunderschönen Garten betritt. Je weiter man in diesen Garten vordringt, desto mehr entdeckt man darin Dinge, die einen faszinieren und überwältigen. Da es immer mehr Neues zu entdecken gibt, wird es in diesem Garten auch nie langweilig. Und man möchte diesen Garten nie wieder verlassen!

Von diesem "Garten" nur vom Hörensagen zu kennen ist nicht das Gleiche, wie ihn zu betreten und sich darin aufzuhalten. Unser Leben ist um einiges ärmer, wenn wir diesen "Garten" nicht kennen! Glaube mir, es gibt nichts Schöneres, nichts Größeres, nichts Besseres, nichts Faszinierenderes und nichts Sinnvolleres als unseren Gott kennenzulernen - seine Gedanken, seine Eigenschaften, seine Werke und vor allem: seine LIEBE! Das ist alle Mühe wert!

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du eines Tages dieses "Projekt" in Angriff nehmen würdest. Es ist nämlich so: Wenn man Gott und sein Wort, die Bibel richtig verstehen will, dann braucht man dabei eine gewisse Anleitung und Hilfe. Es reicht nicht ganz aus, allein nur in der Bibel zu lesen - es tauchen nämlich beim Lesen und Nachdenken viele Fragen auf, auf die man Antworten braucht. Wird man mit all diesen Fragen alleingelassen, dann mag das Interesse verlorengehen.

LG Philipp