Mein fast einjähriger Schäferhund ist so ängstlich - was kann ich tun?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Schau mal, bei was exakt er sich denn so ängstlich benimmt. Fängt es sofort an, wenn ihr das Haus verlasst, oder erst wenn fremde Menschen oder ähnliches kommen? Was meinst Du damit, dass er sich "seltsam" bei größeren Menschengruppen verhält? Klappt er vielleicht den Schwanz ein und hält sich eng bei Dir?

Oft liegt sowas auch nicht primär am Hund, sondern am Menschen. Bist Du eventuell eher unsicher?

Da Du geschrieben hast, dass es ein junger Hund ist, hat er vielleicht noch gar nicht gelernt, mit solchen Situationen umzugehen? Wenn dies der Fall wäre, würde ich Dir empfehlen, sowas Stück für Stück, ganz langsam, zu lernen. Du kannst ein Leckerli-Spiel mit ihm machen, sobald ihr euch mehr Personen nähert, damit der Hund sich auf Dich bzw. die Leckerlis fokussiert. So kann der Hund Menschen auch mit etwas gutem verbinden. Oder Du setzt Dich mit ihm mal etwas weiter weg von solchem "Menschenmassen", so dass sie zum Beispiel noch in Sichtweite sind und kuschelst dann etwas mit ihm. Sowas würde ich dann aber auch nicht so lange machen. Wie gesagt, übe sowas am besten Stück für Stück.

Ich kann, ohne näheres zu wissen, auch nicht so gut helfen. Eine Hundeschule/Hundetrainer wäre möglicherweise auch gut (falls Du da nicht schon bist).

Wenn Du mir deine Situation etwas näher schildern würdest, könnte ich Dir gerne noch etwas mehr helfen.

Ich habe übrigens selbst einen Schäferhund-Mix vom Tierschutz, bei dem es am Anfang ähnlich war.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

Viel Glück!

Nina

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du solltest in einem SV Verein eintreten und mit ihm generell mehr unternehmen. Bei ängstlichen Hunden ist eine Desensibilisierung angezeigt. Das sind verschiedene Ausbildungsschritte, bei welchen man den Hund sachte in Drucksituationen einführt und wieder rausnimmt. Auch unternimmt man viele beziehungsbildende Dinge, quasi gemeinsam "Hundeabenteuer" bestehen, also das, was dein Hund unter Abenteuer versteht. Das kann schon nachts, wenn es stockdunkel ist, um den Block gehen.

Es kann schon hilfreich sein, wenn er draussen einen Maulkorb trägt. Dann bist DU ruhiger und das überträgt sich auf ihn. Wenn wir uns kennen würden, könnte ich dich durch diese Desensibilisierung führen. Meiner ist auch ein Angsthase und ich kenne etliche Strategien, die gute Wirkung bei Angsthunden zeigen.

Jedenfalls solltst du dich an einen erfahrenen Hundetrainer wenden, der dich in den folgenden Schritten begleiten kann. Denn merke: Die meisten Beissunfälle geschehen bei Angsthunden. Und du hast einen Schäfer. Der hinterlässt vier perforierte Löcher, wenn er zubeisst, sei es auch nur aus Angst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin Wesensrichter für die Zuchtzulassung von Hunden.
abcd4321 
Fragesteller
 14.10.2023, 15:20

Vielen Dank.

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Er hat es nicht gelernt allein zu sein und vermutlich auch nicht, sich in „Menschenmassen“ zu bewegen. Daher fühlt er sich unwohl, da er es nicht kennt.

Ich würde mit ihm in die Nähe gehen, wo eben viele Menschen sind, aber mit genug Abstand und mich dort irgendwo mit ihm hinsetzen. Mal so für 10 Minuten und dann weiterziehen. So sieht er, dass nichts Schlimmes passiert und kann in Ruhe beobachten, aber, ohne dass es zu viel auf einmal wird und er nicht überfordert und zu nervös wird.

Das immer wiederholen und allmählich näher an die Leute herangehen.

Mit etwas Geduld, wird er bald merken, dass alles okay ist und entspannter werden.