Medizin und Jura gleichzeitig?
Liebe Leute,
ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken, zusätzlich zu meinem Jurastudium ein Medizinstudium zu beginnen. Nicht aus Prestige- oder Geldgründen, sondern aus reinem Interesse und da mir sowohl Jura als auch naturwissenschaftliche Bereiche sehr liegen.
Kurz zu mir: Ich bin 20 Jahre alt und studiere im momentan vierten Fachsemester Jura an der Uni Freiburg und konnte bislang einen guten zweistelligen Schnitt mit meinen Hausarbeiten und Klausuren vorweisen.
Zuvor hatte ich mein Abitur mit der Note 1,2 abgeschlossen und nun ein sehr gutes Ergebnis beim „Medizinertest“ erzielt.
De facto wäre es also wahrscheinlich, dass ich
bei form- und fristgerechter Bewerbung auf einen Medizinstudienplatz erfolgreich sein würde.
Mir ist bewusst, dass ein Medizinstudienplatz für viele ein leider unerreichbarer Traum ist, was mir viel Motivation gibt, diesen auch gewissenhaft und keinesfalls halbherzig wahrzunehmen.
Gegenstand meiner Frage ist also nicht die reine Möglichkeit, sondern vielmehr die Frage, ob es sinnvoll ist, zwei derart anspruchsvolle Studienfächer parallel zu belegen? Hat damit bereits ein Teil der Community Erfahrungen gemacht?
8 Antworten
Die "reine Möglichkeit" ist hier meines Erachtens leider tatsächlich das entscheidende Problem.
Ein Parallelstudium an der Uni Freiburg ist nur dann genehmigungsfrei möglich, wenn beide Studiengänge zulassungsfrei sind. Ist einer der Studiengänge zulassungsbeschränkt, in deinem Fall ja sogar beide, dann muss die berufliche oder wissenschaftliche Notwendigkeit des Parallelstudiums begründet und nachgewiesen werden (§6 Zulassungs- und Immatrikulationsordnung der Uni Freiburg)
Das dürfte in diesem Fall ganz allgemein sowie noch einmal besonders in Hinblick auf den großen Andrang auf die Studienplätze in Medizin praktisch unmöglich werden.
Die Variante, zunächst das Jura-Studium abzuschließen, um dann Medizin aufzunehmen, ist übrigens auch sehr problematisch. Dann müsstest du dich durch den bereits vorhandenen Abschluss auf ein Zweitstudium bewerben und auch dafür muss bei Medizin die Notwendigkeit begründet werden.
Erkundige dich als auf jeden Fall beim Studierendensekretariat zu deinem Vorhaben, aber du solltest meines Erachtens deine Erwartungen vorsorglich schon einmal etwas dämpfen.
Beste Grüße!
Versuch es zumindest. Aber:
Wenn du anzeichen für ein Burnout bekommst such dir sofort hilfe und breche niemals ab.
Ich kann nur von mir sprechen: Gerade in den höheren Semestern war ich mit Jura schon sehr stark ausgelastet. Ich weiß nicht, wie es dir damit geht, aber ich hätte da kein weiteres Fach studieren können. Zumal sowohl Jura, als auch Medizin zum Teil extrem lernaufwendige Fächer sind. Aber das musst du einschätzen. Manche sind hier einfach viel schneller und ich war sicher nicht der Musterstudent.
Du bist 20 Jahre alt und wohl ziemlich gut dabei. Mein Vorschlag wäre also, Jura im 8. Semester abzuschließen und dann Medizin zu beginnen. Du bist dann ja erst 22 und das passt schon.
Zweites Staatsexamen kannst du ja immer noch nach Medizin machen.
Das ist tatsächlich die bislang überzeugendste Antwort.
Vielen lieben Dank!
Kannst dich ja Mal für beides immatrikulieren. Vielleicht kannst du ja dann das Medizinstudium für gewisse Seminare anrechnen lassen falls du dich dann auf den Schwerpunkt Medizinrecht spezialisieren willst.
Rede am besten mit der Studienleitung der jeweiligen Uni ob das möglich ist vielleicht geht es ja.
Ich weiß es nur leider selber nicht.
Den Schwerpunkt Medizinrechz gibt es an meiner Uni leider nicht und ein Uniwechsel kommt für mich aus persönlichen Gründen nicht infrage.
Ich danke trotzdem für deine Einschätzung!
Kannst dich ja Mal für beides immatrikulieren.
Nein, kann er nicht. Man braucht eine Zulassung und die wird er nicht bekommen.
Angesichts der knappen Studienplätze für Medizin wirst du keine Zulassung erhalten, da du ja schon ein Studium hast.
Du unterschätzt, glaube ich, auch sehr den Aufwand für das juristische Examen und das Lernen bei Medizin.