Maus mit Mammutfell?
Ich habe neulich bei der Tagesschau gesehen, dass Wissenschaftler es geschafft haben Mäuse mit Mammutfell zu züchten. Ich habe mich ein bisschen mehr darüber informiert. Nun frage ich mich allerdings, wie viele Mäuse wurden bei dieser Forschung "benutzt"? Denn es heißt bei manchen Quellen "Maus 517" oder "Maus 570". Bedeutet dies, dass z.B. 570 Mäuse bei dieser Forschung gebraucht wurden? Vielleicht weiß ja jemand von euch da mehr.
Danke schonmal im Voraus.
LG
2 Antworten
In Deutschland gibt es ganz genaue Vorgaben zu Tierversuchen. Prinzipiell gelten die drei Rs: replace, reduce, refine. Wo möglich, sollen Tierversuche komplett durch andere Verfahren ersetzt werden (replace). Das ist nicht immer möglich, da z. B. ein potentiell neues Medikament im lebenden Organismus ganz anders verstoffwechselt wird als in einer Zellkultur. Wenn ein Tierversuch nicht vermieden werden kann, soll deshalb die Anzahl der benötigten Tiere möglichst klein gehalten werden (reduce). Als wir im Studium im zoologischen Praktikum Mäuse seziert haben, galt das formal auch als Tierversuch und um die Antahl möglichst klein zu halten, bekam nicht jeder Studierende eine Maus, sondern es wurden Zweiergruppen gebildet. Und mit refine ist schließlich gemeint, dass der Tierversuch mit möglichst wenig Tierleid verbunden sein soll und die Tiere sollen auch tiergerecht gehalten werden (mehr Platz, Tierbeschäftigung usw.).
In Deutschland sind Tierversuche genehmigungspflichtig. Du darfst also nicht einfach so einen Tierversuch starten, sondern musst vorher einen Antrag stellen. In diesem muss auch begründet werden, warum der Versuch notwendig ist, wie viele Tiere dafür gebraucht werden usw. Erst wenn die zuständige Kommission keine Beanstandungen mehr hat, wird das Okay dazu gegeben.
Wie viele Mäuse in der von dir genannten Studie verbraucht wurden, kann ich dir nicht sagen. Es dürften aber mit Sicherheit weit mehr als 570 Tiere gewesen sein, da ja längst nicht jeder Versuch einer DNA-Editierung funktioniert. Um mal eine Vorstellung zu bekommen: als Mitte der 1990er das erste Schaf (Dolly) geklont wurde, wurden 277 Eizellen entnommen. Nur aus 29 entwickelte sich ein Embryo und nur einer davon reifte zu einem geburtsfähigen Lamm heran, also war die Erfolgsquote letztendlich bei gerade mal 0.44 % (abgerundet).
Ich bin wirklich nicht grundsätzlich gegen Tierversuche. Ob dieser Versuch aber wirklich sinnvoll ist, darüber lässt sich zumindest diskutieren. Zur Ehrenrettung der Wissenschaft muss ich aber auch sagen, dass die allermeisten Wissenschaftler:innen das ganze Projekt, das ja letztendlich mal dazu führen soll, Elefanten mitcmammutähnlichem Aussehen zu züchten, sehr skeptisch sehen und ablehnen. Ich auch.
da werden sehr viel mehr mäuse verbraucht. die nummern sind nur die nummern für die mäuse aus dieser versuchsreihe.
man verbraucht für sowas zehntausende tiere.
dabei dürfen tierversuche zumindest in D nur noch durchgeführt werden, wenn die ergebnisse DIREKT für menschen nützlich sind. kann also nicht in D gewesen sein.
mammutfell ist aber bloss für den egoscheiss von irgendwelchen wissenschaftlern.
die mäuse werden danach weggeschmissen.
das mit den aufgepflanzten menschlichen ohren bei mäusen fand ich spannender.
Danke für deine Antwort. Wirklich schrecklich was wir Menschen mit Tieren machen.