Matt setzen mit zwei Läufern?
Könntet ihr aus folgender Stellung mit zwei Läufern zwingend Schach Matt setzen? Angenommen die 50-Züge Regel wurde vor 1 Zug zuletzt resetet.
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8 Antworten
Das ist elementare Mattführung wie K+D gegen K, oder K+T gegen K.
Ist zwar schon etwas anspruchsvoller - letztendlich aber schablonenhaft zu lösen. Du musst den gegnerischen König in eines der Eckfelder drängen. Dafür helfen dir die Läufer - aber ohne die Mithilfe des eigenen Königs geht da nix.
20-25 Züge, wie vom sk8terguy halte ich für optimistisch - da müsste weiß schon mithelfen. Eher 10 Züge mehr aber noch locker innerhalb der 50-Züge-Regel zu lösen, sogar wenn du 2 oder 3 der "perfekten" Fortsetzungen verpasst.
Viel schwieriger ist K+L+S gegen K. Ich konnte das mal und hatte das tatsächlich auch einmal selbst auf dem Brett. Ob ich das heute noch hinbekomme ist fraglich. Anders als bei zwei Läufern ist es hier nämlich nicht beliebig, welche Farbe das Eckfeld haben darf. Es muss auf jeden Fall die Felderfarbe des Läufers haben, weil der auch den Mattzug ausführen wird.
Ohne "Mithilfe" des Gegners ist K+S+S gegen K übrigens Remis. Es gibt Mattstellungen - da muss der gegnerische König aber offenen Auges hineinrennen. Witzigerweise gewinnen die beiden Springer sehr oft ohne Mithilfe, wenn der gegnerische König noch einen Bauern auf seiner Seite hat. Mit dem zusätzlichen Bauern kann der Gegner nicht ein Patt als Remislösung erzwingen und verliert.
Hinweis: Beim Endspiel K+L+S muss der König zwar in eine Ecke mit der Felderfarbe des Läufers gedrängt werden; der Läufer setzt aber nicht zwangsläufig Matt. Hier ein Beispiel, wo der Springer Matt setzt:
Ja, sollte hier in circa 20 - 25 Zügen möglich sein.
Überhaupt kein Problem. Ich kann es auch mit Springer+Läufer aus jeder beliebigen Position heraus und mit Engine-Präzision. Meine Zugzeiten sind dabei um die 1,4 Sekunden pro Zug, wenn ich genug verbleibende Bedenkzeit habe und mich daher bei meinen Überlegungen nicht beeilen muss. So hatte es mir zumindest Lichess in der Analyse bescheinigt, als ich spaßeshalber in solch ein Endspiel ging, um es mal wieder etwas aufzufrischen. Ich hatte es vor 22 Jahren sehr intensiv geübt.
Mit Läufer+Läufer geht das noch relativ leicht. Springer+Läufer finde ich dagegen schwer.
Easy. Mit 2 Springern wäre es viel Schwieriger bis fast unmöglich.
aber gib dem einzelnen König noch einen Bauern (nicht allzu fortgeschritten) an die Seite und schon sieht es anders aus ... nur wer von uns Sterblichen wird sich so ein Endspiel jemals wünschen?
Das ist leider nicht so. Denn die 50-Züge-Regel bzw. die 75-Züge-Regel greifen auch beim Endspiel K-S-S gegen K-B. So hat selbst ein Großmeister dann nicht die Möglichkeit, eine eindeutige Gewinnstellung zu gewinnen.
Meiner Meinung nach verstösst die Regel gegen die Grundidee des Schachspiels.
Ich denke in solchen seltenen Fällen, sollte der auf Gewinn stehende Spieler auch das Recht bekommen, den Gewinn der Partie auf dem Brett zu zeigen.
solange da der alleinstehende König nicht offenen Auges ins Verderbnis rennt und entweder die Lücke zum Entkommen nutzt oder sich patt setzen lässt, bleibt es unmöglich.
Als Schiedsrichter habt ihr aber immer noch die theoretisch mögliche Mattstellung im Sinn und gebt so ein Endspiel selbst auf Verlangen des materiell unterlegenen nicht remis, oder?