Ab welcher Spielerstärke im Schach lohnt es sich denn zu lernen wie man mit Läufer und Springer Matt setzt?

3 Antworten

Hikaru Nakamura erwähnte einmal, dass 1600er-Spieler es könnten, als er sah, wie ein GM es offenbar nicht konnte.

Wahrscheinlich kann es nicht jeder 1600er, aber meiner Meinung nach lohnt es sich, sich mit diesem Endspiel zu befassen, wenn man den 1600er-Bereich erreicht hat – vielleicht sogar früher. Es gibt viele YouTube Videos darüber. Allerdings zeigt fast keines, wie man mit allen Szenarien umgeht. Achte darauf, dass du sowohl lernst, was zu tun ist, wenn der Gegner in die falsche Ecke läuft, als auch, was zu tun ist, wenn der Gegner versucht in der Mitte zu bleiben, und wie damit umzugehen ist, wenn der Gegner zuerst in die falsche Ecke läuft und – falls du damit richtig umgehst – sich dann umentscheidet und über einen Bogen wieder zur Mitte will. Das sind 2 verschiedene Verfahren und erfordert womöglich, dass du dir mehrere YT-Videos anschauen musst. Ich war bisher nur auf ein YT-Video gestoßen, das Beides zeigt, weiß aber leider nicht mehr, wo es zu finden ist.

Ganz ganz wichtig: Man muss es auch üben! Am besten gegen verschiedene Bots oder Engines oder Engines auf verschiedener Spielstärke. Verschiedene Spielstärken der Engines sind insofern wichtig, als dass die Engines die Tempi auf verschiedenen Stufen verschieden handhaben, was auf deiner Seite mitunter eine andere Zugreihenfolge erzwingt. Wenn man so etwas noch nie gesehen hat, könnte es recht verwirrend und zeitraubend werden, die korrekten Züge in einer richtigen Partie auszutüfteln.

Das ist echt schwierig, das innerhalb von 50 Zügen hinzubekommen, wenn der Gegner sich auskennt. Schaden kann es nicht, sich so etwas anzuschauen.

Gefühlt denke ich aber, dass man das sehr selten braucht.

Du könntest ja mal in Deinem Schachverein fragen.

Woher ich das weiß:Hobby – Schiedsrichterpatent und seit über 20 Jahren Vereinsspieler

DetlefRuchatz  15.12.2024, 01:49

Ja, wenn der Gegner sich auskennt, wird er den Aspekt finden, den man nicht kennt oder geübt hat. Eigentlich ist es aber gar nicht so schwer, wenn man es einmal begriffen und geübt hat. Schon als 1600er-Spiel kann man es ohne viel Nachdenken jedes Mal mit Engine-Präzision in 33 Zügen oder weniger hinbekommen, je nach Ausgangsstellung und egal wie gut der Gegner sich auskennt.

Der Endspielexperte IM Jeremy Silman schreibt in seinem Buch ,,Silmans Complete Endgame Course" (ich kann das Buch eigentlich nur jedem empfehlen, es ist einfach extrem hilfreich, da es mal nicht nach Themen sondern nach Rating sortiert ist und recht gut verständlich dargestellt wird), dass es eigentlich nur Zeitverschwendung ist das Springer-Läufer-Matt zu können, da es eigentlich fast nie vorkommt. Du solltest dich stattdessen vorallem Turm -und Bauernendspielen widmen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin Schachspieler

DetlefRuchatz  20.12.2024, 15:47

Ich widerspreche in Sachen Zeitverschwendung. Ja, das Endspiel kommt praktisch nie vor. Als ich mich vor knapp einem Vierteljahrhundert dennoch mit diesem Endspiel befasst hatte, verbesserte sich auch meine allgemeine Spielstärke, sodass ich plötzlich gegen Leute gewinnen konnte, bei denen ich es zuvor nicht für möglich hielt. Dabei hatte ich nur dieses Endspiel geübt, nichts anderes.