Makler hat falschen Immobilienwert ermittelt?
Hallo,
ein bekannter hat über einen durchaus seriösen Makler (sehr bekannt im Ort) eine Immobilie veräußert. Da er absolut keine Ahnung von Preisen hat, hat der Makler alles geregelt. Die Immobilie wurde auch sehr schnell verkauft und alles lief reibungslos. Nun stellt sich heraus, dass nur kurze Zeit später die Immobilie wieder auf dem Markt ist zu einem viel höheren Preis. Das Absurde: Der Makler ist wieder der gleiche und nun geht er mit einem völlig anderem Preis in den Markt. Mein bekannter fühlt sich um viele zehntausende Euros betrogen...m M n hat der Makler ja auch wohl gewisse Pflichten, richtig zu informieren und richtige Preise anzubieten oder? Klar ist das ein freier Markt, aber ziel war es von meinem bekannten ja nicht, die Immobilie unter Wert zu verkaufen. Und der Makler kassiert schön zwei mal Provision in kürzester Zeit...
Hat jemand zu solch einem Fall Erfahrung?
Schöne Grüße
7 Antworten
Da er absolut keine Ahnung von Preisen hat, hat der Makler alles geregelt.
Ja, das hat er doch gut gemacht. Er hat die Immobilie verkauft. Wenn der Kollege sich nicht wenigstens (!) eine zweite Meinung einholt zum Preis, dann war er doch wohl zunächst zufrieden mit dem schnellen Verkauf. Nur, weil ein anderer es besser gemacht hat, kommt er jetzt in die Puschen. Ich sehe da keinen Ansatz.
Doch den gibt es. Nach meinem neuen Stand, hat der Makler eine Verfplichtung richtig zu informieren. Entsteht dem Verkäufer ein Schaden, muss je nach Umstand der Makler haften und durchaus Schadensersatz zahlen. In diesem Fall ist es so, dass Makler sich um 20% nach oben oder unten verschätzen dürfen (Toleranzgrenze). Alles ober-. oder unter 20% ist grob fahrlässig, zumal der Auftrag war, nach die Immobilie nach marktüblichen Preisen zu verkaufen.
Ohne Anwalt läuft hier jedoch nichts.
Dem Käufer einer Immobilie steht es natürlich frei, diese bald nach dem Kauf wieder feilzubieten. Dabei wird er stets zu einem höheren Preis anbieten, als er nachher tatsächlich erzielen kann.
Der Makler hat generell kein Interesse an einem geringen Verkaufspreis, weil das auch seine Provision drückt. Und er kann natürlich nicht davon ausgehen, alsbald erneut mit dem Verkauf derselben Immobilie betraut zu werden.
Wenn du ein abgekartetes Spiel nachweisen könntest, bei dem der Käufer (evtl. als Strohmann) mit dem Makler zusammengearbeitet hat, wäre da ggf. was zu machen. Der Makler müsste aber realistisch betrachtet dann auch bessere Angebote bekommen haben, die er dem Verkäufer unterschlagen hat. Wenn man solche Angebote ausfindig machen könnte, käme man einem betrügerischen Makler evtl. auf die Schliche.
Der Makler hat generell kein Interesse an einem geringen Verkaufspreis, weil das auch seine Provision drückt.
Wenn der kleinere Preis zu einem schnelleren Verkauf führt, kommte es dem Makler auf den letzten 1000 € Schein auch nicht an.
Die Immobilie wurde auch sehr schnell verkauft und alles lief reibungslos.
Was will man mehr. Was der Nächste mit der Immobilie macht, geht deinen Kumpel nichts an und ob dann der aufgerufene neue Preis dann auch gezahlt wird, wird im Normalfall nicht bekannt.
Dafür braucht man keine Erfahrung sondern einen Fachanwalt für Immobilienrecht der dir helfen kann.
Auch eine Wertermittlung kann eine Rechtsfrage sein!
Ja das stimmt. Gleichwohl wird der Makler einen weiten Spielraum haben, der deutlich von einer Verschleuderung entfernt ist. Diese liegt z. B. bei der Zwangsversteigerung bei 25 % des Verkehrswerts.
Alles nur Spekulationen deinerseits und dann auch noch falsche Vergleiche.
Ohne alle Fakten genau zu kennen, kann man hier nicht beurteilen ob rechtlich alles einwandfrei gelaufen ist, das kann NUR ein Anwalt!
Alles nur Hörensagen vom Fragesteller ...
kann man hier nicht beurteilen ob rechtlich alles einwandfrei gelaufen
Was soll da falsch gelaufen sein? Die Immobilie ist verkauft. Was der Nächste damit macht, geht den Verkäufer nichts an und ob da überhaupt ein anderer Preis erzielt wird, wird kein Dritter herausbekommen auch kein Fachanwalt für Immobilienrecht.
Ist ja schön, dass du Kenntnisse hast. Dann wirst du auch wissen, dass so ein Anwalt bei dem Streitwert nicht billig ist und das keine Rechtschutzversicherung übernimmt.
Makler schätzen nicht selten absichtlich die Preise viel zu niedrig- dann ist das Objekt ohne viel Aufwand schnell verkauft.
Ich hatte bei einem Verkauf auch mal einen Makler da. Als der mir den Preis nannte, den er zu erzielen gedachte, habe ich auf einen Makler verzichtet und das Objeht ohne Makler schnell! zum doppeltem Preis, den der Makler angesetzt hatte, verkauft, u.U. noch immer zu billig Aber ich will mich mal nicht weiter grämen.
Da hätte dein Makler sich ja mal eben um die Hälfte seiner Provision gebracht. Echt clever, zumal er damit eben auch den Auftrag nicht bekommen hat.
Würden alle Makler so arbeiten, gäbe es keine mehr.
Je schneller verkauft mit weniger Stunden Aufwand, desto mehr Gewinn pro Arbeitszeit , auch wenn es nur die Hälfte ist-
Ich überlege jetzt wieder was zu verkaufen- das blöde ist, ich habe keine Ahnung vom Wert. Aber Maklern vertraue ICH nicht mehr. Werde wohl eher ein Wertgutachten in Auftrag geben. Aber kann ich auch denen überhaupt vertrauen? Mehrere Wertgutachten gehen echt ins Geld UND es muß ja auch jemand den Preis des Hause bereit sein zu bezahlen.
Das sinnvollste wäre echt, mich selbst zu informieren, dazu müßte ich zig Häuser angucken und auch rausfinden zu welchem Preis die letztendlich verkauft werden.
Wertgutachten basieren zu 90% auf gesetzlichen Richtlinien wie die sogenannte ImmoWertV. Ca. 10% bleiben aber subjektive Einschätzung. Aber da weiß wohl jeder Bauing besser bescheid als ein Makler.
Das ist keine Rechtsfrage, sondern eine Frage der Wertermittlung.