Macht philosophieren zu einem besseren Menschen?

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Macht Philosophieren zu einem besseren Menschen?

Zunächst,

lieber BrainFog,

sollten wir kurz erläutern, was wir unter Deinem obigen "Philosophieren" verstehen! In diesem Zusammenhang interpretiere ich das, was Du unter "Philosophiren" ver-stehst, nicht als die wissenschaftliche Auseinandersetzung à la Kant oder Hegel, sondern das praktische Streben eines jeden Menschen nach Erkenntnis über den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt und seine Stellung in derselben, sprich die persönliche Art und Weise, das tägliche Leben und die Dinge darin zu betrachten!

Ja, lieber BrainFog, es ist durchaus sinnvoll und wünschenswert, dass sich der Mensch mit seinem Sein, der Welt, dem "richtigen" Denken (Logik) und Handeln (Ethk), den gesellschaftlichen Verhältnissen, seinem Weltbild, auch seiner Religion, und der Wissenschaft beschäftigt.

Dabei kommt sein Intellekt zum Tragen, seine Fähigkeit und sein Vermögen, unter Einsatz seines Denkens Erkenntnisse und EInsichten zu gewinnen, indem er seinen Verstand benützt, wobei seine ihm innewohnende Intelligenz ihn unterstützt.

Wenn der Menschen jedoch aus all diesem Wissen eine Lehre für sich und sein Leben ziehen will, um durch die gewonnene Erkenntnis etwas für sich und sein Leben zu lernen, so nützt es ihm nichts, die Dinge nur a priori, durch logisches Schließen durch seinen Verstand, zu erfassen und zu erfahren.

Was der Mensch dazu benötigt, um aus seinem Philosophieren zu lernen und ihn zu einem besseren Menschen zu machen, ist vor allem emotionale Intelligenz, die ihn dazu veranlasst, in seinem Innern eine ausgeprägte Selbstwahrnehmung und Kritikfähigkeit und die Fähigkeit zur Selbstreflexion und sein Wissen um die Welt und die Menschen aufzubauen und die Herausforderung des täglichen Lebens mit seiner Umwelt mit dem Herzen zu meistern und zum Positiven zu gestalten!

Denn es ist nicht nur seine Intelligenz und seine Geistesfreiheit, die den Menschen zum Menschen macht und ihn über alle Lebewesen auszeichnet, sondern vorrangig seine ethische Empfindsamkeit und seine tief verwurzelten Überzeugungen, Ideale und Werte über das zwischenmenschliche Verhalten, die sein Handeln regulieren sowie die Fähigkeit, seine eigenen Emotionen zu verstehen und die anderer wahr-nehmen zu können, sodass er dadurch verbindlich von seiner Umwelt akzeptiert wird und in Frieden, Eintracht und Harmonie mit anderen leben kann!

Dies, lieber BrainFog, ist meine persönliche Auffassung und Betrachtungsweise, wie der Einzelne durchs Philosophieren zu einem besseren Menschen wird!

Ich danke Dir für Deine gute Frage, lieber BrainFog, deren Beantwortung mir heute eine Herzenssache war! Und denke, dass es auch Dir, wie vielen Menschen, gelingt, durchs Pholosophieren zu einem besseren Menschen zu werden

Mit herzlichen Grüßen und Wünschen!

Alles Liebe und Gute!

Regilindis

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin studierte Geisteswissenschaftlerin & Historikerin
Von Experte DianaValesko bestätigt

Besser wird man dadurch nicht, aber vielleicht reflektierter, gelassener und weitsichtiger. Ich philosophiere zwar nicht, aber ich habe eine Vorliebe für Aphorismen und Zitate und für Liedermacher, da nimmt man über die Jahre vieles für sich mit, denkt sich seinen Teil und denkt an mehr dabei, lässt es auf sich wirken und setzt sich mit dem Gehalt auseinander. Das kann einen zur Ruhe kommen lassen, aber zu einem "besseren" Menschen muss einen das nicht machen. Das heißt - am Ende kommt's auf den Blickwinkel an, eventuell sieht der eine oder andere es wirklich so, dass man "besser" wird durch das Nachdenken.


Regilindis  09.02.2025, 13:05

Auch ich liebe "Aphorismen zur Lebensweisheit" und versuche, daraus eine Bereicherung und ein kleines Glück zu erzielen! Aber nicht nur die von Schopenhauer, sonder von allen integren Persönlichkeiten! Danke!

Macht brauchst du nur, wenn du etwas Böses vorhast, für alles andere reicht Liebe.
Charlie Chaplin

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Charakter ist das, was von einem Menschen übrgig bleibt, wenn es unbequem wird.

Wenn man so Dinge und viele andere zumindest mal theoretisch weiß, wenn man Erkenntnisse macht und vor allem eigene Erkenntnisse mutig im echten Leben anwendet und lebt, dann kann man sein Leben und das seiner Mitmenschen deutlich verbessern, weil es dadurch angenehmer, liebevoller, leichter und schöner für alle wird.

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Philosophen sind jedoch meiner Ansicht nach keine besseren Menschen als andere und Nichtphilosophen.
Jeder Mensch hat in meinen Augen den gleich natürlich Wert, weil jeder gebraucht wird.
Allerdings unterscheidet sich das eigene Selbstwertgefühl, das Menschen haben.

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 - (Psychologie, Gesellschaft, Philosophieren)  - (Psychologie, Gesellschaft, Philosophieren)

Hey,

zu einem besseren Menschen wohl nicht, aber zu einem tiefgründigeren Menschen, das schon.

Und man bekommt eine bessere Selbstreflexion, wenn man sich Fragen über das eigene Leben und eigene Werte und Überzeugungen stellt, wird sich bewusster über seine eigenen Handlungen.

Außerdem kann das Philosphieren zu kritischerem Denken verhelfen und somit dazu, fundiertere Entscheidungen treffen zu können. Man wird auch weniger empfänglich gegen Manipulation und Vorurteile.

Fazit: Philosophie kann dabei helfen, grundlegende Fragen nach dem Sinn des Lebens und den eigenen Zielen zu beantworten, was zu einem erfüllteren und zielgerichteteren Leben führen kann.

LG. :-)

Selbstverständlich, wenn man sein Wissen und Können auf dem Weg zur Weisheit (= philosophieren) selbst anwenden will und kann.

Philosophie heißt Liebe zur Weisheit - und Weisheit entsteht nur durch das Wissen über das Gut und Böse, leider praktisch wohl nie das Gut oder Böse.