Macht es noch Spaß oder einen Sinn, heutzutage Lehrer zu werden? (Vor allem an Lehrer gerichtet)

5 Antworten

Bitte informier dich erst mal, ob deine Fächerkombi so überhaupt studierbar ist. Da das beides Nebenfächer sind, kann es damit je nach Bundesland Probleme geben. Musik und Latein werden auch nicht an jeder Uni gleichzeitig angeboten. Informier dich also auch, welche Unis für dich in Frage kommen und welcher Abischnitt dort verlangt wird.

Soviel zum Studium. Was das Lehrerdasein angeht kann ich dir nur sagen, dass ich mir das im Leben nicht antun würde. Ich studiere Germanistik im Fachmaster und hab schon einige Male gehört, dass ich mich absichern sollte und zusätzlich auf Lehramt studieren sollte, falls ich später mal keinen Job finde. Nein danke. Allein in meinem Bekanntenkreis sind 2 Leute, die nach dem Referendariat das Handtuch geschmissen haben. Drei weitere haben nach dem Orientierungspraktikum aufgegeben. Es ist gut, dass du wenigstens mit offenen Augen durchs Leben gehst und realistische Vorstellungen hast. Ich glaube, als Lehrer hat man es heutzutage wirklich nicht leicht. Wobei es auch auf die Schulform ankommt. Gymnasium wird leichter sein als Hauptschule, denn auf dem Gym wollen die Schüler i.d.R. lernen. Ob du das packst oder nicht, kannst du dir letztendlich nur selbst beantworten.

Zunächst mal: Du musst ja im Studium auch pädagogische Fächer belegen, dort wird euch ja auch gezeigt, wie ihr mit den "Kindern" umgehen könnt. Du musst dann deinen eigenen Weg finden, wir hatten einige gute junge Referenten an der Schule damals. Sie wurden auch von allen geachtet.

dann macht es einen Unterschied, ob du die Oberstufe unterrichtest oder zum Beispiel Unterstufe, ob Gymnasium, Real- oder Hauptschule (Oder Berufsschule).

usw.

Wenn du den Wunsch hast, Lehrer zu werden, dann unterhalte dich doch mal mit Lehrern von den unterschiedlichen Schulen und Stufen. Die können dir sicherlich Erfahrungen liefern und auch, wie sie am Besten mit den Schülern umgehen.

Und dann entscheide in Ruhe. Ein wenig Zeit hast du ja noch.

PuerCumNomine 
Fragesteller
 20.09.2012, 17:40

Mein großer Bruder studiert auf Lehramt, daher weiß ich, was man noch nebenbei belegen muss.... Der meint aber, er könne sich nicht vorstellen, dass diese Pädagogik etwas bringen wird... Nun ja, vielleicht sollte ich wirklich noch einmal mit Lehrern darüber reden...

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Ich gehe zwar selber noch zur Schule, aber ich finde es Lohnt sich Lehrer zu werden. Ich hatte zB. in der Grundschule einen echt fiesen Leher der uns andauernd als dumm beschimpft hat und Massenhaft Hausaufgaben gegeben hat. Das totale gegenteil hab ich jetzt in Englisch; ein Lehrer dem alles egal ist und dem alle auf der Nase herumtanzen weil er nicht diszipliniert genug arbeitet. Beide sind echt furchtbar. Du kannst versuchen möglichst nicht zu lässig und auch nicht zu streng zu werden. Respektiere und unterstütze deine Schüler und du kriegst den Respekt den du haben willst. Wir Schüler merken es wenn ein Lehrer mental schwach ist und nicht durchgreifen kann wenn jemand sich nicht beherrschen kann. Und was den Lernstoff betrifft :bevor du Lehrer wirst musst du erst ein Referendariat machen um ein eigenes Bild vom Lehrersein zu bekommen und die Lehrmethoden lernen und ausführen kannst. P.S. :Wenn du dir ständig Gedanken um die Risiken machst, bekommst du nie das was du willst ! lg Äffchen

Es ist ja erschreckend, wie negativ über den Lehrerberuf geredet wird. Ich bin Lateinlehrerin, also wohl der beste Kandidat, um so ewine Frage zu beantworten. Aber gleich vorweg: Man kann diese Frage nicht pauschal beantworten. Dazu spielen zu viele Faktoren mit hinein. Ich unterrichte im gymnasialen Zweig einer Gesamtschule (vorwiegend Oberstufe), allerdings in einer gut situierten Gegend. Ich habe wenig Probleme mit ständigem Ermahnen etc. Gerade dieses Jahr habe ich ausschließlich nette Lerngruppen, bei denen die Stunden Spaß machen. Insofern möchte ich hier auch mal eine Lanze für die Schüler brechen. Es kommt natürlich sehr auf die Schulklientel drauf an. Ich glaube, dass man mit der richtigen Einstellung und Art auch schwierige Lerngruppen packen kann. Wichtig ist, dass du deinen Schülern das Gefühl vermittelst, dass sie dir wichtig sind und dass du sie respektierst so, wie sie sind (manchmal echt schwer!). Des Weiteren sollte man ein dickes Fell haben und Dinge, die sich Schüler so leisten, nicht persönlich nehmen (finde ich bis heute schwierig!). Noch ein paar spezielle Dinge zum Fach Latein: Hier weiß ich nicht, ob ich dir zuraten soll. Das Fach hat in meiner Schule (ich weiß nicht, ob ich das verallgemeinern kann) extrem an Zulauf verloren. Früher saß ich in der Oberstufe mit ca. 15 Leuten da. Heute sind es aktuell nur noch drei! Es gibt eine Schule in unsererNachbarschaft, die Latein völlig abgeschafft hat. Hinzu kommt, dass viele (um nicht zu sahen: die meisten) von der Komplexität der Grammatik überfordert sind oder nicht bereit sind, den erforderlichen Lernaufwand zu leisten, um in Latein gute Noten zu erbringen. Heute machen deutlich mehr Schüler Abitur als noch vor 20 Jahren (und die Menschheit ist nicht schlauer geworden ...). Insofern fürchte ich etwas um die Zukunft des Faches (sprich: die Chance, mit diesem Fach eine Anstellung zu bekommen). Was die generellen Einstellungschancen angeht: Im Moment sieht es schlecht aus. Aber in 5-10 Jahren, wenn du so weit bist, kann es wieder ganz anders sein (bei mir war die Situation damals ähnlich). In deinem Praktikum an der Uni wirst du sicher einmal in den Genuss des Gymnasialunterrichts kommen. Dann kannst du besser beurteilen, ob das etwas für dich ist. Wenn du mich fragst, was das Schlimmste an meinem Job ist: Die Korrekturen!!! Hoffe, dir geholfen zu haben!

Sinn: ja. Spaß: nein.

Du hast das sehr gut beschrieben. Und irgendwann hängt es dir einfach zum Hals raus, ständig zu ermahnen.