Dürfen Grundschullehrer jedes Fach unterrichten?

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Natürlich, er hat generell die Lehrbefähigung für die Grundschule. Und das ist an Grundschulen Standard. Ausnahmen gibt es für z.B. Religion, aber das war es dann auch.

Fachfremder Unterricht ist Standard an Schulen. Ich habe z.B. als ein Fach Sozialwissenschaften/Politik, gebe aber auch das Fach Gesellschaftslehre. Da gehört Politik zwar zu, die Masse ist aber Erkunde und Geschichte. Ist auch alles legal. Finden Lehrer selber auch nicht so pralle, aber geht halt häufig nicht anders.

Bei uns war es z.B. so, dass die Klassenlehrerin mal 6 Wochen ausfiel.
Da war man dann froh, wenn jemand die Kinder überhaupt unterrichtet hat.
Ist doch egal WER das macht, wichtig ist der Stoff, der durchgenommen werden
muss.

Bei uns war das auch so das unsere Klassenlehrer uns in allen Fächern außer Englisch unterrichtet hat. In Englisch hatten wir immer den Schulleiter ab der 3. Klasse

Meines Wissens sind alle Grundschullehrer für die "Hauptfächer" (Deutsch, Mathe, Sachkunde ...) ausgebildet, für die "Nebenfächer" (Sport, Kunst, Musik, Religion ...) nicht unbedingt. - Ich würde bei allen "richtigen" Grundschullehrern davon ausgehen, dass sie Mathe und Deutsch unterrichten dürfen. (Es sei denn, sie sind schon "lange dabei" und über einen Seiteneinstieg ins Lehramt gekommen, z. B. ein studierter Grafiker, der dann nur Kunst unterrichtet. Bei Schulen in kirchlicher Trägerschaft gibt auch mal der Pfarrer Religion oder der Organist Musik - solche Kräfte bekommen aber meist keine Klassenleitung.)

Auf jeden Fall unterscheiden sich die Studiengänge für die Grundschule, für die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II (= gymnasiale Oberstufe u. berufliche Schulen) sowohl inhaltlich als auch vom Abschluss - mit dem Grundschul-Abschluss darf man nicht in der Sek. I unterrichten, nur mit dem Sek. I-Abschluss keine Abitur-Kurse, und auch jeweils umgekehrt.

Inhaltlich könnte man sagen, dass die Grundschulpädagogik und -didaktik sicher anders ist als für die Sekundarstufe, überhaupt enthält das Grundschulstudium mehr Pädagogik (wenn ich das richtig sehe). Fachlich geht das Grundschulstudium mehr "in die Breite" geht - also zumindest sprachliche, mathematische und "sachkundliche" Inhalte, wobei die "Sachkunde" dann auch noch alle Fächer umfasst, die später einzeln unterrichtet werden, also Physik, Chemie, Biologie, Erdkunde, Gesellschaftslehre, Geschichte, ... Die Ausbildung für die Sekundarstufe umfasst dagegen i. d. R. (neben der Pädagogik) nur 2 Unterrichtsfächer, die dafür dann aber wohl mehr "in die Tiefe".

Müssen, liebe/r Ichthys, müssen, ob sie wollen oder nicht, was denkst du, was das extra Stunden Vorarbeit kostet....