Lüften: Kommt von außen Luftfeuchtigkeit rein?

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Ist ein bisschen komplexer, als man denkt.

geh mal auf https://www.haustechnikdialog.de/SHKwissen/Showimage.aspx?ID=2142 . Da ist ein hx-Diagramm.

Jetzt geht man darin auf deine Temperaturen 7 Grad uns 23 Grad und an die jeweiligen Kreuzungspunkte mit den relativen (!) Luftfeuchtigkeiten

Wenn ich die richtige Brille aufhabe, lese ich bei 7 Grad / 90% ab: 6 gramm Wasser pro kg trockener Luft

bei 23 Grad und 55% lese ich 10 gramm Wasser pro kg Trockenluft

Also hat die Außenluft eigentlich weniger Wasser zu transportieren, als die Innenluft - weil sie eben kälter ist. Die ist trockener als drinnen (!)

Bedeutet also:

  • Lüften ist Ok - kurz - Stoßlüften, Wände etc. nicht auskühlen lassen (!)
  • dann geht die warme / feuchtere Luft raus und die kältere Außenluft kommt rein
  • die muss aber so schnell als möglich auf die Innentemperatur gebracht werden (deshalb nicht lange lüften, sondern öfters kurz). Immer nur die Luft austauschen und die Wohnung wam halten.
  • Ergebnis (auch aus dem Diagramm: du müsstest nach ein paar Vorgängen auf 6 gramm Wasser bei 23 Grad kommen, also auf unter 40% relativer (!) Feuchte.

Ich hoffe, ich habe richtig abgelesen.

Thema Schimmel allgemein:

  • problematisch ist es überall dort, wo Luft stark abgekühlt wird, weil dann der Taupunkt unterschritten wird (das wäre oberhalb von 100% relativer (!) Luftfeuchtigkeit) und das Wasser an den kalten Stellen kondensiert. Deshalb: die Isolierung (Wände / Fenster etc.) immer auf kalte Stellen kontrollieren und nachbessern.

Mit der Luftfeuchtigkeit kannst Du die Schimmelbildung gerade veranlassen besonders in der jetzigen Jahreszeit. Du solltest unbedingt darauf achten, daß warme und kalte Luft nicht aufeinandertreffen und hohe Feuchtigkeit im Raum an den Wänden entwickeln, dadurch entstehen stockige Wände und Schimmelbildung.

Für die Schimmelbildung ist es notwendig dass sich an bestimmten Stellen Feuchtigkeit niederschlägt. Wenn nirgends feuchte Stellen sind, dann entsteht auch kein Schimmel. Deshalb ist auch nicht die Luftfeuchtigkeit letztendlich ausschlaggebend sondern ob es im Zimmer kältere Stellen z.B an den Wänden hat und dort der Taupunkt unterschritten wird.

Ansonsten wäre ja z.B draußen bei 90 % Luftfeuchte sofort überall Schimmel, wenn es alleine auf die Luftfeuchtigkeit ankäme.

Kommt drauf an wie hoch die Luftfeuchtigkeit draußen als auch drinnen ist.

Ist sie draußen höher als drinnen wirst du mit Lüften innen auch die Luftfeuchte erhöhen. Umgekehrt ebenso.