Lohnt es sich für meine Frau arbeiten zu gehen?
Hallo zusammen,
Ich verdiene ca 85000 € im Jahr. Habe steuerklasse 3 und meine frau ist seit 5 jahren Hausfrau. Sie will nun wieder teilzeit arbeiten gehen, ist aber leider in einem nicht gut bezahlten Berufsbild unterwegs.
Ich frage mich, wie viel sie brutto verdienen müsste in stkl5, damit wir unterm Strich noch etwas davon haben und nicht alles mit der steuererklärung zurückzahlen müssten.
Beispielsweise, wenn sie bei 2 halben Tagen pro Woche im monat 800 Euro brutto erhält, wäre das mit stkl5 um die 500 Euro netto. Hinzu kommt noch die Steuererklärung. Ich habe bekannte die als angestellte Vorauszahlungen machen müssen von mindestens 300 Euro im Vierteljahr.
Wenn am Ende nur ein plus von 300 Euro dabei rumkommt lohnt sich ja die ganze Mühe nicht mehr.
Hat jemand ähnliche Situationen? Was sollte das mindestgehalt betragen und was wäre das maximalgehalt bevor man steuern vorauszahlen muss?
Vg
2 Antworten
ihr habt immer was davon. steuerlich spielt es keine Rolle, ob sie 10.000 Euro im Jahr verdient oder ob du 10.000 im Jahr mehr verdienst. beide einkommen werden bei der zusammen Veranlagung zusammen gerechnet und dann gemeinsam besteuert.
Weil bei der Steuerklassenkombination 3/5 je nach Verteilung der Löhne teilweise zu wenig Lohnsteuer als Vorauszahlung einbehalten wird. Dann kann es auch sein das quartalsweise weitere Vorauszahlungen zu leisten sind
Da Deine Frau darüber auch Rentenansprüche erwirbt, lohnt sich das langfristig für Sie auf jeden Fall.
Acht Stunden die Woche sind ja nicht besonders viel. Ich nehme an, Ihr habt Kinder und sie steigt jetzt langsam wieder ein? Dann wäre schon zu sinnvoll, auch perspektivisch zu schauen, wie viel sie in Zukunft noch arbeiten kann. Je mehr Berufserfahrung sie hat, desto besser stehen ja auch Chancen auf Gehaltserhöhung, Beförderung oder bessere Konditionen bei einem möglichen Wechsel auf eine neue Stelle. Ich will nur darauf hinaus, dass die Steuerfrage nicht der einzige Faktor ist, den man bei der Frage "rentiert es sich" berücksichtigen sollte.
Wie das mit den Steuern dann genau aussieht, da bin ich nicht so firm. Lasst euch da doch einfach mal beim Lohnsteuerverein beraten.
Hi vielen dank für deine Antwort. Du hast Recht, an die langfristigen Wirkungen habe ich im ersten Moment nicht gedacht. Leider ist in ihrem Berufsbild da nicht viel möglich mit "karriere" machen. Die Gehälter sind auch tariflich festgelegt. Und der ist nicht sonderlich gut.
Ist ja auch völlig ok, erstmal rumzurechnen. Geld ist ja nicht trivial.
Wie Stefan1248 sich sagt, es ist ja auch eher eine Frage des Cashflows und weniger der Gesamtsumme.
Aber ein schlecht bezahlter Beruf bringt immer noch mehr Rentenpunkte als gar nicht arbeiten. Und auch nicht vergessen: man weiß nie, was kommt und irgendwann steht Deine Frau vielleicht alleine ohne Dich oder Euch fehlt Dein Gehalt. Da ist auf jeden Fall besser, wenn sie auch schon ein Standbein hat.
Und gerade bei Tarifen hast du ja festgelegte Gehaltssteigerungen nach Berufserfahrung bzw. Betriebszugehörigkeit. Da macht es erst recht Sinn, am Ball zu bleiben. :)
Hi vielen dank für deine Antwort. Ich frage mich dann, wieso freunde zusätzliche Vorauszahlungen tätigen müssen seit die frau wieder arbeit. Beide Gehälter werden ja bereits vom brutto her besteuert. Sie sind dennoch stkl 3/5 da, der Mann immernoch wesentlich mehr verdient als die frau. Sollte meine frau wie in der frage beschrieben 500 euro netto haben und wir 300 Vorauszahlungen müssten wäre es unterm Strich nur noch 400 euro.