Lohnt es sich für einen heutzutage noch mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zur Bundeswehr zu gehen und/oder sich dort fortbilden?

4 Antworten

Das lohnt sich aus mehreren Gründen. Zum einen verdient man dort in der Regel mehr als in der freien Wirtschaft und zum anderen ist die Ausbildung in der Bundeswehr bekannt gründlich.

Außerdem kann die Bundeswehr höchst interessante und abwechslungsreiche Jobs bieten, z.B. Versorgungsbootsmann auf einem Marineversorger oder einer Fregatte. Da kriegt man auch gleich noch was von der Welt zu sehen (gegen Extrabezahlung).

Barbarosse  21.11.2019, 08:31
Zum einen verdient man dort in der Regel mehr als in der freien Wirtschaft und zum anderen ist die Ausbildung in der Bundeswehr bekannt gründlich.

Wie kommst du denn auf solch eine Meinung?

In der freien Wirtschaft wird man immer mehr verdienen, als im öffentlichen Dienst, bzw. bei der Bundeswehr - vergleichbar mit gleicher Ausbildung/Studium.

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Hamburger02  21.11.2019, 08:53
@Barbarosse

Wie ich darauf komme?

Als "Ungelernter" mit Hauptschulabschluss kann man die Mannschafterlaufbahn einschlagen und verdient dort als Lediger rund 2100 netto. Heilfürsorge ist frei und Unterkunft ist sehr billig. Wo erhält man das in der freien Wirtschaft?

Als "Geselle", also mit Berugsausbildung bzw. mit mittlerer Reife ohne Berufsausbildung kann man die Feldwebellaufbahn einschlagen und verdient von Anfang an schon zur Zeit während der Feldwebelausbildung zwischen rund 1900,- und 2100,- netto. Hat man alle Lehrgänge bestanden unnd ist zum Feldwebel befördert, verdient man rund 2400,- netto als Grundgehalt + diverser Zulagen. Auch das ist für einen Gesellen in der freien Wirtschaft schon ein recht üppiges Gehalt. Und das ebenfalls bei freier Heilfürsorge und mit einem sicheren Arbeitsplatz.

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Barbarosse  21.11.2019, 09:04
@Hamburger02

Ungelernte - also Hilfsarbeiter werden bei der BW auch nicht so gerne gesehen.

Und eine Unterkunft (Wohnung), muss sich der Soldat auch selbst suchen und dafür seine Miete zahlen.

Und das ebenfalls bei freier Heilfürsorge und mit einem sicheren Arbeitsplatz.

Es gibt keine freie Heilfürsorge bei der BW, sondern eine truppenärztliche Versorgung. Unter einem sicheren Arbeitsplatz verstehe ich etwas anders. Die Möglichkeit besteht, dass du in ganz Deutschland bzw. weltweit Dienst schieben musst und vielleicht auch mal bei kriegsähnlichen Einsätzen eingesetzt wirst.

Die Entscheidung dafür trifft die Bundeswehr.

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Hamburger02  21.11.2019, 10:18
@Barbarosse
Ungelernte - also Hilfsarbeiter werden bei der BW auch nicht so gerne gesehen.

Die Bundeswehr bietet aber auch hierfür einige Mannschaftsposten incl. Ausbildung an. Den Einstellungstest muss man allerdings auf jeden Fall überstehen.

Und eine Unterkunft (Wohnung), muss sich der Soldat auch selbst suchen und dafür seine Miete zahlen.

Aber erst, wenn keine Kasernenpflicht mehr besteht und selbst dann kann man für wenig Geld weiter eine Unterkunft erhalten. Nimmt man sich eine Wohnung, muss man natürlich auch Miete bezahlen. Aber wie gesagt, das Gehalt liegt trotzdem über dem in der freien Wirtschaft.

Es gibt keine freie Heilfürsorge bei der BW, sondern eine truppenärztliche Versorgung.

Das ist jetzt eine Spitzfindigkeit, wie man das nennt und zur freien Heilfürsorge gehören auch Aufenthalte in Bundeswehrkrankenhäusern, falls erforderlich. Sollte ein ziviler Spezialist erforderlich sein, übernimmt die BW auch diese Kosten. Jedenfalls werden vom Gehalt keine Krankenkassenbeiträge, Beiträge zur Pflegeversicherung oder Rentenversicherung abgezogen. Die zahlt die BW nach Ausscheiden aus dem Dienst nach.

Unter einem sicheren Arbeitsplatz verstehe ich etwas anders.

Na gut, das ist eine Frage der Betrachtungsweise. Solange man keine silbernen Löffel klaut, wird man auch nicht gekündigt. Pleite wird die BW jedenfallls nicht machen.

Die Möglichkeit besteht, dass du in ganz Deutschland bzw. weltweit Dienst schieben musst und vielleicht auch mal bei kriegsähnlichen Einsätzen eingesetzt wirst.

Das ist korrekt. Die Vor- und Nachteile muss jeder für sich selber abwägen.

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Barbarosse  22.11.2019, 01:18
@Hamburger02
Das ist jetzt eine Spitzfindigkeit, wie man das nennt und zur freien Heilfürsorge gehören auch Aufenthalte in Bundeswehrkrankenhäusern, falls erforderlich.

Dies ist keine Spitzfindigkeit, sondern zwischen beiden Begriffen, besteht ein großer Unterschied.

Wenn du in der truppenärztlichen Versorgung bist, musst du solltest du ärztliche Hilfe benötigen, bei deiner Truppe anrufen und eine Genehmigung für einen Arzt außerhalb der Bundeswehr anfordern.

Wärst du in der freien Heilfürsorge, könntest du sofort zu einem Arzt, ohne Genehmigung.

Aber scheinbar hast du dich damit noch nie beschäftigt, bzw. kennst dich nicht aus.

Jedenfalls werden vom Gehalt keine Krankenkassenbeiträge, Beiträge zur Pflegeversicherung oder Rentenversicherung abgezogen.

Dieser Satz ist total unsinnig.

Jeder Soldat muss bei einer privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung eine Pflegeversicherung abschließen und dafür auch die Beiträge zahlen.

Die freie Heilfürsorge gibt es nur für Beamten. Und diese wie auch die Soldaten zahlen keine Rentenversicherungsbeiträge.

Wenn du aber zu einem Arzt außerhalb der Bundeswehr gehst ohne Genehmigung, dann musst du die Kosten selbst für die Behandlung zahlen, denn diese zahlt die Bundeswehr nicht.

Na gut, das ist eine Frage der Betrachtungsweise. Solange man keine silbernen Löffel klaut, wird man auch nicht gekündigt.

Als Soldat hast du keinen Arbeitgeber, wer soll dir denn da kündigen?

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Hamburger02  22.11.2019, 11:43
@Barbarosse
Wenn du in der truppenärztlichen Versorgung bist, musst du solltest du ärztliche Hilfe benötigen, bei deiner Truppe anrufen und eine Genehmigung für einen Arzt außerhalb der Bundeswehr anfordern.

Ja eben, sage ich doch...Spitzfindigkeit. Sofern die Behandlung genehmigt wird, übernimmt die BW die Kosten dafür. Ansonsten kann man vom Truppenarzt bzw. Bundeswehrkrankenhaus kostenlos behandelt werden. Sollte ein Aruf nicht möglich oder zumutbar sein, z.B, nach einem Verkehrunfall, nübernimmt die BW auch ohne Anruf die Kosten. Jedenfalls benötigt man als Soldat definitiv keine Krankenversicherung.

Aber scheinbar hast du dich damit noch nie beschäftigt, bzw. kennst dich nicht aus.

Habe selber 12 Jahre lang die kostenlose medizinische Versorgung durch die BW genossen und die war keinesfallls schlechter als die für Zivilisten über eine Krankenversicherung.

Jeder Soldat muss bei einer privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung eine Pflegeversicherung abschließen und dafür auch die Beiträge zahlen.

Das stimmt allerdings.

Als Soldat hast du keinen Arbeitgeber,

Doch, den hat man. Als Eingestufter bis "Streng Geheim" wurde ich ausdrücklich darüber belehrt, dass ich auf die Frage nach dem Arbeitgeber anzugeben habe "Bundesminister der Verteidigung" und sonst nichts.

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Barbarosse  22.11.2019, 13:42
@Hamburger02

Du irrst immer noch, aber als Soldat hat man keinen Arbeitgeber.

Als AN hättest du die Möglichkeit, jederzeit deinen Dienst bei der Truppe zu beenden, durch Kündigung. Was aber nicht zutrifft.

Wärst du als Zivilist bei der Bundeswehr beschäftigt, hättest du recht - dann hättest du einen Arbeitgeber, wenn du im Angestelltenverhältnis wärst.

Als Eingestufter bis "Streng Geheim" wurde ich ausdrücklich darüber belehrt, dass ich auf die Frage nach dem Arbeitgeber anzugeben habe "Bundesminister der Verteidigung" und sonst nichts.

Was für ein Unsinn! Genau so gut könnte man schreiben, du standest als Kanonenfutter zur Verfügung!

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Eine Empfehlung von mir.

Wenn du Interesse hast, bei der Bundeswehr einen guten Job zu bekommen, gehe aufs Gymnasium und mach dein Abitur.

Dann kannst du dich für die Bundeswehr bewerben und wirst als Fähnrich (Offizierslaufbahn) eingestuft.

Kommt drauf an, was du für ne Berufsausbildung hast.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Im aktiven Dienst.

So etwas lohnt sich immer.