Lösen Politiker Probleme oder werden sie selber zum Problem?
ZB bei der Migrationsfrage oder frage nach der Unterstützung der Ukraine
4 Antworten
Da es jedem frei steht, sich selbst politisch zu engagieren, muss man die Frage m.E. zuerst gegenüber sich selbst stellen, bevor man antwortet. Würde man es selbst besser machen - in allen Belangen ... und warum macht man es dann nicht?
Dazu kommt, dass "Probleme" aus in diesem Fall deiner Sicht für z.B. 50% der restlichen Bevölkerung gar keines sind. Stark vereinfachend und mit etwas schwarz/weiß-Denken wäre CDU/AfD (ohne linken Rand der CDU) theoretisch bei der letzten Wahl bei 50% für eine restriktive Migrationspolitik und der Rest dagegen.
Natürlich hatte wir unter der Ampel ein paar personelle Fehlbesetzungen, die die Probleme definitiv nicht gelöst haben, aber wie in Absatz 1: selbst besser machen heißt die Devise.
Und schon wieder richtig.
Das sind aber alles Dinge, die für jeden möglich sind. Anders wird es da schon mit Fachkenntnis, Auftreten und Rhetorik. Wenn ich allerdings ein paar personelle Besetzungen der Ampel anschaue, scheint Wissen und Intelligenz nicht Grundvoraussetzung zu sein - was noch mehr für "jeden Bürger" spricht 😉🤣
Theoretisch ja, praktisch nein, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Ich sage es mal so: Politik ist oft zu dogmatisch und an viel zu viel Bürokratie gekoppelt - und an den Proporz in den Parteien: Es ist meist nicht gewünscht, dass jemand Probleme aktiv angeht - man muss den Alten nach dem Mund reden, alles andere ist unerwünscht. Die Welt dreht sich aber weiter, so entsteht ein klassischer Reformstau und Probleme werden erst richtig problematisch, weil sie keiner im Anfangsstadium bekämpft hat.
Hier gilt das Motto "zu viele Köche verderben den Brei" - das ist aber auch bei vielen Vereinen so: Es soll weitergehen "so wie es schon immer war" und Leute kleben an ihren Ämtern, die die neue zeit nicht erkannt haben - so werden Probleme zwar nicht direkt bewirkt, aber in gewisser Weise begünstigt. Jeder weist die Schuld von sich, am Ende sind alle "betroffen" (z.B. wenn ein Verein aufgelöst werden muss, da keine Jugend kam - meist war die Jugend schon da, wurde aber ausgebremst und vergrault) und es ist dann halt so, wie es ist.
Einer der wenigen, dem ich es abnahm, dass er wirklich was bewegen will, war Oskar Lafontaine, hier in einem kurzen und prägnanten Interview. Gregor Gysi ist auch so einer, dem man glauben kann - und mancher namenlose Hinterbänkler-MdB oder -MdL, der zwar guten Willen hat, aber nicht die Lobby hat, um Dinge anzupacken.
Das Eine schließt das Andere nicht aus. ;-)
Ja. Nein.
Als einzelner kannst du in einer Partei nichts erreichen, du brauchst da Seilschaften und Strippenzieher hinter dir