Liege ich falsch?
Ich bin in einer Klasse zur Ausbildung für sozialpädagogische Assistenz und aktuell sollen wir Regelspiele vorstellen und mit den Kindern (Mitschülern) spielen und sehr motiviert sein dabei.
Meine Lehrerin behauptet, ich sei nicht motiviert, weil ich statt zu sagen, das ich Lust auf das Spiel habe, weil es so toll ist, die Kinder freundlich frage ob sie Lust darauf haben und das es lustig werden kann. Ich meinte zu ihr, dass ich authentisch sein möchte und dann nicht sage, das ich Lust auf das spiel habe, wenn ich es eigentlich garnicht habe und statt es dann aber zu behaupten einfach „nur“ die anderen dafür begeistere. Meine Lehrerin meinte es geht aber beim Umgang mit Kindern nicht darum authentisch zu sein sondern sie dann auch anzulügen das man Lust auf was hat usw.
Auch wenn ich kein bock auf das Spiel habe bin ich trotzdem einladend und freundlich!
Ist meine Einstellung einfach blöd oder von der Lehrerin?
3 Antworten
Deine Einstellung ist nicht blöd – im Gegenteil: Sie zeigt, dass dir Ehrlichkeit und ein authentischer Umgang wichtig sind. Und das ist im pädagogischen Bereich eine wertvolle Haltung. Kinder spüren oft sehr genau, ob jemand „echt“ ist oder nur etwas vorspielt. Dass du trotz fehlender Lust freundlich, einladend und motivierend wirkst, ist pädagogisch absolut richtig und zeigt Professionalität.
Deine Lehrerin meint wahrscheinlich, dass man im Beruf mit Kindern manchmal spielerisch mitziehen muss, auch wenn man privat gerade keine Lust hat. Aber das heißt nicht, dass du dich komplett verstellen oder unehrlich sein musst. Ein guter Tipp ist, die Freude der Kinder in den Vordergrund zu stellen. Zum Beispiel könntest du sagen: „Ich finde das Spiel nicht super spannend, aber es macht echt Spaß, wenn wir’s zusammen spielen!“
Du hast recht, deine Haltung ist reflektiert und professionell. Vielleicht wäre es hilfreich, mit deiner Lehrerin zu sprechen und ihr zu erklären, dass du bewusst wertschätzend und einladend wirkst, ohne dich verstellen zu wollen. Und das ist auch eine Form der Motivation.
Ich teile die Meinung deiner Lehrerin.
Wenn du dazu da bist die Kinder zu bespaßen dann hat deine "kein Bock" Einstellung da nichts zu suchen.
Ich lass auf der Arbeit ja auch nicht raushängen wenn ich keine Lust auf eine Tätigkeit habe. Und wenn du dich für den Job entscheidest gehört die Motivation der Kinder halt dazu.
Wenn du das nicht kannst würde ich die Jobwahl überdenken.
Auf ein spiel bezogen, nicht auf das allgemeine. Ich sage es ja auch nicht aber ich möchte dann auch nicht lügen und es behaupten das ich spass habe
Du bist Du selbst. Das ist im Beruf oft nicht gewünscht. Wir schauspielern also alle! Der Berater, der seinen Kunden etwas andrehen muss, ist null authentisch. Wenn der Kassierer an der Kasse Dir noch einen schönen Tag wünscht, dann tut er das nur, weil sein Chef ihm das so vorgeschrieben hat - nicht, weil er Dir wirklich einen schönen Tag wünscht! Ein Radiomoderator ist auch nicht immer gut gelaunt - Du merkst es nur nie!
Wir lügen also alle.
In Deinem Beruf ist es jedoch dann anders, wenn Du wirklich alles aus vollem Herzen machst. Gerade Kindern gegenüber. Du könntest das Programm leben.
Besser wäre es, Du würdest den Beruf leben. Mit einer authentischen - jedoch griesgrämigen - Mitarbeiterin kommt kein Kind klar. Und dann stell Dir vor, jeder Mitarbeiter ist heute griesgrämig drauf ... So funktioniert das nicht. The Show must go on.
Ich bin dabei nicht griesgrämig, die kleinen lieben mich ja im richtigen Kindergarten und die kommen damit gut klar. Aber in der Theorie bin ich genauso und die Lehrerin behauptet dann es sei falsch
Ich lege sehr großen Wert auf authentisches, weil die Kinder sind sehr feinfühlig und würden es auch so merken und mir ist es dann auch wichtig ehrlich zu sein, auch wenn es mir jetzt nicht so gut geht oder so, sodass die Kinder lernen das es auch anderen nicht immer gut gehen kann und sie perfekt funktionieren :)
ich bleibe trotzdem natürlich freundlich und offen!