Leidet ein aktiver Mensch, wenn er keinen durchgetakteten Tag hat?
Ich, 21, trinke regelmäßig viel Alkohol und bin gerade dabei, so ein wenig davon loszukommen und mich damit persönlich zu beschäftigen, was der genaue Auslöser dessen sein könnte.
Zurzeit sind bei uns Sommerferien und ich bin bei meinem Freund, der auch hier in Hannover wohnt, der kein so großartig aktiver Mensch zu sein scheint. Ich möchte natürlich das Wetter so gut es geht ausnutzen, habe mir demnach eine Tageskarte für die Straßen/U-Bahn gekauft, bin durch ganz Hannover Hin und Her gefahren mit ihm, habe alle möglichen Stadtteile erkundigt, wir waren im AquaLaatzium, im Zoo, beim Tennis, hier und dort und da.
Heute hatte er gesagt, dass er Homeoffice-mäßig noch was machen muss, dies aber auch später machen könnte, wenn es abends ist, deshalb sind wir durch Bothfeld, Nordstadt usw. gefahren. Er meinte auch, dass ihm das zu viel ist, 5 Tage lang bis jetzt komplett durchgetaktet da da und da hinzufahren, und er es gewohnt ist, trotz des geilen Wetters auch mal zuhause rumzusitzen. Er meinte, in seiner Kindheit gab es das gar nicht, und in einer normalen Familie kann man sich das auch gar nicht leisten, weil das alles Geld kosten würde.
Er braucht morgen mal einen Tag Pause, meinte er. Ich hatte daraufhin gefragt, was er denn den ganzen Tag zuhause machen möchte, denn mir viel nicht viel mehr ein, als Schach spielen oder einen Film zu schauen. Er möchte auch morgen noch etwas arbeiten. Er meinte, ich könne später auch was trinken, aber er hat gar kein Bock, sich immer den gleichen "Schrott" (Er meint damit YouTuber die ich gerne schaue) sich anzutun, sondern sich etwas produktives anschauen möchte. Wie eine Doku. Passt nur nicht zum Saufen. Vielleicht liegt es aber auch an unserem Altersunterschied (37 und 21) Er sagt, wenn ich wirklich nach dem Abi nachholen studieren will, geht das ja eh nicht mehr. Dabei komme ich jetzt in die 12. Klasse berufliches Gym. erst und dachte, ich kann erstmal noch chillen, weil das im Studium auch nicht mehr geht. Und gerade die Sommerferien wollte ich so gut nutzen wie es geht, um Dinge zu unternehmen, weil ich gerade die Chance dazu habe...
Kurzum: Ich glaube festgestellt zu haben, dass ich ein relativ aktiver Mensch bin, der viel Action und Abenteuer im Leben braucht und einen regelrechten Bewegungsdrang hat. Er nicht so.
Und heute hat mich auch wieder die Lust gepackt, abends etwas zu trinken - aus Langeweile.
Kann es wirklich sein, dass ein aktiver Mensch wie ich viel Abenteuer und so viele Erlebnisse im Leben braucht, und sonst total eingeht und traurig wird, und auch schnell gelangweilt ist? Kennt ihr sowas auch eventuell bei euch? Und wie geht ihr damit um? Wie kann ich damit umgehen? Ich hoffe, mir kann jemand helfen, denn ich habe das Gefühl, ich trinke wegen zu wenig Bewegungsdrang und wegen der Langeweile... Denn immer wenn ich was tue und unternommen habe, habe ich gar kein Verlangen danach...
Liebe Grüße,
Shiro
4 Antworten
Leidet jeder Mensch ohne sinnvolle Arbeit. Auch wenn das nicht jeder zugeben kann. Mit getaner Arbeit schmeckt jedes Essen besser, schläft es sich besser und trinkt es sich besser, ob alkoholfreie oder alkoholische Getränke.
Klingt eher so, als würdest du mit Ablenkung suchtdruck umgehen.
Hallo Shiro!
Ruf mal die 0511/19295 an und frag, ob das Meeting in der Kronenstraße 47A, in 30161 Hannover heute um 19 Uhr stattfindet. Dann hast du eine gute Aktivität für heute.
Ergänzend zu Peperonifreak: Kein Mensch findet auf Dauer nur durch Chillen (einschließlich Saufen) eine Befriedigung. Deshalb will dein Partner zwischendurch immer gern arbeiten. Durch Arbeit stellst du anderen deine Fähigkeiten zur Verfügung und bekommst obendrein Geld dafür. Selbst freiwillige Arbeit befriedigt. Das ist das Geheimnis, warum die meisten Menschen arbeiten gehen.
Die Zeit der Ausbildung kann viel weniger befriedigend sein, weil du ja erstmal nur für dich lernst. Da kann sich dieses Gefühl, anderen nützlich zu sein, kaum einstellen. Es sei denn, du studierst dann ein Fach, für das du dich "berufen" fühlst.
Natürlich hast du ein Recht auf Sommerferien. Ich befürchte nur auch, dass du in den Unternehmungen eine Ablenkung vom "Saufen" und in beidem eine Ersatzbefriedigung suchst (für eine erfüllende Aufgabe).
Mit dem Alkohol muss man eh sehr aufpassen. Ich weiß ja nicht wieviel du trinkst, aber wenn du (als Frau) täglich regelmäßig mehr als ein Achtel Wein oder 0,33 l Bier trinkst, hast du leider schon ein Abhängigkeitsproblem. Da hilft es nicht mehr, den Konsum zu reduzieren. Da helfen nur 0,0 %. Nie mehr ein Tröpfchen im Leben, auch keine Alk-Praline. Ich will dir nicht zu nahe treten, kann ja sein, dass ich jetzt voll übertrieben habe.
Ich weiß nur, dass alle Abhängigen sagen, dass sie das Zeug gar nicht brauchen und jederzeit aufhören könnten. Tun sie aber nicht. Es braucht 4 Wochen Abstinenz, bis der Suchtdruck aufhört.
Schau mal da:
https://www.mywaybettyford.de/suchtkompendium/alkoholentzug-dauer/
Ich bin kein alkoholiker, sondern nen gewohnheitstrinker und versuche gerade noch dem alkoholismus von der Schippe zu springen :D