LED Leuchtmittel in einer alten Leuchtstoffröhrenfassung?
Es gibt im Handel 'LED-Leuchtstoffröhren' als Ersatz der Standard-Leuchtstoffröhren für vorhandenen Fassungen. Hierbei wird auch der originale Starter durch einen 'Dummy' ersetzt. In der Fassung verbleibt allerdings das sogennannte 'Vorschaltgerät' (ein induktiver Blindwiderstand) in dem nach Messung etwa ein Viertel der Anschlussleistung in Wärme umgesetzt wird. Ich würde dies gern vermeiden.
Meine Fragen sind: Kann das 'Vorschaltgerät' einfach gebrückt(respektive aus dem Stromkreis entfernt werden ? Oder ist das in dem LED-Leuchtmittel verbaute SPS damit spannungsmäßig (etwa 60V mehr) überfordert ? Hat jemand Erfahrungen damit ?
3 Antworten
Es gibt auch LED - Leuchtröhren die direkt an 230V ~ ohne Vorschaltgerät / Vorschaltdrossel betrieben werden können .
https://www.lighting.philips.de/prof/led-lampen-und-roehren/led-roehren/master-ledtube-t5-230v
Ob eine LED-Ersatzröhre auch ohne das KVG genutzt werden darf, sollte ggf in der Anleitung stehen... Sonst würde ich es drin lassen.
Wie hast Du die "Verlustleistung" denn ermittelt? Wie du schon richtig schreibst, ist es ein Blindwiderstand.. Den Blindleistungsanteil zahlst Du ja nicht, nur die Wirkleistung wird vom Zähler erfasst... Zumindest im privaten Bereich.
Du kannst nicht von einem Spannungsteiler ausgehen... Der induktive Anteil der Drossel führt zu einer Phasenverschiebung... Die Spannung an der Drossel ist also nicht in Phasenlage zum Strom und somit nicht 1:1 als Verlustleistung umrechenbar...
Ich sagte bereits, dass ich die reelen Verluste anhand der Wärmeleistung der Drossel ermittelt hatte. Die so ermittelten Verluste stimmen mit den rechnerischem Ergibniss (unter Annahme eines reelen Spannungsteilers) nahezu überein, da es sich hier um einen Spannungsteiler mit nur geringen imaginären Anteil (und somit geringer Phasenverschiebung) handelt.
Aber eigentlich ging es mir hier nicht um die Probleme Wirk- und Blindleistungsverluste im einzelnen zu diskutieren, das ist ein Thema für Elektrotechniker im Grundstudium, sondern um praktische Erfahrungen hinsichtlich meiner ursprünglichen Frage (möglicherweise habe ich sie nicht deutlich genug formuliert).
Vielen Dank für Deine Antworten und die Zeit die Du dafür investierst hast, den grundsätzlich sind Deine Anmerkungen vollkommen richtig.
MFG
- automathias
Ich habe hier einige Leuchtstoffröhren, die gegen LED Röhren ausgetauscht wurden. Der Starter wurde natürlich mit ausgetauscht. Über Verlustleistung habe ich mir keine Gedanken gemacht, aber der Stromverbrauch ist auf jeden Fall deutlich gesunken. Außerdem sind die Dinger weniger temperaturempfindlich, halten länger und flackern vor allem nicht. Zudem hat man für die gleiche Leistung eine deutlich höhere Lichtausbeute.
Und ausserdem haben LED's im Gegensatz zu Leuchtstoffröhren auch keine 'Anlaufzeit' bis zur vollen Helligkeit !
Danke für Deine Antwort, sie geht allerdings an meiner Frage vorbei.
Meines Wissens funktioniert das nur, solange man alles lässt und den Dummy Starter einbaut.
Das hatte ich befürchtet ! Aber möglicherweise gibt es Alternativen, siehe Antwort von Paroto92 !
Vielen Dank für Deine Antwort.
In der Anleitung für LED-Leuchtsoffröhren steht natürlich nichts zu diesem Thema, den diese sind für Laien gedacht, nicht für Bastler.
Die tatsächlichen (realen) Verluste habe ich anhand der Wärmeleistung der Drossel ermittelt. Im übrigen stellt das LED-Leuchtmittel hier (im Gegensatz zur Leuchtstoffröhre) eher einen ohmschen Verbraucher dar. Man kann also in 'guter Näherung' von einem 'reelen' Spannungsteiler ausgehen.
MFG
automathias