Lebenslauf fälschen, schlimm?

11 Antworten

Nein, das wäre strafbar und die Chance dass es (sehr bald) auffliegt, ist enorm groß. Es wäre wichtig für dich, dass du trotzdem irgendwie "dazwischen" kommst und dich in einer Firma beweisen kannst. Wenn ich in deiner Lage wäre, würde ich das versuchen, indem ich mich persönlich bei Firmen vorstellen gehe.

Um sie davon zu überzeugen, mir eine Chance zu geben, würde ich sogar anbieten, erst mal als Schnupper-Praktikant an zu fangen. Oder einen Job als Freiwilliger annehmen.

Hauptsache du kannst in der Praxis beweisen, dass du eine gute Arbeitskraft bist. So sammelst du Erfahrung und gute Referenzen. Das hilft dir dann in weiterer Folge beim Bewerben.

Urkundenfälschung ist "schlimm" -  kann am Ende zu Gefängnis führen - dann ist es doch noch schlimmer.

Persönlich hingehen sich bewerben und eine Probezeit ausmachen .Es soll auch Menschen geben die gnädig sind ......

Dein Anliegen ist - wenn man sich klare moralische Grundprinzipien auferlegt - naturgemäß zurückzuweisen. Ein gefälschtes Zeugnis ist nicht legal und folglich muss Deine Frage zunächst verneint werden.

Aber dennoch sind einige Überlegungen zu Deiner Frage gestattet. In der Stammesgeschichte des Menschen ging es immer darum, sich an die vorfindlichen Umstände optimal anzupassen, so dass das erfolgreiche Überleben für sich selbst und die Nachkommen gesichert war.

Und wenn man sich hierzu die sog. natürlichen Prinzipien in der Naturgeschichte vor Augen führt, stellt man fest, dass das Täuschen und Tarnen, die bewusst gesetzte Falschaussage, das Vorspiegeln falscher Tatsachen, das Zurückhalten von wichtigen Informationen und die Verzerrung beim Schildern von Sachverhalten oder die sog. Notlüge zum ganz normalen Daseinsverlauf dazu gehören. 

Bei Politikern wissen wir z.B., dass die überwiegende Mehrzahl ihrer Aussagen bewusst unrichtig ist, weil sie sich sog. höheren Prinzipien verpflichtet fühlen oder dass sie "diplomatisch" argumentieren müssen. Auch das, was in den letzten Monaten von der Bevölkerung etwas salopp als "Lügenpresse" tituliert wurde, war ja nichts anderes, als dass überall offenkundig wurde, dass die Medien Sachverhalte verfälscht wiedergegeben haben, um die Politikprinzipien der Bundesregierung nicht in Frage zu stellen.

So könntest Du nun natürlich auch für Dich argumentieren, dass Dein eigentliches Anliegen in einen normalen Arbeitsprozess zu gelangen, das übergeordnete "höhere Gut" ist, dem das geringere Gut der unbedingten Ehrlichkeit unterzuordnen sei. Und damit wäre es dann zu rechtfertigen, dass Du ein Zeugnis schlicht fälschen könntest, indem Du beispielsweise mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop die Noten und Bemerkungen auf dem Zeugnis verändern würdest. 

Allerdings bringt das natürlich nun wieder zahlreiche Probleme mit sich. Schon Nietzsche sagte sinngemäß: "Die Wahrheit zu sagen, ist einfach. Die Lüge durchzuhalten, das erfordert Geist, Scharfsinn, Kreativität und Mut."

Damit will ich sagen, dass Du dann zum einen den Stoff beherrschen musst, den Dir das gefälschte Zeugnis bescheinigt. Zum anderen musst Du anschließend permanent darauf achten, dass alle Deine Reden auf die veränderte Lebenssituation abgestimmt sein müssen. Du kannst dann nicht mal eben von deiner Krankheit sprechen, weil sofort jemand fragen könnte, wie Du damit dann doch ein gutes Zeugnis hättest bekommen können. Du müsstest vermutlich auch den Wohnort wechseln, weil Du am alten Ort immer den vertrauten Leuten begegnen würdest, die Dich mit deiner spezifischen belasteten Lebenssituation kennen und darauf ansprechen können.

Versuche also mal alle Konsequenzen durchzudenken, die ein gefälschtes Zeugnis mit sich bringt. Es könnte sein, dass Dir dann doch bange wird vor den vielen Konsequenzen, die Dir dabei entgegenstehen. 

Das bringt nichts. Die wollen dann eh dein Abschlußzeugnis sehen.

Dir bleibt nichts anderes übrig, als erstmal eine Arbeit anzunehmen, bei der es nicht auf Noten ankommt ( zb im Lager arbeiten, Fabrik) damit du erstmal Geld verdienst. Parallel mußt du an einer Abendschule einen vernünftigen Abschluß machen. Mit diesem Abschlußzeugnis kannst du dich dann später auf eine Ausbildung bewerben. Einen anderen Weg sehe ich nicht.

In einem Lebenslauf kann man viel weglassen.

Manches kann man auch etwas ändern. Eine Aufzählung von Deinen Sonderschulzeugnissen und von der Kindergartenabschlussdiplomverleihung und dem Schneeflöckchen, was Du im Skikurs abgesahnt hast ... interessiert niemanden.

Ein gut lesbarer Lebenslauf ist manchmal besser wie einer mit vielen Zeugnissen.

Du solltest auch wissen, dass Lebensläufe bei erfahrenen älteren Menschen, immer deutlich kürzer sind, wie bei irgend so einem Halbstarken.

Ich hatte mal einen Kunden, einen 60 Jahre alten Universitätsprofessor, der hatte einen "Lebenslauf" in dem 2 Zeilen standen: Geboren am xxx, in xxx Dr xx der Universität xx seit xxxx, Übersetzer bei der UNO seit xxxx . ... der hat behauptet, dass mehr, nichts bringt. Und ich glaube, dass das auch so ist.