,,Layla"-Verbot scheinheilig?

18 Antworten

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Ich finde das schon etwas scheinheilig. Wenn man es dann genau nehmen möchte, müsste es so manchem Lied an den Kragen gehen. Ich denke da an "Zehn nackte Frisösen" oder "Zeig doch mal die Möpse". Micky Krause wäre arbeitslos. Und selbst eine seriöse Schlagergröße wie Roland Kaiser, hat in seinem Repertoire Lieder, die sicherlich sexistische Inhalte haben. Dann nehmen wir mal Hip-Hop, bei dem frauenfeindliche und diskriminierende Inhalte, eher zum guten Ton gehören.

Am Ende muss man sich entscheiden, ob man Kunstfreiheit möchte oder eben nicht. Ich bin da eher für Kunstfreiheit, auch wenn mir das was sie hervorbringt, nicht immer gefällt.

SweetKitty36849  17.07.2022, 09:22

Hat der Kaiser denn auch Lieder ohne Schweinigeleien? 🤔

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pSo wie ich das verstehe gibt es kein staatliches Verbot dieses Lied zu spielen. Das ganze beruht, so wie ich es verstehe auf dem Hausrecht des Veranstalters und dieses Hausrecht billigt ihm zu entscheiden zu dürfen welche Lieder auf seiner Veranstaltung gespielt werden und welche nicht.

Einmal war das wohl die Stadt Würzburg und einmal ein Schützenverein.

Ich persönlich finde, dass man das Nachts im Bierzelt durchaus spielen dürfen sollte, aber Nachmittags am Kinderkarussel nicht (übertrieben gesagt).

Es gibt viel schlimmere Lieder als dieses Lied. Oft sind die auf Englisch und viele verstehen gar nicht worum es geht.

https://youtu.be/cUEkOVdUjHc

Solche Lieder hat es doch schon immer gegeben und ist auch nichts neues. Warum das jetzt ausgerechnet auf einmal stört kann dir nur derjenige erklären, der das alles ins rollen gebracht hat.

SweetKitty36849  17.07.2022, 09:24

Bei Goethes "Heidenröslein" war die Welt einfach noch nicht so weit. 🤷‍♀️

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Ich verstehe die Aufregung um das Lied überhaupt nicht. Und da sagt man immer es wären die Feministen die sich unnötig aufregen 🤷‍♀️

Das Text des Liedes ist typisch für einen Partyhit. Er ist einfach gehalten und soll für gute Laune sorgen. Da kann man kein lyrisches Meisterwerk erwarten.

Das Lied ist nicht sexistisch, wie es teilweise behauptet wird, da es im Grunde nur die Situation eines Besuchs in einem Freudenhaus beschreibt und die Gefühle, die beim Männerbesuch zustande kommen. Sexistisch wäre das Lied, wenn es Frauen allgemein abwertet. Genau das ist aber nicht der Fall, da es speziell um eine Prostituierte geht.

In einem Kommentar heißt es:

Die Empörung über das Lied ist nicht rational – sie ist vor allem von vorauseilendem Gehorsam gegenüber denen geprägt, die ohnehin unter jedem Stein einen Sexismus-, Rassismus- oder sonstigen -ismus-Skandal finden können, wenn sie ihn nur oft genug umdrehen. [...] Das Lied ist komplett harmlos. Die bösesten Wörter im Text sind „Puffmama“ oder „Luder“ – beides liegt selbst unter dem Durchschnitt einer durchschnittlichen achten Klasse an deutschen Schulen, was Schimpfwörter angeht. Laut „Layla“-Macher DJ Robin huldigt der Songtext sogar eher einer starken Frau, als Sexismus zu befeuern. „Es geht bei dem Song nicht um eine Prostituierte, es geht um eine Puffmutter. Die passt auf die Prostituierten auf und leitet den Puff. Daher kommt in dem Lied kein Sexismus vor“, meint der Musiker gegenüber der Bild. Den hauptberuflich Empörten ist das freilich egal. Für die modernen Feministen ist Sexarbeit zwar „richtige Arbeit“ und wird als „Empowerment“ gesehen – aber singt man darüber, ist es falsch und frauenfeindlich. [...] Es ist zwar bemerkenswert, dass sich die Ablehnung der Deutschen gegenüber den allgegenwärtigen linken Neo-Puritanern nicht etwa an der Beschränkung der akademischen Freiheit oder gecancelten Vorträgen, sondern an der Zensur eines Trinkliedes herauskristallisiert: Aber klar ist, dass die allermeisten Menschen in Deutschland kein Problem mit dem Lied, sondern mit dem moralinsauren Empörungsmob haben. Dass „Layla“ Patz eins der deutschen Charts erobert hat, spricht eigentlich für sich.