Langeweile durch Insolvenz?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe zwei insolvente Arbeitgeber und eine betriebsbedingte Kündigung erlebt und kenne auch als Unternehmer in Kombination mit finanziellen Schwierigkeiten.

Beim ersten Arbeitgeber waren die letzten drei Monate halt so, dass sich die Lohnzahlungen immer mehr verspätet haben. Allerdings noch in einem Rahmen, in dem man nicht vom schlimmsten ausging und nicht an eine Insolvenz dachte. Die kam erst nach Neujahr und urlaubsbedingt eher zufällig von einer ehemaligen Arbeitskollegin erfahren habe, das unser Chef in einer Nacht und Nebelaktion das Büro leergeräumt hat und sich wohl über die Feiertage ins Ausland abgesetzt hat.

Beim zweiten Mal lief eigentlich relativ ruhig und strukturiert ab. Bevor es von der Geschäftsführung ein Statement gab, halt schon den Insolvenzverwalter bei der Arbeit gesehen habe. Sprich der ganze Betrieb abgeklappert und jeder Gegenstand notiert wurde. Wenige Tage danach wurden wir dann in den Aufenthaltsraum zitiert und unser damaliger Chef uns halt die Situation erklärt hat. Alle Zeitarbeiter wurde abbestellt und die Stammbelegschaft nur noch in einer Schicht am arbeiten war.

Da die Firma von einer größeren Unternehmensgruppe übernommen wurde, hat sich mit Ausnahme der Übergangszeit eigentlich viel geändert. Die Produktionszeiten wurden halt reduziert, in dem zwei Schichten in einer zusammengelegt wurden. Als die Übernahme abgeschlossen war, ging es eigentlich wie gewohnt weiter. Ich bin jedoch kurz nach dem der Nachfolger da war aus dem Unternehmen ausgeschieden. Es gab dafür mehrere Gründe, darunter das nicht Einhalten von Zusagen/Absprachen.

Bei der betriebsbedingten Kündigung war es ein schleichender Prozess und trotz guter Auftragslage wurde halt viele Projekte aufgeschoben. Dieses Aufschieben hat teilweise dazu geführt, dass man morgens da stand und erst einmal niemand wusste, was denn nun wie und wo gemacht werden soll. Die Vorgesetzten waren selber am rotieren und ich mich öfters gefragt habe: Warum bin ich eigentlich hier? Anfangs aufgrund von genügend Gleitzeit einfach eher gehen konnte oder gar nicht kam. Es wurde jedoch immer weniger und dann folgten die Kündigungen.

In der Kita während Corona. Die ersten Wochen haben wir alles nachgeholt, sogar Wände gestrichen, Projekte vorbereitet, mit den Kindern und Eltern telefoniert.

Aber wenn 8 Erzieher da sind und nur 3 Kinder in der Notbetreuung (gerade anfangs), dann wussten wir irgendwann nicht mehr, wohin mit so viel Zeit. Wir haben noch Konzepte überarbeitet, Unterlagen neu gestaltet, Spielzeuge gewaschen. Aber irgendwann war halt echt kaum was zu tun.

Und wir durften auch maximal zu 2. in einem Raum sein. Größtenteils alleine. Ich hab Musik gehört, Fachliteratur gelesen, noch mehr Ordner auf den neuesten Stand gebracht und irgendwann freiwillig die Notbetreuung übernommen, nur um mal wieder am Kind zu sein.

Sich woanders bewerben ist während der Arbeit nur erlaubt, wenn du eine gültige Kündigung bekommen hast. Dann halt dringend in der Freizeit bewerben. Es sollte dann aber einfacher sein Urlaub für Vorstellungsgespräche zu bekommen?

notting

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ätzend,

frage doch mal nach, wie man das sinnvoller gestalten kann. Vielleicht kann euch der Arbeitgeber frei stellen oder findet gemeinsam eine Lösung.

Vielleicht musst du Bewerbungsschreiben verfassen für eine neue Ausbildungstelle?

Vielleicht darfst du im Betrieb jetzt deine Bewerbungsunterlagen aktualiesieren. Das bleibt ja mehr oder wengier gleich und wenn Ausbiuldung fertig ist, musst du ja das auch schreiben, warum gewechselt. Dann kannst du dir jetzt darüber Gedanken machen....

Mit sowas könntet ihr euch vielleicht sogar umeinander helfen?

Nomumaru 
Fragesteller
 20.03.2024, 09:07

liegt alles schon in der Vergangenheit, ich hab auch schon längst eine neue Ausbildungsstelle. Soweit ich mich erinnern kann waren Geschäftsführung und andere Leitpositionen die für so etwas dagewesen waren immer beschäftigt.(Für die ist es natürlich stressig)

0

Mir selber in dem Ausmaß noch nicht passiert, aber es gibt Menschen, bei denen ist das fast täglicher Alltag, und die sind dann damit zufrieden.

Die surfen dann meist die ganze Arbeitszeit über im Internet oder dergleichen.