Landgewinn bei Abschmelzen des Eises?
Angenommen alles Inlandeis in den arktischen und antarktischen Regionen würde abschmelzen. Es gäbe einen Landgewinn in Grönland, Sibirien und vor allem in der Antarktis. Auf der anderen Seite steigt der Meeresspiegel. Wie sieht die Bilanz aus? Gibt es dann unterm Strich mehr eisfreie Landfläche als durch den angestiegenen Meeresspiegel verloren ginge?
3 Antworten
Neben dem reinen Flächen-Bilanzifizieren müsste man auch die Nutzbarkeiten berücksichtigen:
- An den Küsten gehen i. d. R. hochproduktive Flächen verloren
- Zusätzlich hat eine Temperaturerhöhung die ausreicht alles Eis zu schmelzen auch riesige Wüstenzuwächse und auf noch viel größeren Flächen Dürren und Trockenschäden zur Folge...
- Die "neuen" Flächen haben dagegen zunächst keinerlei nutzbaren Mutterboden
- Es sind meist eh schlechter nutzbare Gebirge
- Und an den Polen herrscht ½ Jahr Polarnacht was die Nutzbarkeit erheblich einschränkt
Es geht deutlich mehr flaches Land verloren. Auf Grönland und in der Antarktis liegt das Eis auf hohen Bergen. Diese Berge sind von der Fläche her eher klein. Es gibt aber sehr viel flaches Land in Küstennähe und das geht unter.
Grönland würde ein Insel-Archipel. Das Zentrum Grönlands liegt unter dem Meeresspiegel! Nur der Osten Grönlands ist sehr gebirgig.
In so einem Fall wuerde der Meeresspiegel wuerde weltweit um ~70m steigen. Das wuerde den groessten Teil Europas sowie große Teile Asiens, Kanadas und Suedamerikas unter Wasser setzen, mehr als durch Groenland und die Antarktis gewonnen wuerde.
Die Antarktik ist geologisch den Anden aehnlich, und wuerde nie besonders lebensfreundlich werden. Groenland wuerde eine Schuessel unter Meeresspiegelhoehe sein, die durch die Bergkette am Rand trocken gehalten wuerde - da koenntest du vielleicht irgendwann siedeln.
Aber zum Glueck wird das in den naechsten 100 Jahren zumindest nicht geschehen.