5 Antworten

Sehe ich auch so. Oskar Lafontaine ist einer der wenigen Klarsichtigen, noch halbwegs unabhängigen Köpfe in der politischen Prominenz unseres Landes.

Putin kann aus geostrategischen Interessen in der Ukraine nicht nachgeben, da er das Messer an der Kehle haben würde, wenn dieses Land zur NATO beitritt und die USA dort ihre "Abwehr"-Raketen stationieren. Wir erinnern uns an die Kubakrise von 1962, die ja auch mit der Stationierung von amerikanischen Jupiter-Raketen mit Atomsprengköpfen in der Türkei begann.

Wenn der Westen also weitere Waffen in die Ukraine pumpt, um das prowestliche Marionettenregime Selenskij weiter am Leben zu halten, so wird Russland seinerseits seine militärischen Bemühungen verstärken. Da Russland aber über begrenzte Kapazitäten verfügt, könnte es einen Krieg gegen eine Ukraine, die pausenlos vom Westen beliefert wird, nicht gewinnen. Die einzige Möglichkeit für die Russen, ihre Interessen zu wahren, wäre ein kühner Angriff auf Westeuropa. Dabei wären drei Ziele von primärem Interesse für die Russen:

  1. Das NATO-Hauptquartier in Brüssel (Belgien)
  2. Das United States European Command (USEUCOM) in Stuttgart-Vaihingen: Von dort aus koordinieren die USA ihre gesamte militärische Logistik in Europa. Hier eine Karte dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Africa_Command#/media/Datei:Unified_Combatant_Commands_map.svg
  3. Das Ruhrgebiet als industriellem Kern Europas

Mit einem schnellen Bewegungskrieg ("Blitzkrieg") gegen diese drei Ziele hätten die Russen wenigstens eine winzige Chance, gegen die NATO langfristig zu bestehen. Die NATO-Struktur in Europa wäre vernichtet und die Ukraine könnte nicht mehr unterstützt werden. David hätte Goliath am Kinn getroffen, ob letzterer dann umfällt, bliebe abzuwarten.

Tut Russland hingegen nichts ist es chancenlos, selbst in der Ukraine. Der Kampf Putins dort käme dann dem eines Herkules gegen die Hydra gleich, der für jeden abgeschlagenen Kopf gleich zwei neue nachwachsen. So wie Herkules aber seinen Iolaos hatte, mit dessen Hilfe er die Hydra letztlich doch besiegte, indem Iolaos dieser die Halsstümpfe der abgeschlagenen Köpfe ausgebrannt hat, so könnte Putin die NATO besiegen, indem er deren Strukturen (zumindest in Europa) lahmlegt. An die USA selbst, die Quelle alles Bösen (aus russischer Sicht, versteht sich), kommt er natürlich nicht heran, es sei denn ein solcher Krieg eskaliert tatsächlich zu einem totalen Atomkrieg.

Die richtige Vorgehensweise für uns wäre es, Putin in der Ukraine walten und den Krieg dort gewinnen zu lassen. Dann würde Russland dort ein prorussisches Regime installieren, die Ukraine selbst aber neutral bestehen lassen. Die Einzelheiten des Verhältnisses der Ukraine zum Westen und zu Russland wären dann ebenso Gegenstand der Friedensverhandlungen wie die Frage nach dem Verbleib des Donbass. Wichtig für das russische Interesse ist nur die unbedingte Verhinderung eines NATO-Beitritts der Ukraine, da dieses in eklatanter Weise russische Sicherheitsinteressen verletzt. Putin sprach in seiner Rede vom 24. Februar in Bezug darauf nicht ohne Grund davon, in einem solchen Fall "das Messer an der Kehle zu haben".

Auch für uns in Deutschland wäre dies besser, da wir uns dadurch nicht unnötig mit Russland verzanken würden. Wir könnten Nordstream weiterhin betreiben und uns von Russland die für unsere Wirtschaft und unser Alltagsleben so wichtigen Rohstoffe weiterhin liefern lassen, anstatt uns von den USA mit überteuerten Lieferpreisen erpressen zu lassen.

Um die Flüchtlinge muss sich die EU natürlich kümmern. Allerdings dürfte ein großer Teil von ihnen nach dem Ende der Kampfhandlungen dann auch wieder in eine dann befriedete Ukraine zurückkehren können.

ASTRIX81  04.05.2022, 13:22

Das ist für sich gesehen zwar logisch, aber Russland verfolgt ebenfalls imperialistische Interessen. Die USA sind nicht die einzige imperialistische Macht der Erde.

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Flagon705  03.07.2022, 11:20
@ASTRIX81

En fait, monsieur .... allerdings dürfte dich wohl klar sein, dass zum derzeitigen Zeitpunkt der amerikanische Imperialismus wesentlich vitaler und stärker ist als der russische. Man sehe sich nur die Rüstungsausgaben beider Staaten an: Russland 70 Mrd., die Vereinigten Staaten 770 Mrd. - das Elffache!

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Landluft76  06.05.2022, 23:32

Das war jetzt hoffentlich nur dein Beitrag für die Mitternachtsspitzen? So zwischen Dieter Nuhr und Mathias Richling wäre noch ein Platz frei...

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Der Vogel erzählt viel, wenn der Tag lang ist.

Lafontaine warnt : die USA treibt Europa in einen Nuklearkrieg?

Wie kann man nur so sehr die Wahrheit verdrehen? Es ist allein die russische Invasion in der Ukraine, die für die aktuelle Situation verantwortlich ist.

Der Mann hat so was von unrecht...

Vielleicht irre ich mich auch, aber war es nicht der Russe der in die Ukraine einfiel? Und ist es nicht auch der Russe der in den letzten Wochen immer wieder gerne mit einem Atomkrieg kokettiert. Nicht etwa, dass er dies tun würde, aber wenn der Westen ihn weiter so verärgert... man kann ja mal drüber nachdenken.

Weder die USA, noch der Rest der Welt ist irgendwie an einem Atomkrieg interessiert.

Und der Einzige der treibt ist Putin. Und zwar seine Soldaten durch ein demokratisches Land um Menschen zu ermorden, um Land zu gewinnen, um sich selbst irgendwas zu beweisen und seinem Volk weiterhin Märchen zu erzählen.

Und Oskar L.? Gerade ausgetreten bei den Linken die er mitbegründet hat und die in Teilen Russland näher sind als so mancher Russe selbst. Oskar L. der als Sprachrohr des kleinen Mannes den Kapitalismus verteufelt und die westlichen Eliten.

Oskar L. der ohnehin gegen Waffenlieferungen in die Ukraine ist und tatsächlich zu glauben scheint, wenn Alle schön die Füße still halten, die Ukraine ins neue Großrussische Reich verschwindet, dass der Russe sich damit zufrieden geben würde.

Vielleicht wird er auf seine alten Tage auch etwas senil, dass er vergessen zu haben scheint, dass der Russe der Aggressor ist.

Der Typ spielt der russischen Propaganda perfekt in die Hände, die bewusst Angst vor einem Atomkrieg, der sowieso nicht kommen wird weil weder Russland noch die USA dumm genug sind dass zu tun, schürt damit die Leute gegen die Waffenlieferungen an die Ukraine sind und sich bei der Regierung beschweren.

Aaliyah178 
Fragesteller
 03.05.2022, 23:03

Oder einfach mal ernst nehmen und hinterfragen

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