Lässt sich die Feuchtigkeit irgendwie stoppen?

5 Antworten

Rein baulich gesehen musst Du erst einmal herausfinden, wo das Wasser tatsächlich herkommt. Gerade bei älteren Bauwerken sind es entweder die fehlende Abdichtung und Drainage an der Außenwand des Kellers oder sogar drückendes Wasser von unten (Grundwasser). Erst danach kann man ein nachhaltiges Konzept bestimmen, alles Andere ist nur temporär.

Leider gibt es keine "billige" Lösung in solchen Fällen. Varianten, die aber ohne relevanten Aufwand gehen - je nach Fall oben:

Wasser von der Seite (Schichtenwasser):

  1. Außen aufgraben mit Minibagger, Wand trocknen lassen, eine bituminöse Abdichtung aufbringen und ein Drainagesystem ums Haus
  2. Weiter entfernt im Garten einen Brunnen, um das Schichtenwasser abzupumpen und auf der anderen Hausseite wieder einleiten. So eine Grundwasserabsenkung ist aber auch keine dauerhafte Lösung und es ist schwer, dafür eine Genehmigung zu erhalten.

Wasser von unten:

  1. In der untersten Steinlage (also 1 Fuge über dem Boden) Edelstahlbleche in die Fuge einschlagen. Diese stoppen das Hochziehen im Mauerwerk, der Keller wird aber immer ein wenig feucht bleiben
  2. Hochdruckinjektion ("HDI", Bsp. https://www.drytech-germany.de/de/sanierende-abdichtung-ueberblick/sanierungsanwendungen.html) in die Wände - das ist aber sehr teuer.

Die Vorschläge aus Deiner Frage gehen nicht. Auch ein Bioputz als Verlustputz (https://www.sanier.de/malerarbeiten/putz/sanierputz) kann nur bedingt Feuchtigkeit aufnehmen und Du brauchst noch eine Abfuhr der Luftfeuchtigkeit.

Bevor Du etwas Konkretes machst, poste es nochmals hier bei gf.net. Man kann auch Einiges falsch machen und es gibt relativ wenig Spezialisten für solche Sanierungen (nicht jeder Gutachter ist auch dafür ausgebildet).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo,

eine Möglichkeit: In sehr vielen Fällen kommt die Feuchte nicht von unten oder seitlich aus der Wand, sondern aus der Luft.

Luft hat immer Feuchte, und durch die Abkühlung im kühlen Keller kondensiert sie aus.

Besonders schlimm ist das, wenn jederzeit unkontrolliert Außenluft nach innen kommen kann, wenn z.B. die Fenster grob undicht sind oder (noch schlimmer) Dauer-Öffnungen vorhanden sind.

Es gibt Zeiten, wann die Außenluft effektiv feuchter ist als die Innenluft, also den Keller befeuchtet, und Zeiten, wann sie effektiv trockener ist, also entfeuchtet (trocknet).

Wann welcher Zustand ist, das sieht man auch am Hygrometer nicht. Dies können nur spezielle elektronische Regler. Ich verwende einen enwilec Feuchte-Controller. Er zeigt mir, wann ich lüften kann und muss, und wann auf keinen Fall darf.

Wenn es vollautomatisch gehen soll, dann könnte ich auch einen Ventilator anschließen und sogar Luftentfeuchtungsgeräte (für die Zeiten, wenn entfeuchtet werden muss und die Außenluft es aber nicht kann).

Luft ist immer vorhanden und muss deshalb immer mit-behandelt werden.

Viel Glück!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei uns waren im Keller auch an einigen Stellen die Wände feucht. Da nur teilunterkellert war von außen graben und dämmen nicht möglich. Wir haben eine Innenabdichtung erhalten, aus einer Art flexibler flüssiger Kunststoffschicht sowie eine neue Horizontalabdichtung durch ein Verkieselungsgel. Die Wände sind jetzt seit 3 Jahren trocken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du musst an der Ursache ansetzen, das ist in deinen Augen
das Fundament.

Mauerwerk verkieseln oder Isolierputz hilfa da nix, wenn die
Feuchtigkeit von Unten kommt.

Wende dich doch an einen Fachmann, vielleicht kannst du
einen Kontakt zu einen Baufachmann aufbauen, den du
vertrauen kannst. 
Viel Erfolg
opi ehrsam       

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man kann die Wände verkieseln. Aber vorher immer mehrere Fachleute fragen, denn die irren mitunter und das macht die Sache noch teurer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung