kWh und mAh bei Batterien?

4 Antworten

Das ist eine gute Frage. Meine Vermutung wäre: Weil es sich historisch so entwickelt hat... neulich wurde ich mal von einem Nicht-Elektroniker-Kumpel gefragt, warum man nicht Joule nimmt und auf Batterien schreibt, statt mAh - er fand das komisch.

Ich bin seit der Kindheit mit Elektronik (Baukästen) aufgewachsen, daher habe ich das einfach alles wie selbstverständlich hingenommen... war für mich halt schon für immer so. 😅

In der Elektronik-Entwicklung hat es vielleicht Vorteile: man legt zuerst die Spannung/Akkutechnologie fest und schaut dann nach dem Strom, bzw. der Zeit. Der Strom ergibt sich durch die elektronische Schaltung. Auch wenn du nach einem Ersatzakku schaust, legst du zuerst die Technologie fest und vergleichst dann die mAh.

Würde aber mit Wh ähnlich gehen.

Aus der mAh-Zahl kommt man dann durch die Ladedauer schnell auf den benötigten Ladestrom.

Die Spannung ist natürlich auch nicht konstant: ein Vollgeladener Akku hat mehr, ein entladener weniger. Die angegebem Spannung ist eine Art Mittelwert.

Amperestunden geben an, wie viel Strom über eine bestimmte Zeit aus einer Batterie fließen kann, aber sie sagen nichts über die Spannung. Das wird dann zum Problem, wenn man Batterien mit unterschiedlicher Spannung vergleichen will. Denn die tatsächlich gespeicherte Energie hängt sowohl von der Kapazität in Amperestunden als auch von der Spannung ab. Die Formel dafür ist: Energie in Wattstunden ist gleich Spannung mal Amperestunden. Zwei Batterien mit gleicher Amperestunden-Zahl können also ganz unterschiedlich viel Energie liefern, wenn ihre Spannungen verschieden sind. Eine Batterie mit 100 Amperestunden bei 12 Volt liefert 1200 Wattstunden, eine mit 100 Amperestunden bei 48 Volt schon 4800 Wattstunden. Obwohl beide gleich viele Amperestunden haben, liefert die zweite Batterie viermal so viel Energie, weil die Spannung höher ist. Deshalb reicht bei Anwendungen mit stark schwankender Spannung, wie bei Elektroautos, die Angabe in Amperestunden nicht aus. Dort nutzt man lieber Wattstunden, weil sie direkt angeben, wie viel Energie verfügbar ist. Bei Geräten wie Handys ist die Spannung dagegen fast immer gleich, zum Beispiel 3,7 Volt. Da ist es egal, ob man Amperestunden oder Wattstunden angibt, weil beides proportional ist. Deshalb genügt bei solchen Geräten die Angabe in Amperestunden um vergleichen zu können.

Beim Mobiltelefon etc. ist die Spannung normalerweise bekannt. Du kannst die Spannung also aus der Angabe getrost weglassen und hast immernoch Vergleichbarkeit (bei Batterien gleicher Spannung), während Du leicht ablesen kannst, welchen Stromfluß Du über welche Zeit liefern kannst.

Bei BEV hast Du einen Zoo aus Spannungen, daher bietet sich doch eher eine Einheit der Energie an.

Ob ersteres sinnvoll ist sei mal dahingestellt - Verbrenner tanken auch in Raummaßen und nich tin Energie - Würden die Preise je Energiemenge angegeben werden, könnte man deutlich leichter verschiedene Kraftstoffarten vergleichen.

Weil Watt (Einheit der Leistung) und Ampere (Einheit der Stromstärke) nun mal nicht dasselbe ist.


DietmarBakel  06.05.2025, 18:21

Also: Es ist, weil es so ist. (?)

DietmarBakel  06.05.2025, 18:34
@Nectovelin

Das hat der FS ja bereits in der Frage erkannt.

Nun könnte man eine Autobatterie ja auch in Wh angeben (12 V sind bekannt).

Jeder halbwegs rechenfähige würde die Ah heraus bekommen. Ich denke, das war die Frage des FS. Warum?