Kurzes oder langes LAN-Kabel?

7 Antworten

Pro gesparten Meter ist das Signal etwa 6 Nanosekunden schneller. Für deine geforderten 3ms musst Du also 500km weniger Kabel haben!

Ein kürzeres Kabel ist nicht unbedingt besser. Die Netzwerkgeräte erwarten Störungen durch ein Kabel und speisen die Signale entsprechend ein. Ist das Kabel zu kurz, kann es sein, dass die Störungen zu gering sind und der Sender bzw. Empfänger das nicht ausregeln kann.

Ich habe mal in einer Einrichtung gearbeitet wo der Geschäftsführer auf die Idee kam heimlich über Ostern das "Wandspagetti" am Patchfeld des Serverraums durch kurze Kabel zu ersetzen. Danach ging nichts mehr. Während es egal war wie lang das Kabel zwischen Switch und Patchfeld ist weil hinter dem Patchfeld immer mindestens 5 Meter Kabel kommen, die Switche untereinander haben sich aber nicht mehr verstanden.

Anstatt der 5 Meter Kabel zwischen den Switchen waren da 10cm bis 50cm lange Kabel eingesteckt worden. Ich habe das dann zusammen mit dem Admin ausprobiert. Ab 1 Meter funktionierte es "meistens", also mit geringen Paketverlusten, ab 2m ganz ohne Paketverluste.

Daher empfehle ich DRINGEND zwischen aktiven Geräten 2m (oder längere) Kabel zu benutzen. Kürzere Kabel nur bei Patchfeldern wo noch mehr Kabel dazu kommt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Minimal. Da sich das Signal fast mit Lichtgeschwindigkeit (Update: ca. 2/3 der Lichtgeschwindigkeit, trotzdem massiv viele Nullen) im Kabel bewegt, kannst dir ausrechnen, wie lange es für die zusätzliche Strecke braucht. Zur Orientierung: Ein Datensignal braucht 18,6ms von London nach New York. Dementsprechend kannst dir denken, was da 2m Kabel ausmachen ;)

Die Verzögerungen kommen durch Knotenpunkte in der Netzstruktur. Wenn du also zum Beispiel einen Repeater oder einen Router und ein Modem getrennt voneinander oder sowas hast, dann wirkt sich das unter Umständen negativ auf den Ping aus. Das Kabel nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite in einem Telekommunikationskonzern
Nils123665  28.04.2021, 23:23

ehm, er redet von normalen LAN kabeln die mit Kuper, also Elektrischen Signalen funktionieren

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Eine Besserung bei 15m oder 0.75m hinsichtlich Ping wirst du nicht haben. Ethernetkabel sind bis 100m spezifiziert. Bei längeren Kabeln kann es zu Signalverfälschung bzw. -störungen kommen und dazu führen, dass Pakete neu gesendet werden müssten. Das wäre eine Auswirkung auf den Ping.

Im Heimgebrauch ist das aber unüblich und daher kannst du jedes übliche Kabel nehmen, ohne es am Ping zu spüren.

Bei einer Ausbreitungsgeschwindigkeit mit Lichtgeschwindigkeit 300.000 km/s betragen die Laufzeiten

  • 0.75m: 2.5 ns
  • 15m: 50 ns

Der Ping wird in Millisekunden gemessen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterstudium Elektrotechnik - Schwerpunkt Embedded Systems

Die Signalausbreitung in TP-Kabeln liegt in der Gegend von zwei Dritteln der Lichtgeschwindigkeit. Lichtgeschwindigkeit ist rund 300.000 km/s.

Es wäre nämlich toll wenn der Ping z.B. in Videospielen um ca. 2-3 ms runtergehen würde.

Überschlagsrechnung: Wenn 15 m Kabel schon für 2 ms Unterschied sorgen würden, dann hätten wir von einem Kilometer rund 140 Millisekunden Verzögerung, bei 100 km Distanz wären wir also bei 14 Sekunden. Und da haben wir noch gar nicht einberechnet, dass auf so eine Distanz diverse Switches, Router, Repeater usw. notwendig sind.

Klingt das für dich plausibel?

Rechne es aus. Elektronen bewegen sich mit annähernd Lichtgeschwindigkeit.

Also Dein Signal bewegt sich in Kupfer mit 200000km/s. Meinst Du, dass es da zu merkbaren Unterschieden kommt?