Küchenkauf - Was würdet ihr machen?
Ich habe eine Küche bestellt. Sie passt lt. Aufmaß leider nicht in dem Raum und ich habe keine hinnehmbare Anpassungsvorschläge bekommen. Das Küchenstudio wollte die Küche ursprünglich umplanen, zwei Tage später verlangte es aber Abnahme. Seitdem macht es mir Druck ohne Ende. Ich will gar nichts mehr mit denen zu tun haben (die bestellte Küche passt ja nicht), sie wollen aber 40% der Kaufsumme, um den Vertrag zu stornieren (im Vertrag ist leider nichts diesbezüglich geregelt). Ich bin total am Verzweifeln und finde keinen Anwalt, der mir helfen kann/will. Ich habe schon 20 Kanzleien angerufen, ich kann nicht mehr.
Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Die Küche produzieren lassen, Unmengen an Geld zahlen, wochenlang ohne Küche sein und es dann mit Schadensersatz/Rücktritt versuchen? Das sollte funktionieren, die Mängel wären geschätzt mind. 10%. Ich würde sicherlich Anwalt brauchen, aber dann wäre es für sie ein Standardfall.
Habe ich bessere Optionen? Ich kann mir zwar vorstellen, dem Küchenstudio zu zahlen, um diesen Alptraum hinter mir zu haben, aber doch keine 40% der Summe. Und es ist leider völlig unmöglich, mit denen zu reden, da kriegt man nur Druck und Verachtung entgegen.
2 Antworten
Sie passt lt. Aufmaß leider nicht in dem Raum und ich habe keine hinnehmbare Anpassungsvorschläge bekommen.
Wer hat das Aufmaß erstellt?
Das Küchenstudio wollte die Küche ursprünglich umplanen, zwei Tage später verlangte es aber Abnahme.
Meinst Du mit Abnahme die Fortsetzung des Vertrages?
...sie wollen aber 40% der Kaufsumme, um den Vertrag zu stornieren (im Vertrag ist leider nichts diesbezüglich geregelt).
Das ist oft so, bei vielen Möbelherstellern.
Also erstmal: Wer hat das Aufmaß verbockt, Du oder die?
Und diese Zustimmung zur Produktion hast Du aber nicht gegeben.
Dann sind die 40% Stornokosten maßlos übertrieben.
Das finde ich auch... jedenfalls werde ich sie nicht ohne Nachweis akzeptieren.
Küchenstudios haben aber schon sehr hohe Gewinne... und das heißt, dass auch die Stornokosten sehr hoch sein werden. Und das finde ich so ungerecht für eine Küche, die nicht passt. Ich hatte erwartet, dass man sie "einfach" anpassen wird. 😞 Tja, so ist es, wenn man keine Erfahrung hat.
Was würdest du an meiner Stelle tun?
Wenn die aus produktionstechnischer Sicht das Möbel nicht herstellen können, dann geht es nicht. Da hilft kein jammern.
Wenn die noch nicht in Produktion waren (geht ja auch nicht) dann können sie keine 40 % verlangen. Lächerlich.
Ich würde beharrlich auf Vertragsrücktritt bestehen, weil die suggeriert haben, das eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann. (Umplanung)
Im zweiten Schritt würde ich entweder ein neues besseres Stornoangebot akzeptieren oder einen Rechtsanwalt beauftragen.
Meine Schmerzgrenze wäre bei 10%, das würde ich denen aber niemals sagen.
Ich danke für die hilfreichen Tipps und Erfahrungen
Wieso bestellt man eine Einrichtung, die nicht passt? In solchen Fällen muss eine Anpassung doch zumindest Bestandteil des Kaufvertrags sein. Mündliche Äußerungen des Küchenstudios sind leider gar nichts wert. Sowas wird normalerweise ausgemessen und dann passend geliefert. Und dann kann man auch reklamieren, falls irgendetwas nicht passt. Wenn du den geplanten Umbau der Küche nicht irgendwo schriftlich festgehalten hast, dann wird das wohl schlecht aussehen.
40% halte ich allerdings für völlig übertrieben, die haben doch mit Sicherheit noch gar nichts produziert.
Es ist tatsächlich nichts produziert worden. Nur gemesen. Sogar die Planung halte ich nicht für "erledigt".
Anpassung ist theoretisch Bestandteil vom Vertrag, praktisch gibt es leider keine Anpassungsmöglichkeiten, die für mich in Frage kommen. Jedenfalls wurde es mir eindeutig (natürlich nur mündlich) gesagt, dass es nicht geht, weil die Teile vorgefertigt sind und nicht in der benötigten Größe produziert werden können. Die angebotenen Lösungen waren ein ziemliches Gebastel, das ich nicht in der Wohnung haben will (z.B. abgesägte 2/3 von der einen Seite vom Schränk, wo ein Rohr verläuft, statt 5cm kleiner produzierten bzw. abgekürzten Schrank, wie ich das erwartet hatte).
Wieso ich das bestellt habe ich wohl egal. Ich habe erwartet, dass es passt bzw. sich anpassen lässt und war dumm/unerfahren genug zu unterschreiben. Was würdest du an meiner Stelle jetzt tun?
Aus welchem Grund man bestellt, das ist natürlich nicht egal. Sollte sowas vor Gericht gehen, dann ist es schon interessant, ob man das mit Kenntnis über entsprechende Mängel bestellt hat, oder ob man einfach über den Tisch gezogen wurde und gar nichts davon wusste.
Ich denke mal, für eine Forderung von 40%, da müsste der Verkäufer schon einen entsprechenden Schaden nachweisen. Das wird er vermutlich nicht können.
Aber ohne anwaltliche Hilfe wirst du aus der Sache vermutlich kaum rauskommen. Die Frage ist, ob die bei nicht vorhandener Leistung überhaupt irgendeine Art Gebühr verlangen können.
Ein Verkäufer darf schon Schadensersatz verlangen, wenn die Abnahme verweigert wird. Aber offensichtlich muss er dafür den Schaden beziffern und nachweisen.
Ich habe natürlich nicht bestellt mit dem Wissen, dass es Probleme gibt, ich bin ein ganz normaler Mensch, der neue Küche braucht und diese haben wollte. Ich habe aber z.B. mehrere Tage nach der Unterschrift festgestellt, dass die Skizzen mit den Maßen Teil vom Kaufvertrag sind (Seiten 10+, bei Unterschrift auf S. 9), obwohl ich sie erst nach Unterschrift bekommen habe und davor gar nicht gesehen hatte. Klar hätte ich nicht unterschrieben, wenn ich die im Voraus kannte und überprüfen konnte, aber das kann ich niemals beweisen. Über die Absurde/Lügen rund um die Küche kann ich inzwischen ein Buch schreiben.
Ja ja das gibt es schon, damit kommst du aber doch niemals auf 40%.
Macht aber schon einen Unterschied, ob man bei einer 10.000 €-küche dann 4000 € zahlt oder vielleicht nur 500 €. Letzteres kann man vielleicht noch als teures Lehrgeld verbuchen und verschmerzen.
Nur 5-10%? Ich rechne da schon mit mehr. Aber 40% finde ich dennoch zu viel.
Ja, 500 und auch 1000 wären etwas völlig anderes. Es ist aber leider völlig unmöglich mit dem Verkäufer zu reden. Er will möglichst alle 10k haben, ohne etwas zu tun.
Also ich hatte mal ähnliches vorliegen. Die Möbelhäuser hauen erst einmal eine Forderung raus. Manche zahlen, andere nicht. Wird ein Anwalt eingeschaltet und ein Prozess rückt näher, knicken die meisten Hersteller ein, weil sie die Kosten haarklein nachweisen müssen. Dann folgen Friedensangebote die um die 5-10 % liegen.
Ich finde leider keinen Anwalt. 😞 Die 1-2 mit denen ich geredet habe, meinten, dass ich sehr schwer nachweisen kann, dass die Küche nicht passt und mich eigentlich mit dem Verkäufer einigen können sollte.
Fürs erste haben sie natürlich Recht, man kann die Küche (und jede Küche) ganz sicher irgendwie in dem Raum einbauen. Aber ich will letztendlich nicht alle Schränke mit unterschiedlicher Tiefe und Höhe haben oder sonst ein Gebastel mit abgesägten Schränken.
Aber ich sehe nicht, wie ich mich ohne Anwalt mit denen einigen können sollte...
Das ist doch egal, ändert nichts an der jetzigen Situation.
Dennoch... Meine Maße waren richtig, aber teilweise unvollständig. Ich hatte z.B. die Höhe nicht gemessen und wurde auch nicht danach gefragt. Ich bin davon ausgegangen, dass da wo jetzt ein hoher Schrank steht auch später ein hoher Schrank stehen kann. Ich habe nicht erwartet, dass der Schrank nicht kleiner/gekürzt werden kann.
Mit Abnahme meine ich die Zustimmung, die bestellte Küche in dieser Form zu produzieren und abzunehmen.