Kontrollsüchtig
Wir sind hier von einer Hölle in die nächste gezogen- unser Vermieter wohnt gleich nebenan,beide schon etwas älter.Damit habe ich auch kein Problem,jedoch sehr mit deren Kontrollsüchtigkeit und Putzwahn.Mal eine Frage an euch - wie wird man so furchtbar kontroll und putzsüchtig.Heißt sie geht mehrmals am Tag am Haus vorbei und schaut sich die Häuserfront an,unseren Eingang. Dann hat sie vom Badezimmerfenster aus unseren Balkon im Blickfeld - ständig geht ihr Blick vom Balkon übers Dach zu unserem Wintergarten.Jetzt ist die Wohnung wirklich schön - viel Platz und auch jeder hat seinen eigenen Bereich, aber ich bekomme Magenprobleme und würde gern wieder in meine alte Heimat ziehen.Da sind die Mieten allerdings sprunghaft angestiegen. Mein Mann hat Neuropathie und wenn wir das nicht in den Griff bekommen,kann er wahrscheinlich in ein paar Jahren keine Treppe mehr laufen.Ich bitte hier um gute Antworten und Tipps,weil mir das alles zuviel wird.Soll ich andere Wohnung jetzt suchen oder noch warten? Kennt ihr eine Stelle,wo ich nachfragen könnte wegen Beratung?Also ich bin jedenfalls drauf und dran auszurasten. Normal bringt mich nicht so leicht was aus der Ruhe,aber ich werde wahrscheinlich krank von allem hier.Fühle mich wie im Knast.Danke sehr für Antworten.
14 Antworten
Man kann alles ins Extreme verkehren. Man lebt da am besten nach Paracelsus: "Allein die Dosis macht das Gift." Auch im Buddhismus ist die Lehre, dass der Mittelweg das Beste ist. Ich bin zwar kein Buddhist oder besonders esoterisch veranlagt, aber manche Sachen funktionieren einfach und sind gut durchdacht. Yoga und Meditation sind super! Auch für die Einstellung. Oder schlicht für die tägliche Dosis körperliche und geistige Gesundheit. Lies mal diesen Artikel:
http://www.stern.de/wissen/mensch/meditationsforscher-achtsamkeit-veraendert-das-gehirn-662478.html
Über positives Denken habe ich erst letztens einen Artikel im Spiegel gelesen. Paradoxerweise sind Leute, die positiv denken, statistisch meist gesünder, weil sie eher Kontroll- und Vorsorgeuntersuchungen machen lassen - sie neigen dazu, sich Problemen zu stellen, weil sie zuversichtlich sind, sie lösen zu können. Statt abzuwarten, bis es so schlimm ist, dass man keine Wahl mehr hat, weil man so eine Angst vor dem Ergebnis hat und sich eben schon im Vorfeld verrückt macht. Wenn man Angst hat, einen Knubbel in der Brust zu finden, verdrängt man das eher jahrelang, statt das klären zu lassen und evtl schon früh etwas unternehmen zu können. Der typische Hypochonder wäre das Gegenteil davon: er schadet sich durch zu viele Arztbesuche, so dass man ihn kaum noch ernst nimmt, dazu überdosierte Vitamintabletten, zuviele Schmerzmittel etc.
Es ist eine Frage der Balance aus Kontrolle und Loslassen können - ein positiv denkender Mensch hat das Gefühl, nicht einfach nur Spielball der Mächte zu sein und empfindet auch Gesundheit oder Krankheit nicht nur als Schicksal, dass man eben akzeptieren müsste. Deshalb haben sie häufig auch weniger Probleme, weil sie sich eben auch bemühen, gut zu essen und fit zu bleiben. Das ist eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn jemand sehr negativ drauf ist, sieht er in allem nur einfach einen Fall von "typisch, immer habe ich Pech", und jede Kleinigkeit, die schief geht, ist nur eine Bestätigung, statt einfach...nun... Alltag. Wenn man eher positiv eingestellt ist, nimmt man kleinere Missgeschicke gar nicht so wahr. Entweder, man findet eine Lösung, oder wenn das nicht geht, akzeptiert es einfach als Teil des Lebens und putzt die Katzenkotze auf dem Teppich eben weg und fertig.
Aber wie gesagt, in extremo ist alles am Ende schlecht. Man kann es auch übertreiben mit dem positiven Denken und zu große Risiken eingehen. Selbstüberschätzung ist da eine häufige Nebenwirkung. Zum Beispiel, wenn ein Raser auf der Autobahn die Kontrolle über den Wagen verliert.
Die Leute in deinem Beispiel hatten wohl solche psychischen Probleme, wenn sie das Buch so falsch interpretieren, dass sie nichts Konkretes mehr gegen eine Krankheit unternehmen. Oder haben nur nach einer Entschuldigung gesucht, weiterhin negativ eingestellt sein zu können. Diesmal eben gegenüber Ärzten.
Es ist wichtig, sich nicht verrückt zu machen. Sich immer Sorgen zu machen und sich von Kleinigkeiten stressen zu lassen, schwächt das Immunsystem ja. Man schläft dann ja auch schlechter, weil man nicht mehr richtig abschalten kann. Viele fangen dann auch an, zu trinken, um besser einschlafen zu können, weil das ja immerhin legal ist. Im Gegensatz zu großen Packungen Schlaftabletten, die man nicht so einfach bekommt. Man wird dann schneller krank und hat dann noch eine Sorge mehr.
Und am Ende sitzt da der Alkoholiker mit chronischen Gesundheitsbeschwerden wie Rücken arbeitslos in der Kneipe und schimpft auf "die da oben", nur weil er immer alles so negativ gesehen hat. Auch das ist eine selbsterfüllende Prophezeiung. ^^
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute.
P.S.: Was diejenigen betrifft, denen scheinbar alles Gute zufällt: sie machen nur den Eindruck, weil sie eben den schönen Seiten in ihrem Leben besonders viel Aufmerksamkeit widmen. Ich verstehe zB nicht wirklich, wieso es heißt, das "Wetter wäre schlecht", wenn es allenfalls ungeeignet zum Sonnenbaden ist. Wenn es regnet, finde ich das genauso gut wie Sonnenschein, weil die Luft dann so gut riecht, man den Garten nicht extra wässern muss und das Auto wieder entstaubt wird. :D
Sry, ich wollte das eigentlich bei deiner anderen Frage posten über "Positives Denken". Aber passt ja auch hier irgendwie. Du solltest mal zum Arzt gehen wegen dem Knastgefühl und deinen Depressionen.
Ich versteh das Problem nicht. Wieso fühlst Du Dich kontrolliert? Lass sie doch gucken, wohin sie wollen. Ihr habt doch nichts zu verbergen. Freu Dich über die schöne Wohnung.
Dass Du in Deine alte Heimal zurück willst, hat ja mit Deinen Vermietern nichts zu tun. Außerdem kann Dein Mann jetzt noch Treppen steigen. Was in ein paar Jahren ist, wirst Du dann sehen. Du machst Dich selber fertig.
Wer kann garantieren, dass es woanders besser is!?...weil es immer Menschen geben wird, deren Leben irgendwann mal verlorengegangen is. Und weil sie kein Eigenes mehr haben, versuchen sie sich deswegen vielleicht immer wieder in die Privatsphäre anderer einzumischen, um sich lebendig fühlen zu können. Und ohne ihren Kontroll-und Putztick hätten die wahrscheinlich garnix und keine Orientierung mehr. Wichtig is...dass ihr deren Probleme nicht zu euren macht und dass ihr euch mit genügend Abstand davor bewahrt. Und wie das am Besten funktioniert wird sich in der Geduld und nicht im Ausraster zeigen. Und warum sollte man zu einem Vermieter 'ne persönliche Bindung aufbauen, wenn es sich dabei doch nur um einen rein geschäftlichen Mietvertrag handelt!? Also Kopf hoch und es sich gutgehen lassen...unabhängig vom abstossenden Verhalten anderer. TOI TOI TOI UND ALLES GUTE!
Ich will dich mit meiner Antwort wirklich nicht beleidigen oder ärgern, aber ich wäre sowas von froh wenn unser Hausmeister so handeln würde. Mich nervt es sowas von sehr dass ich der Einzige bin der mal die Flurwoche einhält... Wobei aber das dauernde linsen in euren Wintergarten sicher was anderes ist, vielleicht einfach mal schön mit Spiegelfolie verkleiden, ich hab so eine als UV-Schutz und wenn es nicht gerade innen heller als draussen ist sieht man da garnichts durch. Die nehmen auch minimal Helligkeit weg (10% würde ich schätzen) und kosten mit ab ca. 5€ / qm auch nicht wirklich viel. Und wenn du dich jetzt wie im Knast fühlst dann rate mal wie sich deine Vermieter fühlen werden wenn du ihnen völlig legitim einfach mal den geliebten Spaß der Beobachtung eures Wintergartens nimmst, also ich würde mich dabei besser fühlen, auch wenn es (vielleicht) primitive "Rache" sein sollte. Wenn die Wohnung wirklich schön ist, wie du sagst, würde ich vielleicht wirklich nur nach nach einer Lösung gegen die unliebsamen Aspekte der Vermieter suchen.
Freu dich über deine schöne Wohnung . Lass die Kontrollsüchtige kontrollieren, ist doch gleichzeitig ein Schutz vor Einbrechern.