Kontakt zur Mutter abbrechen?
Hallöchen erstmal.
Ich bin im Moment in einer ziemlich miesen Situation.
Meine Mutter und ich haben ein sehr stark wechselhaftes Verhältnis und mittlerweile ist mir bewusst geworden, dass aufgrund des Kontaktes mit ihr, es mir selbst immer schlechter geht.
Entweder kommen nur Schuldzuweisung und wie Egoistisch und undankbar man ist. Dann 2 Tage später schreibt sie plötzlich wieder total lieb und bietet ihre Hilfe an. Dann bedankt man sich und dann plötzlich heißt es, dass man sich nicht für alles bedanken muss, weil es ja selbstverständlich ist.
Das ist jetzt ein Beispiel von vielen Situationen und dadurch, dass ich aktuell in Psychatrischer Behandlung bin, mischt sich selbst dort meine Mutter ein.
Vor einigen Tagen, war sie angepisst, weil ich es nicht für notwendig halte, ein Gespräch mit meinem Therapeuten zu 3-4 zu halten. Ihre Begründung war, dass sie ja wissen will, wie sie mir helfen kann usw.
Muss dazu sagen, dass ich in nem Monat 21 werde und ihr öfters gesagt hab, dass ich es mit ihr kommunizieren werde, wenn ich hilfe brauche oder denke, dass eine Information wichtig für sie wäre.
Sagen wir so, im großen und ganzen zieht sich mein kompletter Magen mittlerweile zsm. Sobald ich Kontakt mit ihr hab.
In einer Therapie hab ich bereits in der Gruppe darüber gesprochen und Mitpa waren geschockt bishin zu Fassungslosigkeit. Schlussendlich meinten einige+ die Therapeutin, dass es nach einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung klingt.
Ich könnte es mir bei meiner Mutter sehr gut vorstellen, da sie alle Punkte erfüllt und selbst keine leichte Kindheit hatte. Nur weiß ich auch nicht, wieviel ich von ihrem Verhalten mit der Begründung, dass sie selbst Depressionen usw. Hat noch entschuldigen kann. Selbst die paar Ohrfeigen oder das, wie sie es nennt "klaps" geben, hab ich entschuldigt, weil sie einfach überfordert mit mir war und ich wahrscheinlich es einfach verdient hatte Zwischendurch eine geknallt zu kriegen.
Und dann kommt das Problem:
Ich hab eine 9-jährige Schwester, die mir absolut alles bedeutet und auch der Grund ist, wieso ich versuche stabil zu werden, damit ich für sie einen Zufluchtsort erstellen kann. Da ich den damals nicht hatte und heute mit Traumatas und Borderline in der Klapse hocke. Also entweder brech ich den Kontakt ab und hab dann sehr wahrscheinlich keinen mehr zu meiner Schwester oder ich muss irgendwie versuchen meine Mutter auf Abstand zu halten, was irgendwie nicht funktioniert.
Selbst Gespräche, was wir beide verbessern könnten bringt absolut nichts. Für ein paar Wochen ist dann alles ok aber dann dreht sie sich komplett wieder.
Bin einfach übelst überfordert damit 🫠
Danke im voraus für die Antworten
14 Stimmen
Hast Du über diese Überlegung schon mit Deiner Therapeutin gesprochen?
Tatsächlich ja. Aber im Moment sind soviele akute Themen Da, dass es schwierig ist, sich auf dieses zu fokussieren. Evtl. Sprech ich das Thema nochmal in nem Einzel an.
10 Antworten
Sorry, falsch angeklickt
Sehr schwierig. An und für sich wäre radikaler Abbruch anzuraten, aber deine kleine Schwester stünde dann alleine da. Ich kann mir nicht vorstellen dass sie ihr die bessere Mutter sein kann als dir.
Ich sehe noch 2 Möglichkeiten. Deine Mutter lässt sich therapieren. Oder du erziehst sie. Bei jedem negativen Wort, das sie gegen dich richtet, sofort und ohne Diskussion aufstehen und gehen. Bei Telefonaten sofort auflegen. Auf anschreiben nicht antworten. Vielleicht versteht sie so, dass sie sich dieses Verhalten einfach nicht mehr leisten kann. Bisher hast du es dir gefallen lassen, jetzt eben nicht mehr. Mütter sind normalerweise lernfähig (inwieweit es deine ist kann ich nicht einschätzen), manche müssen dazu gezwungen werden, man muss ihnen die Augen öffnen.
Wenn gar nichts geht würde ich radikal den Kontakt für lange Zeit abbrechen.
Aber deine Therapeutin wird dir bei deiner Entscheidung behilflich sein. Zuallererst solltest du auf dich selbst schauen.
Ich wünsche dir alles Gute!
"dass es nach einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung klingt"
War nach paar Sätzen von dir ebenfalls mein erster Gedanke. Ich wollte auch für Kontakt abbrechen, stimmen. Aber wegen Sis musst du durchhalten bis sie eine eigene Bude hat. Außerdem kannst du bei deiner Sis Schadensregulierung machen weil du ja weißt wie Mom manipuliert usw. Du kannst das quasi entschärfen weil du ihr erklären kannst warum Mama so ist/macht und dass es keine Einbildung ist sondern Mama ist tatsächlich so verrückt. Usw.
Wenn du deine Sis alleine lässt, wird sie später sehr wahrscheinlich rumhuren und Abhängig sein. Kinder von Narzissten werden oft solche Erwachsene. Du MUSST also durchhalten.
Meine Ma war auch so bis ihr Gewalt gedroht hab, danach hatte ich plötzlich die beste Mom der Welt :D
Hat ihr aber nix genützt, hab trotzdem Kontakt abgebrochen. Hab jedoch keine Geschwister, daher easy.
Es ist sehr wichtig, daß Du selbst lernst, gut für Dich zu sorgen. Denn nur so kannst Du auch für Deine Schwester da sein, wenn sie Dich irgendwann brauchen sollte.
Bei dem großen Altersunterschied zwischen Euch kann es gut sein, dass sie viel weniger unter den Launen Eurer Mutter zu leiden hat.
Ich halte es für sinnvoll, dass Du erstmal auf Abstand zu Deiner Mutter gehst. Mit 21 bist Du volljährig, und kannst selbst entscheiden, ob Du Umgang mit ihr haben willst.
Solange Du in der Klinik bist, würde ich auch auf Telefonate und Nachrichten per WhatsApp mit ihr komplett verzichten.
Nach Ansage auch blockieren, denn sie wird es sicher nicht akzeptieren, die Kontrolle über Dich zu verlieren.
Falls sie Dir einen Brief schreiben sollte, diesen zusammen mit Deiner Therapeutin öffnen.
Sonst kommst Du nicht zur Ruhe, wirst immer wieder getriggert.
Als weiteres Ziel ist es nötig, ein Konzept für die Zeit nach der Klinik zu entwickeln, damit Du nicht sofort wieder in alte Muster zurückfällst.
Alles Gute für Dich,
Giwalato
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast so eine Antwort zu schreiben. Die hat mir auf jedenfall geholfen und mit dem Konzept ausarbeiten klingt tatsächlich sehr hilfreich.
Vielen Dank nochmal.
Versuch sie auf Distanz zu halten. Erzähl ihr nichts persönliches mehr, leg dir Zettel überall hin mit Notizen was du nicht erwähnen solltest. Direkten Fragen weichst du aus oder erfindest Notlügen. Ein Narzisst ändert sich nicht, egal wie nett sie zwischendurch ist. In drei, vier Jahren ist deine Schwester alt genug um vielleicht heimlich zu dir Kontakt zu halten so das du den Kontakt zu deiner Mutter komplett abbrechen kannst. Meine Mutter ist vermutlich auch narzisstisch, vor solchen Menschen muss man sich schützen, sonst machen sie dir das ganze Leben kaputt.
Ich halte es für sehr wichtig, dass Du als erstes stabil wirst. Davon würde auch Deine Schwester profitieren, weil Du dann mehr geben kannst, als wenn es Dir schlecht schlecht. Da ist es hilfreich, nichts zu machen, was Dich belastet. Tut Dir der Kontakt zu Deiner Mutter nicht gut (ich kenne das aus eigener Erfahrung - sowohl als Tochter, als auch als Mutter, habe selber eine Depression), kann eine (vorübergehende) Distanzierung hilfreich sein. Es muss ja nicht für immer sein.
Ist die psychische Erkrankung diagnostiziert oder eine Vermutung Deiner Therapeuten. Letzteres fände ich seltsam, weil so eine Ferndiagnose gar nicht möglich ist.
Ich habe es meinen Eltern per Brief erklärt, weil ich so nicht in die Konfrontation mit ihnen kam. Dort habe ich - nicht mit Angriffen, sondern nur Ich-Botschaften) meine Situation erklärt, sie haben es dann so akzeptiert.
Meine Tochter hat dagegen den Cut gemacht, ohne mir zu erklären warum. Nach Jahren kam heraus, dass sie das zum Selbstschutz gemacht hat, weil sie es nicht mehr ertragen konnte, mich so krank zu erleben. Dass war wirklich sehr hart für mich.
Inzwischen haben wir aber auch wieder ein sehr gutes Verhältnis. Sehr hilfreich waren nach der Pause moderierte Treffen. Also ein Psychologe hat das Gespräch "überwacht".
Ob das bei Dir auch so funktionieren wird / kann, kann hier niemand vorhersagen.
Unserer Familie haben diese Auszeiten auf jeden Fall geholfen.
Dir gute Besserung!