Konsum als Vorraussetzung?


24.05.2024, 23:46

Diese Frage ist keine negative Kritik, sondern hat mich lange Zeit beschäftigt und ich habe mir sie nie erklären können. Ich bin überzeugt davon, dass die Arbeit der Streetworker so deutlich mehr Wirkung hätte und auch deutlich mehr Menschen die Hilfe von Streetworkern annehmen würden / könnten

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Als mein Mann zur Therapie war, nahm ich an einem Angehörigenseminar teil. Da ich damals schon 'einige 24 Stunden' an einer Selbsthilfegruppe für Angehörige teilnahm, wusste ich 'wie Angehörige ticken'. Die Therapeutin, die keine Selbstbetroffene war, versuchte verzweifelt, eine Aussage aus einer Teilnehmerin rauszukitzeln. Es gelang ihr nicht. Schließlich stellte ich die Frage so, dass die Teilnehmerin das antwortete, was die Therapeutin hören wollte.

Vor einige Jahren durfte ich am Deutschen Suchtkongress in Berlin teilnehmen. Es ist für mich erschreckend, wie Fachleute versuchen, Süchtigen zu helfen.

Vor einigen Jahren habe ich an einem partizipierenden Forschungsprojekt teilgenommen. Es gibt - leider nur wenige - Ansätze, dass Fachleute und Selbstbetroffene zusammenarbeiten.


Zweistein2k22 
Fragesteller
 26.05.2024, 01:29

Die Logik versteh ich einfach nicht.

Dass es überhaupt Unterstützung in der Form gibt und nicht jeder seinem Schicksal überlassen wird, getreu dem Motto "Das hast du dir selber eingebrockt"... dafür bin ich sehr dankbar. Am wertvollsten und hilfreichsten waren die Gespräche und der Austausch von Erfahrungen und Tipps untereinander.

Das ist für mich beinahe so, als bestünde das Dr. Sommer Team in der Bravo ausnahmslos aus Jungfrauen xD

In der Psychatrie gibt es neuerdings einen neuen Beruf, der sich Genesungsbegleiter nennt und für diesen Beruf ist es eine Vorraussetzung, mindestens eine schwere psychische Krankheit bewältigt, sowie eine Therapie abgeschlossen zu haben.

Den Ansatz find ich super!

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Ille1811  27.05.2024, 12:20
@Zweistein2k22
Am wertvollsten und hilfreichsten waren die Gespräche und der Austausch von Erfahrungen und Tipps untereinander.

Da stimme ich dir absolut zu. Aber hör dich mal um: Die Leute 'denken', dass etwas, was kostenlos ist, nicht hilfreich sein könne.

Jim Orford und Praxisexperten wie Claudia Chodzinski und Jens Flassbeck forschen zu Angehörigen. Auch Dr. Dirk Kratz ist an dem Thema dran.

Die Ergebnisse des partizipierenden Forschungsprojekts sind auf der Webseite der Uni Hildesheim, aber leider für Außenstehende dort nicht mehr abrufbar.

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Zweistein2k22 
Fragesteller
 28.05.2024, 14:11
@Ille1811

Gibt aber sowas wie waybackmaschine :)

Macht Gelöschtes wieder sichtbar.

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