Kommunismus?

7 Antworten

Die Idee ist ja nett gemeint. Es ist sozial, alle sollen profitieren usw. Jeder ist gleich. Aber nicht die Idee muss gut sein sondern das Ergebnis.

Das Problem ist die Umsetzung, weil es bedeutet den Markt zu regulieren. Wenn du den Unternehmern ihr Geld wegnimmst, dann rennen sie dir davon und versuchen ihr Glück in einem anderem Land. Und selbst wenn nicht, sobald du anfängst die Unternehmen zu regulieren, wirtschaften sie nicht mehr effizient genug um Preise niedrig halten zu können. Es wird alles teurer.

Die Leute verarmen in Sozialistischen Systemen. Da kannst du alle kommunistischen mit kapitalistischen Länder vergleichen. Es ist eben kein kommunistisches Wirtschaftssystem das sich ein Ökologie ausgedacht hat.

Der zweite Grund ist, dass du solche Regulierungen ja zentral steuern musst. Du hast wegen der Zentralisierung automatisch eine totalitäre Struktur welche früher oder später, wenn nicht gleich im vornherein korumpiert wird und zu einer Diktatur wird.

Du kannst also Kommunen nur im kleinen machen wo jeder jeden kennt und sich von sich aus hilft. Als Staatsform funktioniert das nicht. Soziale Marktwirtschaft ist da also ein guter Kompromis, der so viel Sozialismus zulässt ohne zu viel Schaden zu verursachen.

Also grob aufgebrochen ist Kommunismus ja der Wunsch, den Kapitalismus zu zerschlagen und alle Güter des Landes allen zugänglich zu machen. ……..

Genau das ist das Problem!
Dein Eigentum soll allen zugänglichen gemacht werden, denn „EIGENTUM IST DIEBSTAHL“.

Die Verwalter deines Eigentums müssen natürlich hundertprozentig treue Kommunisten sein, die dann sorgsam deine Habseligkeiten an andere verteilen.
Theoretisch gehört dir alles auf der Welt, aber praktisch mußt du zuerst einen Antrag stellen auf eine gewünschtes Gratisgerät und dazu noch ein Formular einreichen, ob du überhaupt berechtigt bist dieses Gerät anzufordern.
Bei jeder Dienststelle muss du natürlich stundenlang Schlange stehen, um dann Nacht Tagen zu erfahren, daß genau dieses Gerät nicht verfügbar ist.

Die Furcht vor Kommunisten hat historische, politische, soziale und kulturelle Ursprünge und variiert in Intensität und Ausprägung je nach Land und Zeitraum.

  • Kalter Krieg
  • Historische Ereignisse: Die Umsetzung des Kommunismus in verschiedenen Ländern, wie der UdSSR unter Stalin, China unter Mao Zedong oder Kambodscha unter den Roten Khmer, führte zu schweren Menschenrechtsverletzungen, Massenverhaftungen, Zwangsarbeit, Hungersnöten und politischen Repressionen.
  • Propaganda und Rhetorik: Während des Kalten Krieges nutzten sowohl die USA als auch die UdSSR Propaganda, um die eigene Ideologie zu fördern und die des anderen zu diskreditieren. Die sowjetische Propaganda stellte den Kapitalismus als ausbeuterisch und ungerecht dar, während die US-Propaganda den Kommunismus als totalitär und repressiv darstellte.
  • Antikommunistische Gesetze und Verfolgung: In einigen Ländern wurden während des Kalten Krieges und auch davor antikommunistische Gesetze erlassen und kommunistische Aktivisten verfolgt. Dies trug zur Schaffung einer Atmosphäre der Angst und des Misstrauens gegenüber kommunistischen Ideen bei.
  • Angst vor Verlust persönlicher Freiheiten

jeder der hart für sein geld arbeitet fürchtet sich da ein stück weit davor, weil die harte arbeit einfach gesagt dann für nichts ist. warum sollte jemand viel arbeiten wenn die leute die das nicht tun das gleiche bekommen. das ist mal so der grund gedanke.

um kommunismus als politische richtung zu bekommen, muss alles was mit dem kapitalismus zu tun hat zerschlagen werden. also auch die komplette wirtschaft im land - alles muss verstaatlicht werden, damit es keine konkurrenz zwischen unternehmen gibt. da es aber mehr als genug leute gibt, die dagegen sind (eben weil sie viel arbeiten/viel geld haben) braucht es mind 1 person die die macht hat, alle leute dazu zu zwingen da mitzuziehen. wenn die gesellschaft da nicht komplett mit macht, kannst du so einen großen wandel nicht umsetzen.

diese eine person, die also so viel macht haben muss, um alle anderen dazu zwingen zu können da mit zu machen müsste als letzten schritt, diese macht aufgeben, damit auch diese person ist wie alle anderen. da menschen aber süchtig nach macht sind, vor allem wenn man so eine immense macht hat, gibt es vermutlich keinen menschen auf der welt, der das wirklich machen würde. und selbst wenn, gibt es noch immer die menschen, die nur mitziehen, weil sie dazu gezwungen werden. wenn aber niemand mehr da ist, der sie dazu zwingt, haben sie keinen grund da mit zu ziehen. also würden sie wieder anfangen, gegen den kommunismus zu arbeiten.

damit kommunismus funktioniert, müsste jeder mensch das gut finden und sein leben danach ausrichten. aber menschen sind individuen und es ist absolut unrealistisch eine komplette gesellschaft zu gestalten

Von Experte Norjakeista bestätigt

Der Kommunismus ist eine Gesellschaftsform, die auf Gemeinbesitz, Auflösung der Arbeitsteilung und kollektiver Entscheidungsfindung beruht, um die wirtschaftliche Produktion an die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse anzupassen statt an die Maximierung von Profiten einer privilegierten Klasse.

Für die absolute Mehrheit der Menschheit, die unter Ausbeutung, Armut, Unterdrückung, Imperialismus, Krieg, Krise und Umweltzerstörung leidet, wäre der Kommunismus natürlich eine bessere Alternative. Wie du richtig festgestellt hast, hat hingegen ein objektives Interesse an der Erhaltung des Kapitalismus nur die kleine Minderheit von kapitalistischen Unternehmern, die vom derzeitigen System profitiert.

Gerade weil diese Klasse der Kapitalisten aber die wirtschaftliche und gesellschaftliche Macht auf sich konzentriert, hat sie auch die Möglichkeiten, unter der breiten Bevölkerung Rechtfertigungen für ihre privilegierte und herrschende Stellung zu streuen, mit anderen Worten Ideologie und Propaganda zu verbreiten. Mit kapitalistischer Ideologie ist man z.B. in der Schule oder in den Massenmedien ständig konfrontiert und auch die übrigen Antworten hier geben solche Vorstellungen wieder, wie z.B. folgende:

  • dass der Kapitalismus Leistung belohnen würde und jeder reich werden könnte, wenn er sich nur genügend anstrengt. Tatsächlich basiert immenser Reichtum nicht auf der eigenen Arbeit, sondern auf der Ausbeutung der Arbeit anderer Menschen. Die Chance, tatsächlich aus bescheidenen Verhältnissen in den Club der Reichen aufzusteigen, ist verschwindend gering, trotzdem bringt diese Aussicht viele Leute dazu, sich selbst mit ihren Ausbeutern zu identifizieren und aus diesem Grund z.B. Vermögenssteuern abzulehnen, obwohl sie selbst davon profitieren würden.
  • dass der Kapitalismus schon immer existiert hätte und der menschlichen Natur entsprechen würde - hat er nicht und tut er nicht. Kapitalismus und mit ihm profitorientiertes Wirtschaften und Lohnarbeit sind in Europa erst seit wenigen Jahrhunderten vorherrschend und wurden in anderen Erdteilen noch später eingeführt. Die menschliche Natur ist eben nicht festgelegt, sondern wird von den gesellschaftlichen Bedingungen geformt. Im Kapitalismus werden Eigenschaften wie Gier und Egoismus stärker an die Oberfläche gekehrt und gefördert als Solidarität und Kooperation, zu denen der Mensch ebenfalls fähig ist. 
  • dass Kommunismus mit stalinistischer Diktatur gleichzusetzen ist - ist er nicht. Die Oktoberrevolution in Russland erzeugte eine bisher noch nie dagewesene Form der Rätedemokratie und Rechte für Frauen und nationale Minderheiten. Dass diese Errungenschaften nicht von Dauer waren und die Rätedemokratie durch die stalinistische Diktatur abgelöst wurde, war nicht eine unvermeidbare Folge des kommunistischen Programms, sondern der spezifischen damaligen Bedingungen, d.h. der Armut Russlands, der Zerstörung und Entvölkerung des Landes nach Welt- und Bürgerkrieg und der globalen Isolation nach dem Scheitern der Revolutionen in den stärker industrialisierten Ländern wie Deutschland. Die kapitalistischen Großmächte haben durch den Versuch, die junge Sowjetunion militärisch zu zerschlagen, selbst ihren Teil dazu beigetragen, sie zu einem autoritären Staat umzuformen.
  • dass der Kapitalismus sich bändigen lassen würde, z.B. in Form einer "sozialen Marktwirtschaft". An den grundlegenden Spielregeln und Widersprüchen ändert auch ein Grundmaß von sozialer Absicherung nichts, dadurch kann die Zunahme der Ungleichheit nur verlangsamt werden, aber nicht aufgehalten oder umgekehrt, und auch Krisen und imperialistische Kriege bleiben unvermeidlich. Zudem sollte man sich vor Augen führen, dass alle sozialen Regelungen in harten Kämpfen vom Kapitalismus errungen wurden und in Momenten der Schwäche der Arbeiterbewegung deshalb auch wieder verloren gehen können, wie es in Deutschland im Zuge des Neoliberalismus seit den 80er Jahren der Fall ist.

Überall dort, wo die Menschen diese Täuschungsversuche durchschaut haben und sich gegen ihre Ausbeutung und Unterdrückung organisieren, wechselt die herrschende Klasse die Strategie zu offener Gewalt, z.B. wenn die Polizei Streiks und Demonstrationen auseinanderjagt oder Hausdurchsuchungen bei linken Aktivisten durchführt.

Wenn die Möglichkeit eines kommunistischen Umsturzes tatsächlich greifbar erscheint, schrecken Kapitalisten aber auch nicht davor zurück, die Gewalt bis ins Unermessliche zu steigern, z.B. als die USA 1965-1966 in Indonesien die Ermordung von 500.000-1.200.000 Kommunisten, Gewerkschaftern und Minderheiten unterstützte; oder als sich die herrschenden Klassen in Italien, Deutschland und anderswo in den 20er und 30er Jahren mit den Faschisten verbündeten, um die Arbeiterbewegung durch millionenfache Folter und Mord zu zerschlagen; oder als die ehemaligen Kolonialmächte und die USA in den Ländern des globalen Südens eingriffen, um sozialistische Präsidenten zu stürzen, linke Bewegungen zu zerschlagen und rechte Militärdiktaturen einzusetzen (siehe z.B. Operation Condor).

Diese lange Reihe von gewaltsamen Niederlagen lässt viele Menschen die Hoffnung verlieren, dass eine andere Gesellschaft möglich ist, auch wenn sie den Kapitalismus ablehnen.