Kollege nimmt "Du" zurück. Wie soll ich mich verhalten?
Wir arbeiten in einem Design-Studio. Ein Arbeitskollege im anderen Flur, mit dem ich inhaltlich zusammenarbeite (er schickt mir Entwurfsskizzen zu, ich schicke ihm CAD-Zeichnungen zu, etc.,) fängt nun an, mich zu Sietzen und fordert es auch ausdrücklich ein, dass ich ihn nun Sietzen soll, obwohl wir bis jetzt 2 Jahre lang per Du waren. Hintergrund sind inhaltliche Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen zu diversen Designthemen. Er will mehr Moderne, ich will mehr Retro-Stil. Interessant ist, dass es keine Hierarchie zwischen ihn und mir gibt, zumal wir organisatorisch zu verschiedenen Unternehmenseinheiten (innerhalb der gleichen Firma) gehören. Bis jetzt Dutze ich ihn trotzdem weiter, er will aber gesietzt werden. Wie soll ich mich verhalten?
9 Antworten
Wenn er möchte, dass du ihn siezt, solltest du das auch machen. Du machst mit deiner Sturheit die Sache nur noch schlimmer.
Manchmal ist es wirklich besser, beim "Sie" zu bleiben. Ich hatte mal einen Handwerker, der mir über Jahre hinweg die Wohnung renovierte. Solange wir beim "Sie" waren, war es ok. Dann bot er mir das "du" an und behandelte mich respektlos. Arbeitete schlampig und hielt mich mit den Reparaturen hin. Da habe ich auch das "Sie" wieder eingefordert, mit der Begründung, durch das "Du" habe er sämtlichen Respekt verloren.
Sietze ihn, demonstrativ, so wie der Tölpel es haben will. Das ist übrigens eine schäbiges Verhalten von ihm und zeugt nicht gerade von Selbstwusstsein und Charakter! Deshalb sind persönliche Verbindungen innerhalb vom Arbeitsumfeld immer problematisch, wenn die Sache in die Brüche geht, aber die Erfahrung muss man selbst machen, ich habe sie einst auch gemacht.
Na ja, er möchte so eine gewisse Distanz aufbauen, nachdem Ihr Euch offensichtlich nicht mehr so einig seid bzw. halt verschiedene Auffassungen habt. Wo ist jetzt das Problem, an Deiner Stelle würde ich ihn halt in Zukunft einfach siezen und gut ist...
Ich würde nochmals das Gespräch suchen und fragen, wie so eine fachliche Auseinandersetzung so tief in den persönlichen Bereich einbringen kann, dass man sich ja schon fast beleidigt fühlt. Was das Siezen anbelangt, kannst du dagegen natürlich nichts tun. Wenn er gesiezt werden möchte, hat er einen Anspruch darauf. Ich finde es aber persönlich sehr schade, wenn man das ganze nicht klären könnte. Ich meine, wie albern ist das denn dass jemand plötzlich wieder gesiezt werden will, weil man eine fachliche Auseinandersetzung hatte?
Wenn es ihm so wichtig ist, würde ich ihn Siezen. Das deutet ja nicht gleich darauf hin das ihr euch nicht gut versteht oder nicht klar kommt. In "Buisness-Kreisen" ist es üblich sich mit Sie anzusprechen, selbst im lockeren Umgang.
Doch, das ist üblich, wenn man sich verkracht.
Sowas würde ich dann aber auch nie mehr rückgängig machen wollen, weil ich das für einen schäbigen Zug halte.
Ja aber doch nicht wenn man davor 2 Jahre per Du war. Das ist soweit mir bekannt ist überhaupt nirgends üblich ;)