Könnte man eigentlich Segelboote/Segelschiffe, das Segel eine Fläche schwarz machen und die andere Fläche weiß machen? Oder könnte das nicht gehen?
Das man mit Thermie segelt.
5 Antworten
Die Farbe der Segel ist technisch gesehen egal, da man sie einfärben kann. Man tut das aber nur eher selten. Rennyachten haben bei Regatten farbige Segel für die Werbung. Normalerweise bleiben Segel aber fast immer weiß, weil es sehr viel günstiger ist, man deutlich besser gesehen wird sowohl bei Tag als auch bei Dunkelheit, und weil wenn man das Segel "berührt" ist es nicht so heiß von der Sonne.
Mit Thermik hat das nicht zu tun. Selbst wenn Segel schwarz wären muss der Wind dran entlang strömen. Durch die unterschiedlich lange "Laufzeit" am Segel vorbei entsteht ein Sog der zur Bewegung des Schiffs führt. Gleiches Prinzip wie bei Tragflächen am Flugzeug. Luft geht oben und unten entlang. Da sie oben länger braucht hebt das Flugzeug ab. Genauso ist es bei den Segeln eines Schiffs (auf Amwind- oder Halbwind-Kurs -> siehe Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Physik_des_Segelns ) Daher ist die Farbe des Segels bzw. die Lufttemperatur für die Thermik nicht relevant
Die unterschiedliche Laufzeit entsteht soweit ich weiß durch den Winkel des Segels zum Wind und seine geschwungene Form. Daher muss bei schwacherem Wind das Segel auch bauchiger/ geschwungener gefahren werden. Je mehr Wind desto flacher das Segel.
Auf Rennyachten verwendet man Kohlefasersegel. Diese sind sehr viel härter und weniger faltbar als die normalen.
das Segel auch bauchiger/ geschwungener gefahren werden
Hab meinen Binnen-Segelschein für Jollen gemacht, dann aber viele Male als Gast auf Traditionsschiffen mitgefahren. Dort angeleitet worden, ohne eigene Verantwortung.
Meine Beobachtung ist, dass bei wenig Wind vor dem Wind gefahren wird, die Segel reichen möglichst weit steuerbord und backbords hinaus. Da ist nichts, mit denen man die straff ziehen kann, deshalb also zwangsweise bauchig.
Je härter man an den Wind (schräg gegen den Wind) geht, desto näher und strammer müssen die Segel zur Mitellinie des Schiffs gezogen werden.
Ich kann nicht erkennen, was die „Bauchigkeit“ der Segel mit Vortrieb zu tun haben. Lesen vielleicht Physiker mit?
Moin. Du wirfst mehrere Dinge durcheinander. Die Segelstellung "näher zur Schiffsmitte" hat etwas mit dem Anströmungswinkel und der Art der Fortbewegung zu tun. Eigentlich ist das jetzt teil der Segelausbildung, ich versuchs aber mal in wenigen Sätzen:
Vor dem Wind - also Wind von hinten - dient das Segel rein als Widerstand. Der Wind drückt das Segel vor sich her. Am Wind - also Wind von Schräg vorne - läuft der Wind am Segel vorbei und erzeugt den oben erläuterten Unterdruck in Lee, also hinter dem Segel. Durch den Unterdruck wird das Segel gezogen. Auf Halbwind - also Wind von der Seite - nutzt man beide Forttriebsformen kombiniert. Zum einen geht ein Teil des Winds hinter dem Segel durch, ein anderer Teil arbeitet gegen das Segel und drückt. Daher ist Halbwind auch die Segelrichtung, mit dem höchsten Vortrieb. Um dieses zu visualisieren gibt es das Vektordiagram. Wenn man den wahren Wind und den Fahrtwind addiert, erhält man den scheinbaren Wind und dieser ist die Kraft des Windes auf das Boot und der tatsächliche ausschlaggebende Aspekt, nachdem man die Segel einzustellen hat.
siehe: https://sailnator.de/segeltheorie/
Bauchigkeit des Segels wird nicht über die Großschot erzeugt. Die Großschot zieht den Baum in die Mitte des Schiffs. Aber die Großschot ist nicht dafür dar, die Bauchigkeit einzustellen. Das wiederum macht man über den Unterleik-Strecker. Dieser greift das Segel am Schothorn und zieht es nach hinten. Je nach Bootdesign ist das unterschiedlich montiert. Je stärker der unterliekstrecker durchgesetzt wird, desto flacher wird das Segel. Je mehr man ihn aber los gibt, desto bauchiger wird das Segel. Aber auch hier gibt es Grenzen, denn das Segel hat eine vordefinierte Form und Bauchigkeit, die nur in gewissen Maß verändert werden kann.
Traditionsschiffe werden häufig nicht im modernen Slup-Design gefahren, sondern als Rahsegler. Slup-Design ist, wenn in der Mitte ein Maststeht und die Segel längs zur Schiffsrichtung hängen und eben wie oben erläutert eingesetzt werden. Rahsegler haben aber die Segel quer zum Schiff hängen. Bei diesen wird sehr viel stärker auf Widerstand gesetzt. am Wind-Kurs kann man damit nicht fahren.
Du bist scheinbar keiner. Das Segel ist gewölbt, deshalb strömt die Luft über die gewölbte Seite schneller als auf der Rü kseite, das erzeugt Auftrieb, wiè beim Flugzeugflügel, nur in horizontaler Richtung. Mit geraden Brettern geht das nicht mal Nsatzweise so gut.
Nein, das geht nicht.
In der Segeltheorie wird der Vortrieb eines Segelschiffs durch den Druckunterschied zwischen Luv und Lee erreicht.
Der Druckunterschied entsteht, weil die Luft auf der Leeseite schneller strömen muss, um zeitgleich mit der Luft von der Luvseite am Achterliek wieder zusammen zu treffen.
Sie kann aber nur schneller werden, wenn der Druck auf der Leeseite abfällt (geringer wird). Dort entsteht ein Unterdruck. Dieser Unterdruck zieht das Schiff nach vorn.
(Gilt nicht für Schiffe (z.B. Rahsegler) welche ausschließlich zum Raumwindsegeln geeignet sind.)
Das ganze hat mit Thermik also gar nichts zu tun.
Deshalb ist die Farbe des Segels piepenhagen.
Ein Temperaturunterschied zwischen Luv- und Leeseite ist damit auch piepenhagen.
Bunte Segel gab es schon immer, aber mehr aus optischen Gründen
Was "Thermie" ist, weiß ich nicht; ich kenne nur "Thermik", was ein Begriff aus der Flugphysik ist.
Schwarz eingefärbte Segel können sich durch Sonneneinstrahlung erwärmen. Das Schiff wird dadurch aber nicht schneller.
Ich probiere mal dir das zu erklären.
Die Farbe schwarz ⚫️ zieht die komplette Wärme an und dadurch drückt die Wärme die Fläche und dadurch geht es nach vorne.
Kann mir jemand weiterhelfen, die was davon verstehen.
Funktioniert nicht. Segel arbeiten wir Tragflächen von Flugzeugen. Die Luft muss dran entlang strömen.
Ja das ist kein Problem du kannst farblich heute machen was du willst.
Zahlst dabei aber das 10-20 Fache eines dracon Segels.
Oh, ein Fachmann. Da ein Segel - anders als der Flugzeugflügel - kein Körper, sondern nur eine Fläche ist, wieso ergibt sich unterschiedliche Laufzeit der Luft auf Vor- und Rückseite?
Vermutlich könnte man mit steifen Brettern der gleichen Größe ebenso gut segeln? Gewebe hat den Vorteil, reff- und faltbar zu sein. Und leichter.