Könnt ihr mir hier kurz helfen?

5 Antworten

Von Experte ymarc bestätigt

Nein, Alex hat absolut keine Zweifel, denn Alex hat gesagt: "Ich bin nicht schwul."

Nun erzählt Tom, was Alex gesagt hat:

  1. Alex meinte, er sei nicht schwul. (Tom gibt neutral wieder, was Alex gesagt hat.)
  2. Alex meinte, er wäre nicht schwul. (Tom hat Zweifel an Alex' Aussage. Er ist sich nicht sicher, ob das stimmt.)

Viele Deutsche benutzen aber die indirekte Rede nicht korrekt. Sie benutzen Konj.1 oder Konj.2 und sehen darin überhaupt keinen Unterschied. Das liegt wohl daran, dass sie immer dann, wenn der Konjunktiv 1 mit dem Indikativ identisch ist, ja gar keine andere Wahl haben, als den Konjunktiv 2 zu benutzen. Dadurch kommen sie insgesamt durcheinander.

In der Umgangssprache wird statt des Präsens-Konjunktivs "er sei" oft die Form mit "wäre" verwendet.

Wenn man davon ausgehend die indirekte Rede in direkte Rede umwandelt, erhält man: Alex meint: "Ich bin nicht schwul."

Von Experte spanferkel14 bestätigt

Indirekte Rede:

 "Alex meinte, er sei nicht schwul". (neutrale Aussage)

 "Alex meinte, er wäre nicht schwul". Mit "wäre" bedeutet es, dass der Sprecher das (irgendwie) bezweifelt.

Nein aber es lässt den Interpretationsspielraum dafür offen, dass die Person, welche den Satz ausspricht, daran zweifelt, dass Alex schwul ist.


Ka27272727 
Fragesteller
 16.07.2023, 13:03

danke dir

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Bezieht sich die Frage auf die Grammatik?

Also: "Sei" vs. "wäre"?

Dann könnte man es strenggenommen als Möglichkeit bzw. hier inhaltlich als Verneinen einer Möglichkeit verstehen: Könnte ich schwul sein? Nein! > Alex meint, er wäre nicht schwul.

Hätte die Ausgangsaussage gelautet: "Bist du schwul?" - "Nein, ich bin nicht schwul", dann wäre der korrekte Konjunktiv: "Alex meinte, er sei nicht schwul".

Die Frage ist nun: Gehe es hier streng um die Grammatik oder um den Inhalt einer umgangssprachlich geäußerten Aussage? Umgangssprachlich wird oft "wäre" an Stelle von "sei" verwendet, die beiden Formen Konjunktiv 1 und 2 also vermischt.

Dann könnte die Ausgangsaussage auch gewesen sein: "Ich bin nicht schwul!" -> "Alex meinte, er wäre nicht schwul".

Analog zum Hauptsatz nach weil:
In der Klausur schreibt man: "Wir zogen nach Frankfurt, weil mein Mann dort ein besseres Jobangebot bekam", umgangssprachlich hätten viele Menschen auch gesagt "wir zogen nach Frankfurt, weil dort hat mein Mann ein besseres Jobangebot bekommen!"


spanferkel14  17.07.2023, 01:17

Der letzte Satz ist aber auch in der Umgangssprache nicht korrekt.

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