Können sich die deutschen am amerikanischen Patriotismus ein Vorbild nehmen?

13 Antworten

Von einem Extrem in das andere Extrem zu springen halte ich nicht für klug^^

Aber ja, wenn man sich die guten Aspekte des amerikanischen Patriotismus rausnimmt und diese auf die derzeitige deutsche Gesellschaft bezieht, kann es nur besser werden.

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Und Jeder der meint, dass wir in Deutschland mit unserer Denkweise die Krone der Schöpfung und der Vernunft sind, sollte mal ganz ordentlich seine eigene Denkweise hinterfragen.

Ich möchte Gruppen wie die „stolzen Türken“, „die Klimakleber“ und „Flüchtlinge“ aus aller Welt erleben, die jeden Morgen beim Hissen der deutschen Fahne die deutsche National-Hymne singen müssen.

Dumpfen Patriotismus hatten wir in Deutschland schon einmal, das braucht kein Mensch. Der brachte Unheil über die ganze Welt.

Zu Recht halten wir uns dabei zurück.

Das „Vorbild“ USA funktionier nicht. Das ist sowieso nur Spektakel.

 Können sich die deutschen am amerikanischen Patriotismus ein Vorbild nehmen?

Ja, auf jeden Fall.

Wenn ich US-Sportveranstaltungen sehe wie das Volk bei der Nationalhymne aufsteht oder die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die bei der deutschen Hymne verbissen die Lippen aufeinander presst oder gelangweilt Kaugummi kaut, dann bekomme ich einen Hals bis Mallorca,

Patriotismus ist die Liebe und Loyalität zu einem Land oder einer Nation .

Wenn ich nicht auf mein Heimatland, meine Primärkultur, meine kulturellen und sozialen Werte stolz bin, dann ist etwas in der Erziehung grundlegend falsch gelaufen.

Deutsche neigen dazu immer zuerst zu fragen was der Staat für den Bürger macht, selten was der Bürger für den Staat machen kann.

Dabei sind es doch die Ehrenamtlichen die aus Liebe zum Volk unentgeltlich tätig sind und sich für Ihr Land einbringen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Berkay141  08.06.2023, 10:37

"Wenn ich nicht auf mein Heimatland, meine Primarkultur, meine kulturellen und sozialen Werte stolz bin, dann ist etwas in der Erziehung grundlegend falsch gelaufen."

Ich als Türke bin zB überhaupt nicht Stolz auf die Republik Türkei. Das schlimmste was hätte passieren können.

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stufix2000  08.06.2023, 10:38
Ehrenamtlichen die aus Liebe zum Volk unentgeltlich tätig sind

Aber singen die auch? Am Gesang macht sich doch kein Patriotismus fest. Ich fand das immer ziemlich albern, was die Amis da abziehen. Aufstehen, okay das kann man machen. Wenn denn einer singt, der es kann, dann kann man ja auch einfach mal die Klappe halten.

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Patriotismus ist etwas für Vielvölkerstaaten, in denen man sich ja nicht zu einem Volk bekennen kann (in den USA sind es etwa Angelsachsen, Italiener, Iren, Deutsche, Westafrikaner usw.), sondern nur zu dem Staat, der diese unterschiedlichen Völker vereint (e pluribus unum). Erst wenn diese Völker in einem Schmelztiegel (melting pot) zu einem neuen Volk verschmolzen sind, dann wäre auch ein amerikanischer Nationalismus (Nation = staatlich organisiertes Volk) möglich. Doch die amerikanische Gesellschaft ist de facto eher seine multikulturelle Salatschüssel (salad bowl), was an der genuinen Schwäche der amerikanische Eigenkultur liegt, die ihre Ursache in ihrer historischen Unreife hat (die USA gibt es ja erst seit 250 Jahren).

In Deutschland ist dies völlig anders. Hier sind die verschiedenen germanischen Stämme (Franken, Sachsen, Alemannen, Schwaben, Baiern, Thüringer, Hessen, Friesen usw.) im Mittelalter zu einem deutschen (theodiscu) Volk zusammengewachsen, das jedoch erst 1871, nach der Bezwingung des ewigen Widersachers Frankreich, in der Lage war, zu einer staatlichen Form zu finden.

Da in Deutschland aber, abgesehen von den jüngeren "multikulturellen" Verirrungen, nur eine Nation, die deutsche, lebt, so ist Patriotismus bei uns unsinnig. Unser Wert wäre der Nationalismus, also das Bekenntnis zum eigenen Volkstum. Damit tun sich die Deutschen allerdings traditionell schwer wie kein anderes Volk, wie dies vor einem halben Jahrtausend bereits Sebastian Franck erkannte, als er schrieb:

Die Teutschen haben aller ding ehe acht […] dann jres eygen dings […] Aus dissem ist geflossen / das die Teutschen ehe von Indianern wissen zu sagen dann von Teutschen […] dann Teutsche seind von art ein volck / das nicht von seim ding helt nur fremd ding gut ding.

Den amerikanischen Patriotismus nachzuäffen, wäre insofern „typisch deutsch“, als wir, als die „geschworenen Nachahmer alles Ausländischen“, wie es Lessing formulierte, dann wieder einmal etwas Fremdes, zu uns gar nicht Passendes nachmachen würden. Das Ergebnis, das, würde man ein an sich absurdes Ding wie einen „deutschen Patriotismus“ von staatlicher Seite tatsächlich fördern (wovon der jetzige Linksstaat allerdings so weit entfernt ist wie Angela Merkel von weiblichen Reizen), am Ende dabei herauskommen wird, kann nur sein, dass die gut integrierten Ausländer aus südlichen und östlichen Ländern dann die Flagge des Deutschpatriotismus hochhalten und dafür von den normalen, ihr eigenes Volk verachtenden typischen Deutschen geringschätzt oder von Antifa-Schergen angebellt oder gar gebissen werden.

Was Deutschland wirklich bräuchte, wäre ein vitaler Nationalismus wie ihn Japaner, Türken, Spanier, Italiener, Iraner und überhaupt die meisten anderen Völker der Menschheit haben. Einen solchen zu entwickeln ist dieses scheinbar habituell neurotische Volk aber offenbar nicht in der Lage. Selbst der Nationalismus, den die Nationalsozialisten bei uns zeitweise bei einem Teil des Volkes entfacht haben, war nur möglich in einer brutalen historischen Situation (der Weimarer Republik mit ihrer Massenarbeitslosigkeit und Volksverarmung) und wurde ohnehin auch nur getragen durch den Rassegedanken der Nazis, der auch wiederum den Umweg nahm über die – typisch deutsche – übertriebene Bewunderung anderer Völker (der alten Arier, Römer, Perser, Germanen und Griechen sowie der modernen Engländer und Angloamerikaner) (siehe Rosenbergs Mythus des XX. Jahrhunderts).

Typisch deutsch ist auch die Fehldeutung des Nationalismus-Begriffs als eine Form des Hasses auf andere Völker, was natürlich Unsinn ist, in Deutschland aber meist so verstanden wird, eben weil die Deutschen sich mit Liebe zum eigenen Volk so unfassbar schwer tun.

Nein, wir können es in dem einen Satz zusammenfassen, der das Todesurteil für jeden gesunden deutschen Nationalismus ist: Typisch deutsch ist es, nicht deutsch sein zu wollen. –

Für uns Deutsche ist wohl die Kleinstaaterei im losen Verband eines „heiligen“ Reiches die angemessene Form unserer völkischen Existenz. –


Flagon705  08.06.2023, 12:26

Das rührt an die Frage nach der Entstehung von Völkern. Völker sind ja keine ewigen, platonischen Ideen, sondern geschichtlich Gewordenes. Alles ist im Fluß wie Heraklit schon richtig bemerkte, alles entsteht und vergeht, verdrängt Altes und macht dann auch Neuem Platz.

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AIK90  09.06.2023, 12:13
@Flagon705

Sicherlich ist alles im Fluss, aber das ist eine triviale Tautologie. Dazu ist aber zu sagen, dass nicht unbedingt jeder Wandel gut ist und wir hier, als Teilhaber am Geschehen in der Welt, auch unmöglich einen neutralen Standpunkt einnehmen können. Was heute in den westlichen Ländern geschieht, ist ein allgemeiner Verfall, der für immer mehr Menschen immer klarere Konturen annimmt.

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Ach du heiligen ich hoffe das uns sowas erspart bleibt 🙄 zumindest was man in Dokus und Filme sieht ist extrem abschreckend...ich persönlich muss dann an Borat 2 denken und das wäre das schlimmste anzunehmende Szenario hier...