Klavier Probleme?


28.04.2025, 16:07

Also ich schaffe es am Ende dann schon noch aber es gibt halt mehr Probleme als bei den anderen

4 Antworten

Und bitte nicht „such dir n Lehrer“ oder so ähnlich

Problematisch ist es natürlich, wenn das die einzig hilfreiche und korrekte Antwort ist, und du ausgerechnet die nicht hören möchtest...

Ganz allgemein kann man sagen, dass es beim Klavierspielen keine Tricks gibt. Keine geheimen Türen, die man nur finden muss, um einfach hindurchzugehen und auf der anderen Seite als waschechter Pianist hinauszugehen. Autodidakten haben es immer schwer. Es gibt einige wenige, die wenigstens ein bisschen was auf die Reihe kriegen. Die allermeisten jedoch so ziemlich gar nichts Vernünftiges. In beiden Fällen ist es so, dass ab einem gewissen Punkt eine Grenze erreicht ist, an der es nicht weitergeht. Ob man nun überhaupt so gut werden möchte, dass diese Grenze überhaupt erreicht wird, liegt natürlich im Ermessen des jeweiligen Spielers. Einigen reicht es eben, ein bisschen rumzuklimpern, so dass es sich für Unkundige womöglich ganz nett anhört. (Mir würde das nicht reichen, es wäre mir den Aufwand nicht wert.)

Dein aktuelles Problem ist ein Wechsel der Begleitfiguren bzw. der melodischen Figuren innerhalb einer Hand, so deine Beschreibung. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Du hast in deinem Kopf die zahlreichen Figuren, die auf dem Klavier zu spielen möglich sind, nicht verinnerlicht. Logischerweise, da ja hinter deinem Üben kein pädagogisches Konzept steckt. Das ist in etwa so, als würde man sich eine Sprache beibringen und die Reihenfolge des Grammatikbuches außer Acht lassen und einfach willkürlich hier mal eine Seite und da mal eine Seite lernen. Das große Ganze erschließt sich so nicht, ein Aufbau im Sinne einer Lernkurve fehlt. Das geht natürlich in die Hose.

Dir bleibt also keine Wahl, als die Muster aus Tönen, die sich dir jeweils bieten, Stück für Stück im Zeitlupentempo anzueignen und dann jeweils (ebenso langsam) zwischen ihnen hin und her zu switchen. Selbstverständlich darfst du dir dabei keine Fehler beibringen, das wäre fatal, die wird man nämlich ggf. nicht wieder los... Das erfordert viel Zeit und Geduld und ist überdies ausgesprochen langweilig. Auch dahingehend könnte ein Lehrer mit einem Konzept Abhilfe schaffen, denn Struktur bringt Zeitersparnis.

Nun denn, dennoch viel Erfolg.

lg up

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktische Erfahrung seit über fünfunddreißig Jahren.

PaulH2005 
Beitragsersteller
 28.04.2025, 23:57

Danke

Und bitte nicht „such dir n Lehrer“ oder so ähnlich

Das wäre nun mal die beste Antwort.

Ich hab Schwierigkeiten wenn die eine Hand nicht immer ungefähr das gleiche spielt also sich nicht wiederholt
[...]. 
Also ich schaffe es am Ende dann schon noch aber es gibt halt mehr Probleme als bei den anderen

Klar, dass da der Aufwand steigt, wenn es mehr unterschiedliches Material zum Lernen gibt. Allgemein in der Musik oder eventuell speziell in einem Stück wiederholt sich dennoch etwas. Allgemein kommen z.B. Tonleitern und Akkorde häufig vor als Bausteine. Wenn bestimmte Muster schon bekannt und eingeübt sind, geht es schneller, diese in einem neuen Kontext einzulernen. Analysiere das Stück in dieser Hinsicht. Es ist auch einfacher zu merken, wenn man eine Struktur erkennt. Übe zunächst immer nur so viel, wie in das Kurzzeitgedächtnis passt. Wenn eine bestimmte Bewegung Schwierigkeiten bereitet, übe diese Bewegung isoliert. Wenn Du zu lange Abschnitte immer wieder langsam runterspielst, bleiben diese nicht so gut im Gedächtnis. Wenn Du Abschnitte einzeln übst, solltest Du auch die Übergänge üben.

Wäre ich im Real Life bei dir könnt ich dir einen Trick zeigen, der zu 80% klappt... aber sind wir ja nicht...

Das nennt sich "Hand Independence" und kann man üben. Schaue dir gerne auf YouTube Videos dazu an.

Hatte damals auch Probleme damit, und tatsächlich auch heute noch.

Es liegt nämlich nicht am Skill an sich, sondern es muss oft für jeden Song neu gelernt werden individuell.

Ein Trick ist es den Song in Zeitlupe und noch viel langsamer zu spielen. und genau auf das richtige Timing von Akkord (Linker Hand) und Melodie (Rechter Hand) zu achten. Das solange wiederholen, bis du es mit Augen zu spielen kannst. Dann schneller werden und falls es Probleme macht, bei der Zeit bleiben und da wiederholen bis du es mit Augen zu spielen kannst fehlerfrei usw.

So klappt es bei mir, ist aber sehr aufwendig.

Woher ich das weiß:Hobby – Pianist (seit 6 Jahren) (Selbstbeigebracht)

PaulH2005 
Beitragsersteller
 28.04.2025, 16:15

Ich kann kein Lied ganz mit Augen zu aber bei he is a pirate schau ich immer nach links obwohl rechts schwieriger is. Idk warum XD

Lwookie3000  28.04.2025, 16:17
@PaulH2005

Du sollst auch kein ganzes Lied mit Augen zu spielen, aber wenn du bei einem Song den du gut spielen kannst, für mehr als 3 Sekunden die Augen schließen kannst, und keine Fehler passieren.. --> dann weißt du, dass der Song in deinem Gehirn eingebrannt ist.

PaulH2005 
Beitragsersteller
 28.04.2025, 16:19
@Lwookie3000

Ich hab mich nach 1 Jahr an nothing else matters erinnert was ich von Gitarre auf Klavier übertragen hab XD

Lwookie3000  28.04.2025, 16:24
@PaulH2005

👍👍👍

Ich kann mittlerweile Boogie Woogie oder 12 Bar Blues Improvisationen spielen und sogar dabei die Augen geschlossen lassen oder weg gucken. Hört sich dann zwar immer recht schnell gleich an, aber dennoch bemerkenswert und die Zuhörer denken sich nur "WTF" und sind erstaunt.

Aber ich hab mich auch mehr als 3 Jahre nur für dieses Genre spezialisiert xD

Aber Another Love kann ich auch spielen :p

Komischerweise mit comptine dun autre ete hab ich extrem probleme und kann es bis heute nicht haha

PaulH2005 
Beitragsersteller
 28.04.2025, 16:25
@Lwookie3000

Lol, Glückwunsch. Was sind so deine Erfahrungen autodidaktisch?

Comptine war fr mein erstes Lied XD

Lwookie3000  28.04.2025, 16:25
@PaulH2005

Alle meine Erfahrungen sind ausschließlich autodidaktisch :D

Hatte nie einen Lehrer.

Lwookie3000  28.04.2025, 16:27
@PaulH2005

Hauptsächlich durch YouTube Videos - Tutorials oder bei Covern abgeguckt und nachgespielt.

So lerne ich meine Songs :)

Lwookie3000  28.04.2025, 16:29
@PaulH2005

Eher sheets. Aber oft nur um die Melodie zu sehen.

Akkorde nutze ich meine eigenen, also klar die richtigen Akkorde aber nicht so wie im Video, sondern mein eigener Stil.

PaulH2005 
Beitragsersteller
 28.04.2025, 16:29
@Lwookie3000

Ich mach immer nur nach den sheets, improvisieren kann ich 0. und Noten auch nicht xd

Lwookie3000  28.04.2025, 16:34
@PaulH2005

improvisieren ist gar nicht mal so schwer wie man denkt.

Man muss sich nur über Tonleiter und bekannte Akkorde informieren und starten indem man beispielweise Songs nachspielt, und dann abweicht und etwas eigenes kreeiert.

Irgendwann kann man dann innerhalb weniger Sekunden einen emotionalen Song improvisieren :D

(hört sich aber meist ziemlich gleich an) Das Gehirn greift irgendwie immer auf die selbe Melodie zurück, egal wie sehr man versucht abzuweichen haha

PaulH2005 
Beitragsersteller
 28.04.2025, 16:35
@Lwookie3000

Das Problem is, dass ich auch gern Gitarre spiel und deswegen auch eher „vorgefertigte“ Sachen spiel damit ich für beides Zeit hab

Lwookie3000  28.04.2025, 16:38
@PaulH2005

Der Trick ist der "Dreitasten Griff" bei den Akkorden :D

den kannst du bei jedem Song anwenden, entweder direkt drücken oder in so einer wellen bewegung spielen "rauf und rab"..

wenn du den kannst, kannst du praktisch jeden pop song sehr schnell lernen.

Du musst den Griff nur bei jedem Akkord vom Song machen, also den passenden Akkorden.

Bei einem C Akkord wäre es z.B C4 und C5 und die Taste in der Mitte, also die dazwischen.

Lwookie3000  28.04.2025, 20:04
@PaulH2005

Nein nein viel zu komplex :D

ich meine eher sowas:

https://www.youtube.com/shorts/ASTL7VuL3I8

Der zeigt was ich meine.

Leider spielt er nicht den Rythmus den ich meine.

Er spielt ja eher so einen Rock Rythmus, aber du kannst dieselbe Methode auch bei Balladen oder traurigen Stücken anwenden, nur dann halt nicht alle 3 Tasten gleichzeitig drücken, sondern in so einer auf und ab bewegung. Erst C3 --> Dann G -- dann C4 und wieder zurück.

das ist ja das Hauptproblem und das, was das Gehirn wahnsinnig trainiert.

Deswegen dauert es, bis "man" es beherrscht.

Da hilft nur üben, sonst nichts. Wenn du das bisher so geschafft hast, brauchst du tatsächlich keine Tipps, die Lehrer zu suchen, sondern unter Umständen höchstens etwas einfache Lieder, um das immer wieder zu üben.