Klassen nach Intelligenz sortiert?
Was würdet ihr davon halten, wenn Schulklassen nach Intelligenz (gemessen an IQ-Tests) sortiert wären?
Mich interessieren nur die verschiedenen Gesichtspunkte, attackiert mich wegen der Frage also bitte nicht. Die Problematik darin sehe ich auch :)
9 Antworten
Die Idee finde ich vom Grundsatz gar nicht so blöd, da sie auf ein grundsätzliches Problem in unserem wirklich schlechten Schulsystem hinweist- nämlich, dass die Förderung des einzelnen Schüler nicht an seinen Fähigkeiten (und ggf. auch Interessen) ausgerichtet ist. Nur wird man das aus vielerlei Gründen nicht durch eine Trennung nach IQ verändern können. Praktischerweise könnte man statt großen Klassen einfach kleine Lerngruppen mit viel mehr und besser ausgebildetem Lehrpersonal beschulen, die dann jeden einzelnen Schüler genau dort abholen wo er von seinen Fähigkeiten und Interessen genau steht. Das würde dann die jeweilige Intelligenz ja auch berücksichtigen, würde aber auch noch darüber hinaus gehen. Bei deinem Vorschlag stelle ich mir vor was mit den schwach getesteten Schülern passiert- die würden sich dann in großen Klassen mit unmotivierten Lehrer alle selber demotivieren und nix erreichen.
Moin,
erstmal sehr gute Frage und ein interessantes Thema.
Also dann....ich glaube die Klassen nach IQ zuordnen hätte nicht unbedingt den besten Effekt stattdessen würde ich die Klassen nach einer gleichen Beurteilung in einer Testphase ordnen. Mir ist klar dass das schwierig bis sogar unmöglich aber mal angenommen sowas würde es geben könnte die Schüler zum Beispiel nach Lerngeschwindigkeit, Interessen oder anderen sich gleichenden Aspekten geordnet werden und so viel effektiver arbeiten.
Beispielsweise müssten Schüler mit gleichem Lerntempo nicht so lange bei einem Thema verweilen weil Mitschüler dieses noch nicht verstanden haben.
Und Schüler mit beispielsweise einem geschichtlichen Interesse könnten einen Schwerpunkt in ihrer Klasse auf Geschichte haben und sich so dort viel früher weiterbilden. Somit könnte die bei einem Studium in diesem Bereich verloren geht eingespart werden.
Auf der anderen Seite ist der Austausch zwischen den unterschiedlichsten Schülern so wie es zur Zeit meiner Meinung nach wichtig um nicht in einer Blase zu versinken. Leider funktioniert dieser Austausch nicht reibungslos in unserem derzeitigen Schulsystem nicht da sich dann halt Gruppen bilden die sich teilweise von anderen Gruppen abschotten.
Allgemein lässt sich sagen das unser Schulsystem wie es grade ist so oder so fast überall veraltet und uneffektiv ist. Also bin ich gerne offen für eine Erneuerung und dass gerne auch mit Klasseneinteilungen nach bestimmten Aspekten.
Grüße :)
ich kann mir gut vorstellen das das wenn Klassen
Das würde nur Sinn machen wenn es allein um Wissensanreicherung und nicht auch um Gruppendynamik und soziale Intelligenz geht
Man kann vieles machen. Man kann sie auch nach Körpergröße oder Nachname sortieren.
Wenn man mich überzeugen will, muss man mir sagen, was man damit erreichen will.
Eine gewisse Differenzierung macht durchaus Sinn. Die Intelligenz ist zu einem gewissen Grad etwas, das man in der schulischen Entwicklung von Schüler:innen differenziert betrachten muss. Ich denke schon, dass die Ausbildung und Förderung gezielter gestaltet werden kann, wenn dieser Aspekt eine Rolle spielt.
Andererseits steht diesem Ansatz heutzutage ein integratives Konzept entgegen. Zu sagen, inwieweit sich ein integratives Konzept durchsetzt, ist glaube ich noch ein bisschen zu spekulativ. Ich denke, dieses System muss sehr stark auf eine individuelle Behandlung der Schüler:innen abzielen. Besonders Schüler:innen an den beiden Randbereichen des kognitiven Leistungsspektrum benötigen genau wie der breite Durchschnitt adäquate Aufgaben und geistiges Futter, sodass Lehrer:innen das im Einzelfall maßschneidern müssen. Wenn dies gelingt, halte ich das integrative System für persönlichkeitsbildender. Wenn es nicht gelingt (bspw. auch wegen zu wenig Lehrpersonal), dann sollte die Intelligenz schon eine Rolle bei der Förderung spielen dürfen. Vor allem, wenn man dies mit der heute gängigen Praxis vergleicht, nach der einfach der akademische Hintergrund der Eltern bei der Differenzierung den größten Ausschlag gibt...