Kindeserziehung?
Ich kann leider keine exakte Fragen stellen, weil es mehrere sind, ist halt auch ein kritisches Thema, ich freue mich schon auf die x-vielen Meinungen, aber ich benötige eine Richtung.
Meine Freundin hat eine vierjährige, das Kind ist im wöchentlichen Wechselmodell bei ihrem leiblichen Vater oder halt bei ihrer Mutter.
Beide Elternteile haben einen neuen Partner, mit beiden Elternteilen und mit beiden Partnern kommt sie blendend aus.
Ich habe aber noch Probleme, da ich halt null Erfahrungen habe.
Beispielsituation: Die kleine kommt abends aus dem Bett, möchte Aufmerksamt von ihrer Mama, lügt uns aber offensichtlich an, verrät sich durch ein fieses grinsen + Zunge herausstrecken an mich, als Mama sie auf dem Arm herausträgt.
Anscheinend hat sie Tage, wo sie Mama nicht gerne mit mir teilt, was aber halt durch Lügen, Kreischen und Weinen ausgedrückt wird. Ich muss wissen, wie ich mich da am besten verhalte, weil Ihre Mama auch keine Patentlösung hat und ihr das natürlich weh tut, wenn ihre kleine weint und sie dann dazu neigt, einzuknicken. Ist halt auch verständlich.
Andere Beispiele: Sie hat Hunger, isst nicht auf, nörgelt rum, wir packen das essen weg, sie hat 5 Minuten später Hunger. Mich regt das um ehrlich zu sein auf, weil ich damit noch nicht umgehen kann. (Standartaussage) Aber bei mir gab es das als Kind nicht :D
Sie isst Dinge, die sie immer gegessen hat, nicht mehr, weil sie es nicht mag
Sie möchte unbedingt Hilfe von ihrer Mutter bei Dingen die sie schon x mal alleine gemacht hat.
All diese Dinge enden in Gequängel, Genörgel, Geheule und zum Teil Gekreische. Ich weiß, dass ich defintiv noch Dinge lernen muss und Verhaltensweisen meinerseits ins kindgerechte bringen muss, würde mich aber über Lösungen freuen, wie man dem Kind da gerecht werden kann, ohne, dass sie immer ihren Willen bekommt und man sie halt so'n bisschen in die richtige Richtung lenken kann.
Ich bedanke mich schon mal im Voraus:)
7 Antworten
Ich muss wissen, wie ich mich da am besten verhalte, weil Ihre Mama auch keine Patentlösung hat und ihr das natürlich weh tut, wenn ihre kleine weint und sie dann dazu neigt, einzuknicken. Ist halt auch verständlich.
Du sprichst mit deinem Partner darüber und ihr besprecht dann, ob in solchen Situationen zu handeln wäre und auf welche Weise.
Es ist sicherlich nicht okay, wenn sie lügt und betrügt, in gewissem rahmen aber durchaus normal für Kinder und tolerabel.
Und wer da dann Konsequenzen zieht müsste man sich auch überlegen. Insgesamt sollte sie dich shcon ernst nehmen, in einzelnen Situationen kann man sie aber kaum dazu zwingen, das wäre auch in keinster Weise produktiv oder sinnvoll, insbesondere wenn sie das tatsächlich als Spaß meint, etc.
Sie hat Hunger, isst nicht auf, nörgelt rum, wir packen das essen weg, sie hat 5 Minuten später Hunger. Mich regt das um ehrlich zu sein auf, weil ich damit noch nicht umgehen kann.
Dann soll sie es selber wegräumen und wieder rausholen. Und wenn das gerade nicht geht muss sie halt warten bis zur nächsten Pause.
Sie möchte unbedingt Hilfe von ihrer Mutter bei Dingen die sie schon x mal alleine gemacht hat.
Ich würde sagen, sie sucht die Gesellschaft?
ohne, dass sie immer ihren Willen bekommt und man sie halt so'n bisschen in die richtige Richtung lenken kann.
Konsequent müsste man sein. Von beiden Elternteilen her. Und sich auch absprechen.
Und mit den anderen Eltern bei bestimmten Dingen auch, wobei das weniger dramatisch bei den meisten Sachen sein dürfte, da dem Kind klar sein dürfte, dass das eben dort so ist und hier so.
Das Wechselmodell sollte nicht vor dem 6. Lebensjahr angewendet werden, am besten nicht vor Schuleintritt! Kinder bis zu mindestens diesem Alter brauchen Regelmäßigkeit und Struktur in ihrem Alltag und keinen Stress durch sich ständig ändernde Umstände. Hier liegt das erste Problem. Das nächste sind die jeweils neuen Partner gleich beider Elternteile. Das kleine Kind soll also mit der Trennung ihrer Eltern klarkommen, wird hin- und hergeschoben. So, und dann legen sich die Eltern nach kurzer Zeit beide gleich neue Partner zu, welche selbstverständlich auch in die Erziehung eingebunden werden wollen und ihre eigenen Vorstellungen davon haben. Das heißt, 4 Erwachsene wollen unabhängig voneinander das Kind erziehen, einige davon mit null Erfahrung. Wie soll das bitte funktionieren? Die Kleine ist komplett überfordert und gestresst. Das äußert sich in den von Dir beschriebenen Problemen. Du siehst es als Lügen oder schlechtes Benehmen. Sie teilt Euch so aber nur mit, dass sie mit den gesamten Umständen nicht einverstanden ist, anders kann sie es noch nicht. Ich halte von solchen Konstellationen überhaupt nichts und an diesem Beispiel sieht man mal wieder, dass das eben alles Unfug ist und nicht funktioniert. Nichts gegen Dich, bitte nicht falsch verstehen, Du willst sicher nur das Beste und suchst nach Lösungen. Aber ich kann Dir eigentlich jetzt schon sagen, daß das nichts werden wird. Suche Dir eine andere Partnerin, am besten ohne Kind und wenn es unbedingt eine mit Kind sein muss, dann in geregelten Verhältnissen und nicht so einem Quatsch wie Wechselmodell/ beide neue Partner, wenn das Kind noch so klein ist. Alles Gute.
- Nahrungsmittel die bisher gerne gegessen werden, werden auf einmal nicht mehr gemocht/ verweigert: Das ist relativ normal. Zum einen haben Kinder eben Phasen in denen bestimmte Produkte/ Mahlzeiten gemocht werden bzw. gehasst werden (das schwankt). Zum anderen entwickelt sich Geschmack im Laufe des Heranwachsens. Eines von meinem Nachwuchs hat bis knapp ins Kindergartenalter hinein Käse gegessen - und dann viele Jahre lang Käse gemieden (sogar von der Pizza entfernt). So etwas reguliert sich irgendwann von alleine.
- "Bei mir hat es das damals nicht gegeben" zählt nicht. Andere Zeit, andere beteiligte Personen. Wenn ich nach dem Motto "In meiner Kindheit wurde es anders gehandhabt" leben würde.... dann würd ich meinem Nachwuchs einen schlechten Dienst erweisen.
- Kinder und lügen: Wackelige Geschichte, denn Kinder dieses Alters lernen erst noch "was lügen ist", lernen erst noch zu unterscheiden zwischen "das ist Phantasie - das ist Realität, es ist nicht vermischbar". Lernen erst noch, was Lügen bewirkt/ bewirken kann.
- Hilfe vom Elternteil, bei Dingen die das Kind eigentlich alleine erledigen kann: Auch recht normal. Denn dadurch hat man Kontakt zum Elternteil, fühlt sich gesehen und gehört.
Ui, schwierige Kiste für dich!
Es ist erstmal für win Kind normal, dass es die Mama nicht teilen will. Egal ob mit einem neuen Partner oder mit einem neuem Geschwisterkind. Und ja, das drücken Kinder dann oft durch Quängeln oder Schreien aus. Also erstmal alles normal.
Die Frage ist eben, ob man es der Kleinen durchgehen lässt. Du kannst da wenig machen, wenn deine Freundin, die Mutter, nicht mitziehen will. Ihr müsst euch einmal in Ruhe zusammensetzen und besprechen, welche Regeln für das Kind bei euch gelten. Und die müsst ihr dann beide durchziehen.
Zum Beispiel möchte keine Mutter, das ihr Kind weint, aber als Mutter kann man durchaus unterscheiden, ob das Kind wirklich weint oder nur gnatzt. Das würde ich sehr deutlich unterbinden.
Es wäre auch möglich, dass das Kind eine Stunde am Tag Zeit nur mit der Mama verbringt, aber man ihr klar sagt, dass ihr danach zu dritt seid.
Viele Dinge kann also nur die Mama regeln. Gleichzeitig darfst du aber auch deutlich deine Grenzen setzen. Zunge rausstecken geht gar nicht, egal bei wem. Das darfst du auch laut so sagen.
An alle, die hier konstruktive Dinge geschrieben haben: Vielen Dank für eure Antworten, da sind sicherlich Dinge bei, mit denen ich arbeiten kann.
An alle, die hier auf Dinge antworten, die nicht gefragt wurden, einfach nur um das Wechselmodell herunterzumachen, oder mir einen Partnerwechsel nahe zu legen: Das Wechselmodell funktioniert, die Beziehung funktioniert. Das Kind ist sehr zufrieden, es freut sich gleichermaßen auf die Wochen mit den jeweiligen Elternteilen, im Kindergarten läuft alles super. Es ging lediglich um meinen Umgang mit bestimmten Situationen. Ich werde weder das Wechselmodell ändern können, noch werde ich meine Partnerin wechseln. Das Kind mag mich und ich mag das Kind. Punkt.
Danke für dein Verständnis.
Du hast Recht, die Hauptsache ist das Kind. Und bei einem funktionierenden Modell bringt das auch Planungsvorteile für die Eltern. Man kann mal länger arbeiten, ohne sich Gedanken machen zu müssen und man weiß, der kleine Stöpsel kann jetzt bis zum nächsten "Tausch" easy entspannen
Kann dich gut verstehen! Mein Kind lebt auch im Wechselmodell. Ich bin damit nicht wirklich einverstanden, aber habe mich damit arrangiert. Ihr geht es gut dabei und das ist doch das einzige was zählt. Jedes Kind ist anders und wenn deine Partnerin und du und v.a. das Kind damit zurecht kommen, ist doch alles gut!