Kinderlos, Sterilisation/Vasektomie?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Dafür! 83%
Dagegen. 17%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Dafür!

Ich finde man sollte was mit dem Mindestalter machen. 18 Jahre und das Philosophieren oben und ob nicht, könnte man einfacher haben...

Z.b. mit 21 oder 25 und dann aber ohne wenn und aber!

Österreich macht es mit dem Mindestalter von 25 Jahren vor, und da wird der Wunsch seltener infrage gestellt.

Mit 18 ist man nicht unbedingt voll strafmündig oder mit 18 darf man auch nicht jedes Fahrzeug fahren. Mit 18 hat man auch eine Promille Grenze von 0,0

Also Sterilisation ja! Mit 21 ohne Bevormundung!

Bestimmt gibt es Menschen, die schon im Teenageralter wussten, dass sie auf jeden Fall oder eben nie Kinder haben wollen und 30 Jahre später das noch genau so sehen und keine Entscheidung oder verpasste Gelegenheit bereuen.

Doch meine berufliche und private Erfahrung hat mir gezeigt, dass sich Kinderwunsch nicht immer vorhersagen lässt.

In jungem Alter habe ich mir überhaupt noch keine Gedanken zu Kindern gemacht. Bis Mitte Dreißig hatte ich schlichtweg keinen Kinderwunsch und war mir auch nicht sicher, überhaupt irgendwann mal Kinder haben zu wollen.

Ich hätte für nichts auf der Welt mein Leben anders, geschweige denn mit Kindern haben wollen. Ich war absolut nicht bereit, leichten Herzens Einschränkungen in Kauf zu nehmen und für einen anderen Menschen Verantwortung zu übernehmen.

Dann lernte ich mit Mitte 30 meinen Mann kennen, habe geheiratet und bin mit 37 und 39 glückliche Mutter geworden. Heute habe ich also zwei erwachsene Kinder. Da kann sich also an einer Entscheidung durchaus noch etwas ändern.

Die persönlichen Lebensumstände und natürlich die Lebensplanung spielen eine Rolle und Lebensziele können sich ändern. Es wir ja auch bei weitem nicht jedes Kind Lokführer, Tierarzt oder Astronaut, obwohl sich das viele im Kindesalter wünschen…

Doch ich kann aber auch verstehen, dass Frauen und Männer ohne Kinderwunsch eine sichere Verhütung wünschen.

Es gibt kein Gesetz, welches volljährigen Patienten medizinische Eingriffe verwehrt.

Ebenso wenig gibt es aber ein Gesetz, dass einen Arzt verpflichtet, nicht lebensnotwendige Behandlungen zu leisten.

Deshalb tut man sich schwer, einen behandelnden Arzt zu finden, der bei einer kinderlosen Frau unter 30 diese (normalerweise) nicht rückgängig machbare Operation durchführt und eher den Eingriff ablehnt, wenn er das Gefühl hat, dass dies nicht vertretbar ist. 

Denn zwischen 2 und 13 % der Frauen bereuen den Eingriff später. Etwa 1 bis 3 % lassen ihn rückgängig machen. Dies ist sehr aufwändig und der Erfolg unsicher. Jüngere Frauen wollen den Eingriff deutlich häufiger revidieren.

https://www.profamilia.de/fileadmin/dateien/fachpersonal/familienplanungsrundbrief/fpr2_2011.pdf

“2 bis 13 %“ hört sich jetzt nicht viel an. Wenn man aber bedenkt, dass nur ein sehr geringer Teil der Sterilisationswilligen auch tatsächlich sterilisiert ist, wird es eine viel größere Gruppe geben, die diesen Wunsch zwar mal hatte, aber im Nachhinein froh ist, ihn nicht durchgesetzt zu haben.

Die Sterilisation beim Mann ist einfacher, risikoärmer und kostengünstiger als bei einer Frau. Es gibt zwar ähnliche, aber nicht ganz so hohe Hürden, dafür einen Arzt zu finden.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
Deinleben1 
Fragesteller
 07.07.2023, 20:23

Da hast du Recht. Kinder kriegen sollte trotzdem immer gut überlegt sein, da viele es auch als Erfüllung darstellen, als könnte man anders nicht glücklich werden, was ja garnicht der Fall ist. Ich finde einfach es sollte normalisiert werden das Frauen oder auch Männer keine Kinder möchten. Es bringt Risiken mit sich, die nicht jeder möchte. Man gibt sich im Prinzip selbst auf und nimmt Schäden des Körpers im Kauf die nie wieder verschwinden.

Also auch wenn man den richtigen Partner gefunden hat, haben viele einfach nicht den Wunsch sich "Triebhaft" duplizieren zu müssen.

Vielen Dank das du deine Meinung hier geteilt hast!

Mfg.

0
Dafür!

Grundsätzlich dafür. Ich sehe aber auch die Problematik, dass man mit 20 Jahren noch anders denkt als mit 30. Ich war bei der Vasektomie 45+, Kinder waren da und weitere kein Thema, also unwahrscheinlich, dass ich dann mit 55 plötzlich wieder würde Kinder zeugen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Deinleben1 
Fragesteller
 07.07.2023, 16:17

*Manche denken mit 20 anders als mit 30, es gibt jedoch Personen denen es nicht so geht und die unter solchen Entscheidungen leiden müssen.

Denn kein Mensch ist wie der Andere ;)

Danke für deine Antwort!

Mfg.

0
Dafür!

Jup, dafür.

Ich verstehe diese ganze "die Frau könnte es später bereuen" Bevormundung auch absolut nicht.

Nichts weiter als der Versuch über das Leben und den Körper einer anderen Person bestimmen zu wollen, weil man meint es besser zu wissen als die Person selber.

Klar, mag es Mal Frauen/Männer geben die eine Sterilisation im Nachhinein bereuen, aber das ist nunmal das allgemeine Risiko im Leben.

Nach ausreichender medizinischer Aufklärung darf und MUSS ich davon ausgehen, dass mein erwachsenes gegenüber seine Entscheidung selbst treffen kann und alles andere ist übergriffig.

Deinleben1 
Fragesteller
 07.07.2023, 16:19

Vielen Dank! Diese Meinung kann ich mit dir Teilen :)

0
Dagegen.

Ich habe schon oft genug im Bekanntenkreis erlebt, dass Frauen sich ganz sicher waren, dass sie nie im Leben ein Kind haben wollten... und irgendwann kam dann der Kinderwunsch doch noch. Für diese Frauen wäre es schlimm gewesen, wenn sie sich diesen Wunsch nicht mehr hätten erfüllen können.

Wir haben heute gute Möglichkeiten, wirklich sicher zu verhüten (auch ohne dem Körper Hormone "zuzumuten"). Darauf können die Frauen, die keine Kinder wollen, ruhigen Gewissens zurückgreifen.

Wenn eine Frau mit Mitte 30 immer noch sicher ist, dass sie keine Kinder bekommen will, ist es für eine Sterilisation immer noch früh genug. Sie haben dann immerhin noch etwa 15 Jahre vor sich, in denen sie auf Verhütungsmittel verzichten können, ehe sie in die Menopause kommen.

Deinleben1 
Fragesteller
 07.07.2023, 16:12

Man sollte eine Meinung immer ernst nehmen und sie nicht abtun, als hätte man erzählt das morgen die welt unter geht. Meiner Meinung nach hat jede Frau ein gutes Recht darauf keine Kinder in ihrem Leben zu wollen, auch ich kann dir 100 gute Gründe nennen. ;)

Diese alte Eingesessenheit muss ein Ende haben, denn Kinder machen dein Leben eben nicht in jedem Fall besser, nicht jeder kann mit Ihnen umgehen, bewusst, oder unbewusst und nicht eine Person sollte sich wie eine Brutmaschine fühlen müssen, geschweige denn davon von Umfeld und Gesellschaft gezwungen!

Vielen Dank das du deine Meinung hier geteilt hast.

Mfg.

0
putzfee1  07.07.2023, 16:24
@Deinleben1

Das hat doch nichts damit zu tun, dass man eine Meinung nicht ernst nimmt! Aber Meinungen können sich ändern, und eine Sterilisation ist in den allermeisten Fällen nicht rückgängig zu machen.

Und natürlich muss sich keine Frau wie eine "Brutmaschine" fühlen, denn wie ich schon schrieb, gibt es jede Menge gut wirksamer Verhütungsmittel, die, wenn sie korrekt angewendet werden, sehr sicher sind.

Man sollte eine Meinung immer ernst nehmen

Dann tu du das bitte auch, auch wenn sie nicht deiner Meinung entspricht.

2
Deinleben1 
Fragesteller
 07.07.2023, 16:27
@putzfee1

Trotzdem aber nicht 100% sind. Meinungen können sich ändern, aber bei anderen Menschen wiederum auch einfach nicht. Nicht alle über einen Kamm scheren, denn jeder Mensch ist anders. :)

Und die bei denen eine Meinungsänderung nicht zutrifft müssen unter gewissen Entscheidungen, Kommentaren von Leuten, leiden.

Mfg.

0
putzfee1  07.07.2023, 16:34
@Deinleben1
Nicht alle über einen Kamm scheren, denn jeder Mensch ist anders. :)

Stimmt. Aber eins haben alle Menschen gemeinsam: sie können eben nicht zu 100% wissen, ob sie ihre Meinung nicht doch irgendwann ändern.

2
Feministin87  05.12.2023, 21:24

Die alternativen Verhütungsmittel waren mir persönlich nie sicher genug.

Ich wusste schon immer, dass ich niemals schwanger sein möchte. Finde es dahingehend schade, dass junge Frauen da so entmündigt werden. Es gibt ein ärztliches Aufklärungsgespräch, welches beide Seiten absichert, sowie eine Einverständniserklärung. Darauf folgt eine festgelegte Bedenkzeit vor dem Eingriff.

Die Sterilisation ist eine dauerhafte Verhütungsmethode. Was in aller Welt soll an "dauerhaft" nicht verständlich sein?

Und "in meinem Bekanntenkreis gibt es zwei, drei Frauen, die..." Ist halt keine nennenswerte Summe an Frauen, die den Eingriff bereut haben.

🤷‍♀️

0