Kein Frühdienst als Rettungssanitäter?
Ich bin seit kurzem Rettungssanitäter. Ich war jedoch schon immer jemand, der nachts kaum schlafen kann, ich schlafe sehr oft nachts erst gegen 4.00 Uhr ein. Schon in der Schule war ich meist mit nur drei Stunden Schlaf. Dementsprechend macht mir der Frühdienst sehr zu schaffen. Ich war schon in den Ausbildungspraktika desöfteren mit nur einer Stunde Schlaf, konnte dementsprechend nichts richtig machen, im Praktikum war das aber nicht weiter schlimm für die Patienten, da ich ja als dritter Mann und nicht als Regelbesatzung gefahren bin. Jetzt wird mir erst richtig klar, dass ich keinen Frühdienst machen kann, ich würde aber an sich gerne als Rettungssanitäter tätig werden, da ich die Abwechslung und die Kollegialität in dem Beruf nicht missen möchte und es mir eigentlich gefällt. Daher meine Frage, kann man irgendwie im Rettungsdienst beruflich tätig sein ohne Frühdienste machen zu müssen und wenn ja, wie erklärt man das am Besten in einer Bewerbung?. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, anders mein Geld zu verdienen und habe keine andere abgeschlossene berufliche Qualifikation. Ich befürchte leider, dass das nicht möglich ist, aber da es mir wichtig ist, hätte ich gerne Antworten von Leuten, die selbst im Rettungsdienst aktiv sind.
8 Antworten
Hi,
grundsätzlich ist es auch im Rettungsdienst möglich, nicht nach einem Rahmendienstplan, sondern den individuellen Bedürfnissen angepasst zu arbeiten. Das ist aber nur in Ausnahmefällen und nur nach Rücksprache/Einverständnis mit der Wachenleitung und/oder dem Dienstplanmanagement.
In der Praxis wird das durchaus so gehandhabt, jedoch praktisch ausschließlich bei älteren Kollegen mit langer Firmenzugehörigkeit.
Als Neueinstellung kann das leider schob problematisch sein - RS werden quasi am laufenden Band "produziert", einen wirklichen Mangel gibt es nur bei den Fachkräften (RettAss, NFS).
Meist bestehen aber auch die Möglichkeiten, Dienste zu tauschen; mit einer guten Begründung findet sich auch fast immer ein Kollege, der sich darauf einlässt.
Wenn Du längerfristig im Rettungsdienst bleiben möchtest, solltest Du aber unbedingt deine Schlafstörungen angehen - das wird nämlich im Zweifelsfall nicht nur für deine Patienten lebensgefährlich, sondern auch für deine Kollegen und dich selbst.
LG
Sie sind Rettungsfachkräfte, das ist richtig - ausbildungstechnisch gelten sie aber als "Hilfsarbeiter" ;-)
@SaniOnTheRoad jetzt wiedersprichst du dir...du meinst nicht ausbildungstechnisch sondern arbeitstechnisch ;-) da kann man das so stehen lassen...einen Keks auf die Ausbeutung XD
jetzt wiedersprichst du dir
Nein, nicht unbedingt ;-) Rettungsfachkraft (oder Rettungsfachpersonal) meint einfach Personal des Rettungsdienstes - Fachkraft als solche meint jemand mit abgeschlossener Berufsausbildung, das wären nur RettAss und NFS.
einen Keks auf die Ausbeutung XD
Das ist leider wahr...
Vielen Dank. Dienste tauschen ist mir bekannt, wird aber leider nicht immer funktionieren und dann müsste ich den Frühdienst in den meisten Fällen wegen dem, was du im letzten Abschnitt geschrieben hast, absagen, weil ich es selbst nicht verantworten könnte so in den Dienst zu gehen. Praktikum war was anderes, aber nicht als Regelbesatzung.
Wie viele schon geschrieben haben. Du wirst vom Wachleiter keine Sonderregelung erhalten nur Spät- oder Nachtschichten zu fahren. Wen Kollegen privat tauschen und alle einverstanden sind, ja. Aber immer wird das auch nicht funktionieren.
Ich hab unten gelesen das du den RS als Überbrückung machen willst, bis du dich evtl. als NotSan ausbilden lassen möchtest.
Du weist schon das der NotSan auch Schichtdienst fährt? Ich fänds sinnvoller des mal vom Arzt anschaun zu lassen. Helfen kann man sicher. Egal ob die Probleme physisch oder psychisch sind.
Besser als hauptamtlicher NotSan mit den Kollegen anzuecken wegen deinen ständigen Dienstplan wünschen.
Alles Gute
Ja das weiß ich, deshalb habe ich auch geschrieben, dass es mit dem NotSan keinen Sinn hat, solange diese Problematik besteht. Das man Dienste tauschen kann weiß ich auch, aber das wird wie du sagst nicht immer klappen.
Ich denke du wirst ordentlich Leute finden die Bereit sind spät und nacht gegen Frühdienste zu tauschen. Viele mit Familie freuen sich wenn sie diese weg tauschen können. Du wirst aber eher keinen Arbeitgeber finden der dir zusichert keine Frühdienste zu haben.
Ja, aber immer die Dienste zu tauschen, das ist doch auf Dauer auch keine Lösung und wird auch nicht immer klappen. Danke.
Ich sage es direkt. Nicht böse sein.
Entweder du passt deinen Schlafrhythmus an, oder du suchst dir einen anderen Job. Rettungsdienst ist Schichtdienst. Und wenn du es nicht schaffst, ausgeruht zum Dienst zu kommen, oder du bist nicht Diensttauglich.
Augen auf bei der Berufswahl...
Bei uns gibts z.B. nichtmal ne Einteilung in Früh- und Spätschicht. Es gibt nur Tag- oder Nachtschicht.
Und Kollegen, die sich nur auf eine Schicht festlegen wollen, werden nicht genommen. Im Rettungsdienst sind 365 Arbeitstage im Jahr und täglich 24h Arbeitszeit. Und jeder muss seine Dienste machen, wann sie nötig sind, also im Dienstplan stehen. Wenn jemand privat Dienste tauschen kann, kann er das machen... Nen Anspruch darauf hat er nicht.
Du hast die Wahl, mit deinen Schlafproblemen hinzukommen (in meinen Augen ist das ein Fall für den Hausarzt), oder dir nen Job zu suchen, an dem nur abends gearbeitet wird.
@SaniOnTheRoad nanana...RettH und RettSan sind auch FAchkräft mein guter ;-)