Kein Besuch beim Frauenarzt während der Schwangerschaft?

4 Antworten

Nein, es gibt in Deutschland weder eine Pflicht, in der Schwangerschaft zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen, noch die Pflicht, einen Mutterpass haben zu müssen.

Schwierigkeiten kann es allerdings mit dem Arbeitgeber geben, der in der Regel einen Nachweis der Schwangerschaft verlangt.

Du musst übrigens zur Bestätigung der Schwangerschaft und zur Vorsorge nicht zu einem Arzt gehen, das kann alles auch die Hebamme. Die Hebamme kann auch den Mutterpass ausstellen.

Ich nehme an, dass du ohnehin keine Geburt in einem Krankenhaus planst. Denn die Kliniken wollen in der Regel für das Geburtsplanungsgespräch eine Überweisung vom Gyn.

Weiterhin nehme ich an, dass du deine Gründe hast, warum du gar nicht zur Vorsorge gehen möchtest.

Außerklinische Geburten sind nicht gefährlich. Frauen können gebären, wenn man sie lässt, jedenfalls die allermeisten.

ABER außerklinische Geburten sind auch deshalb sicher, weil Hebammen nur Schwangere ohne Risiko bei einer außerklinischen Geburt betreuen.

Und es ging durchaus Frauen, die eben doch medizinische Hilfe unter Geburt benötigen.

Deshalb halte ich persönlich die Variante "Augen zu, wird schon schiefgehen" für fahrlässig.

Nein - es gibt in Deutschland kein Gesetz, dass Schwangere zu Vorsorgeuntersuchungen oder einen Mutterpass verpflichtet.

Ebenso wie auch z.B. zahnärztliche Routineuntersuchungen wird die fachärztliche Betreuung lediglich empfohlen.

Von einigen Krankenkassen gibt es jedoch Prämien für Schwangere, die regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen im Mutterpass wahrnehmen. 

Anders ist es meines Wissens beispielsweise in Österreich. Dort ist die Höhe des Kinderbetreuungsgeldes (KBG) an die korrekte Durchführung und den Nachweis der ersten zehn Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen (fünf der Mutter während der Schwangerschaft und fünf des Kindes nach der Geburt) beim Krankenversicherungsträger gekoppelt. 

Wird nur eine Untersuchung nicht durchgeführt oder nicht rechtzeitig nachgewiesen, so werden vom Kinderbetreuungsgeld grundsätzlich 1.300 Euro abgezogen!

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

verpflichtet? Nein. Einen Besuch bei der Hebamme oder dem Frauenarzt sollte man zumindest machen. Anders kommst du nicht so einfach an einen Mutterpass.

Man sollte aber im Klaren sein, dass dies im schlimmsten Fall den Tod für beide bedeuten kann. Und ja, ich bin ein solcher schlimmer Fall! Ohne Ärzte und Blutwäsche für meine Mutter wären wir beide gestorben!

Wenn du das nicht machst, könntest du wichtige Informationen nicht bekommen, sowohl über das Kind, als auch über dich.

Es wird auch schwer ohne Mutterpass bzw. Begleitung durch einen Arzt z. B. Anträge zu stellen. Für die Beantragung von Elterngeld oder Krankschreibungen bzw. vorzeitigen Mutterschutz kommst du ohne Arzt nicht weit. Als Arbeitnehmer steht man ab der Feststellung der Schwangerschaft unter einem besonderen Schutz bei Kündigungen oder Arbeitssicherheit.

Nach der Geburt des Kindes schaute der Kinderarzt noch mehrmals in den Mutterpass um bestimmte Gedankengänge bei der Diagnose und Entwicklung des Kindes zu verfolgen.

In dem Mutterpass tauchen alle Kinder auf. Eine Todgeburt war dabei. Die Angaben dazu interessierten bei den weiteren Schwangerschaften.

Ich bin ein 4. Kind. Meine Mutter war damals der Auffassung, dass sie sich beim Thema Schwangerschaft inzwischen ausreichen auskennt und verzichtete auf Arztbesuche. Könnte sein, sie war einmal da um die Schwangerschaft bestätigen zu lassen und auszuschließen, dass ich Anomalien habe (damals war Contergan ein großes Thema). Nach heutigen und vermutlich auch nach damaligen Maßstäben war es eine Risikoschwangerschaft (Fast 40 jährige Mutter und 4. Kind). Bei der Geburt stellte sich heraus, dass unsere Blutgruppen nicht harmonieren. Das kostete sie fast das Leben. Meine Geschwister suchten meinen Namen aus, denn die Mutter hatte schon die "letzte Ölung" bekommen lag seit Tagen im Koma.

Wenn du Ärzte meiden möchtest, dann lass dir wenigstens den Mutterpass ausstellen und halte engen Kontakt zu einer Hebamme. Wobei es inzwischen immer schwerer wird eine zu bekommen.

Weltweit beneiden uns die Frauen um unsere gute und kostenlose Versorgung von Schwangeren und ihren Kindern. Es ist schade, dass du sie nicht nutzen magst.


Elli113  19.07.2025, 19:00

Für die Beantragung von Elterngeld und Kindergeld braucht man tatsächlich keinen Mutterpass, denn das geht ohnehin erst nach der Geburt.

Realisti  19.07.2025, 20:58
@Elli113

Dafür nicht, aber der Arbeitgeber möchte dessen Existenz sehen.

S1990S114 
Beitragsersteller
 19.07.2025, 10:19

Diese Antwort habe ich nicht nötig!

xKikilein  19.07.2025, 14:15
@S1990S114

Weil man körperliche Gesundheit natürlich nicht nötig hat wenn man ein Kind bekommt und deine körperliche Gesundheit natürlich nicht die Entwicklung des Ungeborenen beeinflusst.