Kaum und wenn dann komische Vater-Tochter Beziehung. Kann das irgendwer nachvollziehen?
Hallo,
ich möchte mal etwas loswerden.
Ich(w 14). Meine Eltern sind seit dem ich 3,5 bin getrennt. Die Trennung ging von meiner Mutter aus. Die ersten 3 Jahre war ich jeden Mi und Do Nachmittag bei meinem Vater. Irgendwie gab es nach diesen drei Jahren keine festen Treffen mehr, obwohl wir im selben Ort wohnen (jetzt noch immer).
Als ich 5 war hat meine Mutter einen neuen kennengelernt, mit dem wir relativ schnell zusammengezogen sind. Ich kam sofort gut mit ihm klar, aber er ist für mich kein Ersatz für meinen leiblichen Vater.
In der Grundschulezeit hatte ich noch Kontakt zu meinem leiblichen Vater, aber er war mir irgendwie peinlich und ich fühlte mich auch nicht mehr wohl. Dies liegt vor allem daran, dass wir von Grund auf verschieden sind. Ich bin eher das ruhige, schüchterne, unselbstbewusste, aber hilfsbereite, pflichtbewusste und liebe Mädchen.
Und er ist gar nicht pflichtbewusst, kann nicht mit Geld umgehen, ist laut, beleidigt andere Leute vor mir (also sagt mir Beleidigungen zu den Leuten, wenn die Leute das gar nicht mitbekommen), er ist volltatooviert, er ist laut, er hatte für 5 Jahre „die große 20 Jahre jüngere Liebe aus Thailand, die ganz bestimmt nicht an seinem Geld interessiert war“ . Generell verhält er sich eher wie ein 18 jähriger, als wie ein 52 Jähriger Vater. Er hat eine Kneipe und denkt gefühlt nur an Party, Frauen und Alkohol.
Er und ich waren auch mal zusammen im Urlaub und dort hat er mir eingeredet, dass Mama ihn betrogen hat und ihn nur wegen ihrem neuen verließ. Er meinte auch, dass er direkt nach der Trennung den Passat von dem neuen Freund meiner Mutter vor der Tür gesehen hat (später wurde mir bewusst, dass Mamas neuer Freund zu dieser Zeit ein anderes Auto hatte und mein Vater mich natürlich angelogen hatte). Außerdem kamen solche Aussagen wie: Ich habe mein Motorrad (so eins mit drei Rädern und ich fand das früher voll krass) nur wegen deiner Mutter verkauft und nen halbes Jahr später verlässt sie mich. Oder „wenn wir noch zusammen wären hättest du den Dachboden für dich allein“ oder „wir hätten einen Garten mit großem Pool“. Ich war da 8 und habe die ganze Nacht geweint. Das letzte Mal hat er sowas vor vier Monaten gesagt.
Er hat es auch mehrmals vergessen mich irgendwo abzuholen, was vorher besprochen war.
In der 4. Klasse hat Mama ihren Mann geheiratet und er adoptierte mich. Mein Vater hatte nichts dagegen. Nach der Adoption änderte sich an unserem Verhältnis nichts.
Jetzt
Mein Vater hat seit 2 Jahren ne Neue. Davor hat er sich manchmal noch von sich aus gemeldet. Jetzt nur noch an meinem Geburtstag und Weihnachten. Wenn ich mich melde antwortet er nur kurz. Ich empfinde sowohl für meinen Vater als auch Adoptivvater keine Liebe. Deshalb fühle ich mich schlecht. Ich möchte eigentlich keinen Kontakt zum Vater, aber mich verletzt es trotzdem, dass er eigentlich keinen Kontakt zu mir möchte. Wenn ich bei ihm bin fühle ich mich total unwohl und ich dachte, dass man seine Eltern bedingungslos liebt
4 Antworten
Hallöchen gesagt.
Du hast Deinen Vater ja selbst kennenlernen dürfen, also sollte Dich auch nicht wundern, das sich Deine Mutter von ihm getrennt hat.
Die Widersprüchlichkeiten in seinen Erzählungen, die ja einzig und alleine dazu dienten sich positiv und Deine Mutter schlecht darzustellen sollte ein weiterer Grund sein Deinen Vater besser zu meiden.
Es ist wahrlich kein schöner Gedanke, aber es ist nun mal eine Tatsache ... ohne ihn bist Du besser dran.
Was nützt ein Kontakt, wenn er für alle Beteiligten nur aus Zwang stattfindet? Also vermeide diesen, wenn möglich einfach.
Ich wünsche Dir also zumindest eine glücklichere Zukunft.
Lieben Gruß aus Berlin
Danke für das nette Sternchen. Ich hoffe, ich konnte Dir wenigstens ein wenig weiter helfen.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten könnte hier auch die Rede von mir sein. Wenn ein Elternteil einen sooft verletzt, dann kann selbst diese anfängliche bedingungslose Liebe (sehr) geschwächt werden bzw. erlöschen. Das man sich verletzt fühlt, spricht mMn dennoch dafür, dass ein gewisser Funken Liebe für diese Person tiefvergraben liegt, obwohl so viel passiert ist. Aber vielleicht ist es auch nur der Wunsch nach einem Vater der so schmerzt, vor allem, wenn man andere glückliche Töchter mit Vätern sieht.
Ich frage mich jedoch, wieso du für deinen Adoptivvater nichts empfindest...
Aber für einen Onkel empfindet man ja auch Liebe, es ist jedenfalls ein Familienband, das zeugt schon von einer gewissen Liebe.
Wenn wir ehrlich sind, was ist denn schon normal? Ich glaube, dass jeder seinen eigenen Weg in jeglicher Beziehung finden muss, aber ich weiß was du meinst
Eltern sind auch nur Menschen. Dein Vater hat dir in den Sinne doch eigentlich nichts schlimmes angetan. Gibt echt schlimmere Eltern. Von deiner Beschreibung her, ist er wohl auch einfach jemand, der sich nicht viel Gedanken macht und einfach lebt. Jetzt hat er eine neue Freundin, vielleicht hatte er ja länger nirmanden an seiner Seite und genießt das eben gerade. Ich denke er wird selber auch gemerkt haben, dass er und du nicht viel gemeinsam habt. Was ja auch ok ist. Immerhin meldet er sich noch zu den wichtigen Tagen. Man sagt nicht umsonst „aus den Augen, aus dem Sinn“. Er ist halt gerade mit anderen Dingen beschäftigt, du wohnst nicht bei ihm, ihr habt keine richtige Connection zusammen und im Alltag gehen dann Kontakte leider manchmal unter. Wirst du auch später mal merken. Zum Beispiel hat man Freunde die man sehr gerne hat und sie trotzdem nur 1x im Jahr sieht. Gibt es halt, wenn man andere Interessen hat. Und ja, dann hat er versucht sich in ein besseres Licht zu rücken früher. Jeder Mensch redet mal nen Mist raus. Deine Mutter hat sicher such mal was gegen ihn zu dir gesagt. So sind Menschen halt. Aber das ist ja nichts dramatisches. So Lästereien gibts ja schon in der Schule mal.
Du hast die Wahl. Entweder du lässt es jetzt so wenn wenig Kontakt für dich ok ist. Oder du gehst zu deinem Vater und sprichst mal mit ihm, woran es denn liegt, dass ee sich kaum meldet. Vielleicht hat er ja ne Begründung die du nachvollziehen kannst. Und wenn du mehr Kontakt wünschen würdest, dann könntest du dich auch bei ihm melden. Aber wie gesagt, Eltern sind such nur Menschen. Die haben auch Sorgen und Probleme, machen mal dumme Sachen oder sagen was blödes. Irgendwann , wenn man mal selber Kinder hat, versteht man die eigenen etwas besser.
Dein Vater kann einem eigentlich leid tun. Er ist so eine typische, gescheiterte Existenz. Er kommt zwar irgendwie über die Runden, aber zufriden mit dem Leben das er führt, ist er nicht. Das wird er aber vermutlich niemandem gestehen, vermutlich nicht einmal sich selbst. Weil er es selbst nicht auf die Reihe kriegt, sucht er die Schuld bei anderen. Fehlen eigentlich nur noch Aklohol und Drogen, um das Bild abzurunden.
Irgendwie musst du dich damit arrangieren. Sieh nur zu, dass er nicht dein Vorbild wird.
Das stimmt echt. Bei ihm sind immer die anderen Schuld
Ja das stimmt, in meinem Freundeskreis gibt es niemandem mit getrennten Eltern geschweige denn jemanden, der seinen Vater nicht liebt🙈
Wieso ich keine Liebe für meinen Adoptivvater empfinde, verstehe ich auch nicht. Also er ist total nett, aber ich sehe ihn eher als Onkel oder so. Aber vielleicht liegt es daran, dass ich nicht wirklich weiß, wie man eine normale Vater-Tochter-Beziehung führt.
Leider konnte ich in dem Text nicht mehr schreiben, weil es eine Zeichenbegrenzung gibt🙈.