Katze sieht gerupft aus?
Was man leider auf dem Bild nicht erkennen kann ist, dass einzelne Haarknäule viel höher als andere stehen. So, als hätte sie jemand gerupft. Auch an sich ist sie seit ca. einer Woche sehr scheu und isst kaum. Ihre Schwester lebt ebenfalls im Haushalt und sie streiten sich oft. Das Fell sieht jedoch so akkurat zerzaust aus. So als hätte es jemand stellenweise abgeschnitten. Das macht mir Sorgen. Mit mir wohnt nur zeitweise mein Freund bei mir. Ich traue ihm es nicht wirklich zu, aber möchte denn noch nachfragen, ob es mögliche Bedenken für Misshandlungen von Menschen gibt.. angeblich hat ihre Schwester sie in den Nacken gebissen, aber ich bin mir sehr unsicher..
(Bilder durch den Support entfernt)
2 Antworten
Hallo Du,
ich finde nicht, dass deine Katze auf den Bildern "gerupft" aussieht.
Was ich sehe ist, dass das Fell deiner Katze im Nacken verfilzt und lose ist. Die Verfilzung ist auf dem 1.Bild gut erkennbar und die losen Haare sind auf dem 2. Bild sehr gut erkennbar. Beides kann man - ohne Tierarzt - mit ausreichender Fellpflege wegbekommen.
1.Bild - Verfilzung
(Bild durch den Support entfernt)
2.Bild - lose Haare
(Bild durch den Support entfernt)
Gerade befinden sich Katzen im Fellwechsel und es kann vorkommen, dass Katzen die ein dichtes Unterfell haben (sieht bei deiner Katze so aus), dass dieses absteht, verfilzt und ausfällt.
Du kannst deine Katze und ihre Fellpflege mit täglichem Bürsten unterstützen. Das entfernt nicht nur loses Winterfell, sondern ist auch eine durchblutungsfördernde Massage für die Haut.
Ich nutze sehr gerne folgende Haarbürste. Diese nimmt loses Fell wirklich gut auf.
Softbürste mit Bürstenreiniger
Bild- und Produktlink: hier
Damit abgeschlecktes Fell bestmöglich aus dem Verdauungstrakt abtransportiert werden kann, kannst du deine Katze mit Malzpaste unterstützen. Hier würde ich ein herkömmliches und oft genutztes empfehlen:
GimCat Malt-Soft Paste Extra
Bild- und Produktlink: hier
Und damit die Katze mit Omega Fettsäuren unterstützt wird und ihr Fell seidig weich und glänzend wird, empfiehlt sich Lachsöl hinzu zu füttern.
Lachsöl für Katzen mit Omega 3 & 6
Bild- und Produktlink: hier
Bitte bei beiden Katzen die nächsten 2 Wochen täglich anwenden. Bürsten stärkt auch die Bindung zwischen Haltendem und Katze.
Auch an sich ist sie seit ca. einer Woche sehr scheu und isst kaum. Ihre Schwester lebt ebenfalls im Haushalt und sie streiten sich oft.
Du schreibst leider nichts zum Status einer Kastration der Katzen. Hier könnte es möglich sein, dass die Katze, wenn unkastriert, bereits an Dauerrolligkeit erkrankt ist und Schmerzen hat. Inappetenz ("frisst kaum") ist bei Katzen nie gut und, wenn Rückzug hinzukommt, ist das immer ein Anlass den Tierarzt zu kontaktieren. Hier ist die Lösung eine zeitnahe Kastration beider Katzen.
Zum Thema Streitigkeiten zwischen Katzen:
Es ist wichtig für dich zu verstehen, weshalb Katzen überhaupt und worum sie kämpfen: Katzen haben keine klassische Rangordnung ( Alphatier & Rangordnung bei Katzen – gibt es das?) und darum wird auch nicht gekämpft. Es wird um Ressourcen gekämpft/gebuhlt, die da wären:
- Futter
- Schlafplätze
- Toilette
- Lieblingsmensch
- Territorium
Du musst also dafür Sorge tragen, dass die Katzen so wenig wie möglich um diese Ressourcen streiten müssen.
Wie kannst du das buhlen darum eindämmen/verhindern?
- Futter - kaufe für beide Katzen Mikrochip gesteuerte SureFeed Futterautomaten. So kann jede Katze fressen, ohne Angst zu haben, dass die andere ihr Futter wegfrisst. Das vermeidet Kämpfe darum, Stress und Futterneid.
- Schlafplätze - Sorge dafür, dass die gesamte Wohnung ausreichend mit Kratz- und Klettermöglichkeiten sowie Höhlen und erhöhten Schlafplätzen ausgestattet ist.
- Toilette - Mindestens 2, besser noch 3 große Katzenklos (ohne Haube) in der Wohnung aufstellen & diese mehrfach täglich von Exkrementen reinigen.
- Lieblingsmensch - viel mit beiden Katzen schmusen und spielen.
- Territorium - Hier können Pheromonstecker, wie zum Beispiel Feliway unterstützend helfen, die in der gesamten Wohnung einen Wohlfühlduft herstellen und somit entspannend und ausgleichend wirken.
Im Optimalfall gehst du nicht nur zum Tierarzt, sondern holst euch einen Katzenpsychologen ins Haus, damit dieser schauen kann wie die Interaktion der Katzen untereinander ist, wie die Räumlichkeiten gestaltet sind und ob die Ressourcen ausreichend vorhanden und artgerecht sind.
Mit mir wohnt nur zeitweise mein Freund bei mir. Ich traue ihm es nicht wirklich zu, aber möchte denn noch nachfragen, ob es mögliche Bedenken für Misshandlungen von Menschen gibt.
Sollte dein Freund sonst ein mitfühlender, sorgsamer und rücksichtsvoller Mensch sein, keinerlei Aggressionen gegenüber den Katzen gezeigt haben, dann entbehrt dieser Gedanke jeglicher Grundlage. Da ich aber weder dich, noch deinen Freund, noch die Katzen, noch euren Umgang miteinander und eure Räumlichkeiten kenne, kann diese Aussage von mir nur reine Spekulation aus Erfahrungswerten sein.
Deinen Katzen alles erdenklich Gute.
beste Grüße 🙋♀️ +😺 +😺



Veränderungen im Fell, im Verhalten und in der Interaktion der Katzen untereinander sind eindeutig ein Grund, das Tier zeitnah dem Tierarzt vorzustellen! Das können alles Hinweise auf gesundheitliche Probleme sein. Umso mehr, wenn die Katze schon um die 7 Jahre oder älter ist - ab dann gelten die Fellnasen nämlich bereits als Senioren und sollten mindestens einmal pro Jahr tierärztlich durchgecheckt werden, inklusive geriatrischem Blutbild.
Also, mach mal für nächste Woche einen Tierarzttermin aus und stell sie dort vor!
Und wurde bei dem Besuch ein Blutbild mit Nieren-, Schilddrüsen-, Leber- und weiteren Organwerten gemacht? Urin- und Kotuntersuchung?
Nein, aber das ist eine gute Idee. Ich werde am Montag direkt einen Termin ausmachen. Ich denke die behandelnde Tierärztin kann am Besten einschätzen, ob es sich um äußere Einflüsse, psychische Folgen, oder gesundheitliche Gründe handelt. Lieben Dank für deine Rückmeldung
Naja, für psychische Ursachen sind Tierärzt*innen nicht so die ganz optimalen Expert*innen bzw. können das eher nicht einschätzen, weil sie das Tier ja nur in der Ausnahmesituation in der Praxis und nicht in ihrem zu Hause erleben. Tierärzt*innen sind erst einmal dafür da, mit den ihnen zur Verfügung stehenden diagnostischen Methoden die organische Seite genau abzuklopfen. Dazu gehört übrigens mehr als Abhören und Abtasten und vielleicht noch ein kurzer Blick ins Mäulchen...
Für die psychische Seite ist es im Zweifel sinnvoller, sich dort erfahrene Menschen ins Haus zu holen. Kontakte dazu kann man zum Beispiel über Tierheime oder Tierschutzvereine bekommen. Aber das wäre ohnehin erst der zweite bis dritte Schritt! Bevor man auf die Psyche geht, muss IMMER erst die organische Seite vollständig und ergebnislos gecheckt werden!
Sie werden bald erst 4 Jahre alt und ich war vor kurzem erst beim Tierarzt :(